Linsen sind elektronisch 24.04.2015, 12:06 Uhr

Elektrobrille aus Israel vereint Nah- und Fernbrille

Eine Elektrobrille ermöglicht dem Träger scharfe Sicht – egal, ob er in die Nähe oder Ferne blickt. Möglich machen das Sensoren und elektronische Linsen. Entwickler ist das israelische Unternehmen DeepOptics, das eine Alternative zu nervigen Bifokalbrillen bietet.

Blick durch die Elektrobrille von DeepOptics: Sensoren erkennen die Augenstellung, sodass sich die elektronischen Linsen automatisch scharfstellen können. Das macht das abwechselnde Tragen mehrerer Brillen überflüssig.

Blick durch die Elektrobrille von DeepOptics: Sensoren erkennen die Augenstellung, sodass sich die elektronischen Linsen automatisch scharfstellen können. Das macht das abwechselnde Tragen mehrerer Brillen überflüssig.

Foto: DeepOptics

40 bis 50 Lebensjahre reichen bei den meisten Menschen aus, um nennenswert an Sehkraft einzubüßen. Den Anfang machen meist besonders klein geschriebene Texte in der Nähe des Betrachters, die dieser nicht mehr richtig lesen kann. Von nun an geht es nicht mehr ohne Brille. Neben der Lesebrille wird häufig aber auch noch eine Fernbrille benötigt.

Der amerikanische Naturwissenschaftler Benjamin Franklin war der Erste, der beide Brillentypen in einem Gestell kombinierte. Die sogenannten Bifokalbrillen verfügen über ein Brillenglas mit zwei Brennpunkten. Zwischen beiden Brennpunkten verläuft in der Mitte eine Art Trennlinie. Das Problem: Das, was zwischen den Brennpunkten im Sichtfeld liegt, ist oft nicht mit voller Schärfe zu sehen. Viele Brillenträger gewöhnen es sich an, nicht nur die Augen auf das gewünschte Blickziel zu richten, sondern den ganzen Kopf zu bewegen.

Elektrobrille stellt sich automatisch scharf

Eine Lösung für das Problem bietet DeepOptics: Das israelische Unternehmen, bekannt für die Entwicklung von Linsen für Waffensysteme, hat eine sogenannte omnifocale Brille entwickelt. Technisches Herzstück sind die Liquid Crystal Lens – elektronische Linsen, die sich mit 1000×1000 Pixeln über das gesamte Sichtfeld erstrecken. Je nach Augenstellung stellen sie sich automatisch scharf.

Die Elektrobrille aus Israel: DeepOptics nutzt zur Darstellung durchsichtige Dünnfilmtransistoren. Mikrocomputer und Batterie sind in das Gestell eingearbeitet.

Die Elektrobrille aus Israel: DeepOptics nutzt zur Darstellung durchsichtige Dünnfilmtransistoren. Mikrocomputer und Batterie sind in das Gestell eingearbeitet.

Quelle: DeepOptics

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Der Träger sieht alle Objekte scharf, egal ob nah oder fern. Und egal, in welchem Winkel das Auge auf das Objekt gerichtet ist. Er muss also den Kopf nicht unnötig bewegen, allein die Ausrichtung der Augen sichert optimale Sehschärfe.

DeepOptics nutzt Dünnfilmtransistoren

In der Elektrobrille von DeepOptics kommen Dünnfilmtransistoren zum Einsatz. Damit sind hohe Sehschärfe des betrachteten Gegenstands als auch Durchsichtigkeit der Brille selbst gesichert. Die Gläser der Brille sind mit Sensoren versehen, die die Entfernung von Augen zu anvisiertem Gegenstand messen, damit sich die Brille scharfstellen kann. Batterie und Kleinstrechner zur Steuerung der Seeschärfe sind in das Brillengestell eingearbeitet. Wie DeepOptics betont, sind die omnifocalen Brillen für jeden Augenzustand produzierbar – je nach Vorgabe des Optikers oder Augenarztes.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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