100 Millionen Lichtjahre entfernt 17.06.2015, 13:29 Uhr

Erste Aufnahme: Millimeter-Radioteleskop Noema entdeckt Auge der Medusa

Spektakulär, was die erste Aufnahme des neuen Millimeter-Radioteleskops Noema in den französischen Alpen zeigt: Eine hinter kosmischem Staub verborgene bislang noch nie gesehene Region mit massenhaft gerade neu entstandenen Sternen. Ein galaktischer Kreißsaal. Mehr als 100 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Medusa Merger heißt die Region, wo das Galaxienpaar kollidiert. 

Antennen fürs All: Das Noema-Observatorium auf dem 2550 m hohen Plateau de Bure in den französischen Alpen mit seinen aktuell sieben 15-Meter-Antennen.

Antennen fürs All: Das Noema-Observatorium auf dem 2550 m hohen Plateau de Bure in den französischen Alpen mit seinen aktuell sieben 15-Meter-Antennen.

Foto: IRAM/André Rambaud

Die himmlischen Babyfotos sind dem neuen Radioteleskop Noema (Northern Extended Millimeter Array) zu verdanken, das auf dem Plateau de Bure in den französischen Hochalpen steht. Laut Max-Planck-Gesellschaft gehört Noema zu einer neuen Generation von Radioteleskopen und ist schon jetzt – vier Jahre vor seiner endgültigen Fertigstellung – das leistungsfähigste und empfindlichste Radioteleskop im Millimeterbereich der nördlichen Hemisphäre. Aktuell besteht Noema aus sieben 15-Meter-Antennen, von denen jede mit einem hoch empfindlichen Empfängersystem ausgestattet ist.

Für optische Teleskope unsichtbar

Das Besondere: Die Noema-Antennen können die Moleküle Blausäure (HCN) und Formylkation (HCO+) aufspüren.  Und drangen so bis ins Auge der Medusa vor, eine über 500 Lichtjahre ausgedehnte riesige Region. Sie ist dicht besiedelt mit jungen, gerade erst geborenen Sternen. Eingehüllt von den kosmischen Gas- und Staubwolken, in deren Innern sie entstanden, bleiben diese Sterne für optische Teleskope unsichtbar. Keine der bisherigen Beobachtungen bei anderen Wellenlängen konnte erhellen, was hinter den undurchdringlichen Wolkenschleier des Medusa Mergers tatsächlich vor sich geht. Betrieben wird Noema vom Institut für Radioastronomie im Millimeterwellenlängenbereich (IRAM).

Vierfach bessere räumliche Auflösung

Noema verfügt über Schienensysteme, mit denen die Teleskope bis zu 1,6 km voneinander entfernt positioniert werden können. Der Himmel kann dadurch zehnmal sensibler vermessen werden als mit bisherigen Teleskopen. Und da die Radioteleskop-Anlage auf 2500 Metern über dem Meeresspiegel liegt, ist zudem eine vierfach bessere räumliche Auflösung möglich.

Blick ins Unbekannte: Mit dem Noema-Observatorium haben Wissenschaftler eine bisher unerforschte Region massiver Sternentstehung im Medusa Merger (NGC 4194) ausfindig gemacht. Das Bild, das Beobachtungen mit Noema und dem Hubble Space Teleskop beinhaltet, zeigt das „Auge der Medusa“ (orange), das sich direkt unterhalb des Zentrums von NGC 4194 befindet (hier weiß und grün), einem Paar kollidierender Galaxien.

Blick ins Unbekannte: Mit dem Noema-Observatorium haben Wissenschaftler eine bisher unerforschte Region massiver Sternentstehung im Medusa Merger (NGC 4194) ausfindig gemacht. Das Bild, das Beobachtungen mit Noema und dem Hubble Space Teleskop beinhaltet, zeigt das „Auge der Medusa“ (orange), das sich direkt unterhalb des Zentrums von NGC 4194 befindet (hier weiß und grün), einem Paar kollidierender Galaxien.

Quelle: Iram/Nasa/ESA/Hubble Space Telescope, Hubble Legacy Archive

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieur / Ingenieurin (w/m/d) im Bereich Elektrotechnik/Sicherheit und Netze SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts
Stuttgart Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
LSA-Engineer (m/w/d) Sauer Compressors
Birkenstock Productions Hessen GmbH-Firmenlogo
Verantwortliche Elektrofachkraft (m/w/d) Birkenstock Productions Hessen GmbH
Steinau-Uerzell Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur für die Planung und Sicherstellung der europäischen Stromversorgung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Strom Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Narda Safety Test Solutions GmbH'-Firmenlogo
Einkäufer für den Bereich Elektrotechnik (m/w/d) mit der Möglichkeit zur Teamleitung Narda Safety Test Solutions GmbH'
Pfullingen Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Bachelor of Science / Bachelor of Engineering / Diplom / FH) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
Braunschweig Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Master, Diplom Uni) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
verschiedene Standorte Zum Job 
Thyssengas GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) Thyssengas GmbH
Dortmund Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND-Firmenlogo
Gruppenleiter*in Elektrotechnik (m/w/d) EMSCHERGENOSSENSCHAFT und LIPPEVERBAND
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
3M Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Capital Project Manager (m/f/d) 3M Deutschland GmbH
Possehl Electronics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Teamleiter QVP (w/m/d) Possehl Electronics Deutschland GmbH
Niefern-Öschelbronn Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
TGM Kanis Turbinen GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Service TGM Kanis Turbinen GmbH
Nürnberg Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Prozessleittechnik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leuna, Leipzig Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Projektingenieur*in/ Teilprojektverantwortliche*r Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieur / Ingenieurin (w/m/d) im Bereich Elektrotechnik/Sicherheit und Netze SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts
Stuttgart Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
LSA-Engineer (m/w/d) Sauer Compressors
Birkenstock Productions Hessen GmbH-Firmenlogo
Verantwortliche Elektrofachkraft (m/w/d) Birkenstock Productions Hessen GmbH
Steinau-Uerzell Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur für die Planung und Sicherstellung der europäischen Stromversorgung (m/w/d) TenneT TSO GmbH

„Ich kann unser Erstaunen gar nicht beschreiben, als wir sahen, wie sich dieser Bereich auf einmal erhellte und plötzlich im Licht von Tausenden von Sternen erstrahlte“, sagte Projektleiterin Sabine König. „Es stellte sich sogar heraus“, erklärt die IRAM-Forscherin begeistert, „dass dies die aktivste Region der Sternenentstehung in dem gesamten Gebilde ist, welches durch die Interaktion der beiden Galaxien entstanden ist – quasi eine gigantische stellare Babystube!“

Erst mit zwölf 15-Meter-Antennen ist Noema komplett

Wissenschaftler erhoffen sich nun weiterführende Antworten auf die Frage nach unserer Herkunft und der Entstehung des Universums.

„Diese Beobachtungen zeigen deutlich, dass wir das neue Instrument perfekt beherrschen. Mit  Noema werden wir den komplexen Prozess der Sternentstehung in den versteckten Orten unseres Universums in den nächsten Jahren entdecken und erforschen können“, erklärte Roberto Neri, Wissenschaftlicher Direktor der Noema-Warte.

In den nächsten vier Jahren soll Noema weitere Antennen erhalten, bis die Anlage mit zwölf Antennen komplett ist. Die Beobachtungskapazitäten hinsichtlich Detailauflösung und Empfindlichkeit werden sich dadurch vervielfachen und den Wissenschaftlern einen noch detaillierten Blick ins Weltall ermöglichen.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.