Analyse auf Molekülebene 16.04.2014, 11:26 Uhr

Fingerabdrücke verraten Polizei sogar Essgewohnheiten der Täter

Verraten Fingerabdrücke der Polizei nur die Identität der Täter? Nein, sie speichern sogar deren Essgewohnheiten. Um an diese Informationen zu kommen, entwickeln britische Wissenschaftler gemeinsam mit der Polizei in West Yorkshire ein Analyseverfahren auf Molekülebene. 

Die britische Polizei in West Yorkshire kann zukünftig selbst latente Fingerabdrücke auswerten, die aus nur schwer sichtbaren Substanzen wie Drüsensekreten bestehen. Möglich macht das die sogenannte MALDI MSI-Methode. 

Die britische Polizei in West Yorkshire kann zukünftig selbst latente Fingerabdrücke auswerten, die aus nur schwer sichtbaren Substanzen wie Drüsensekreten bestehen. Möglich macht das die sogenannte MALDI MSI-Methode. 

Foto: Police West Yorkshire

Eine völlig neue Technik, Fingerabdrücke an Tatorten zu erkennen und im Detail zu analysieren, wird jetzt erstmals von der britischen Polizei in West Yorkshire getestet. Sie hört auf den langen Namen Matrix Assisted Laser Desorption Ionisation Mass Spectrometry Imaging (MALDI-MSI) und erlaubt es, mit Hilfe der Massenspektronomie selbst die geringsten Spuren von Substanzen in den Vertiefungen des Fingerabdrucks aufzuspüren. Damit kann sich die Polizei ein sehr viel detaillierteres Bild des Täters machen.

Ein Forscherteam des Biomedical Research Centre (BMRC) an der Sheffield Hallam Universität untersuchte die Fingerabdrücke, die von der Spurensicherung am Tatort aufgenommen wurden. Leiterin Dr. Simona Francese testete sie unter anderem auf Spuren von Medikamenten, Haar- und Körperwaschmitteln. Selbst die Ernährungsgewohnheiten des mutmaßlichen Täters ließen sich feststellen.

Fingerabdruckprobe läuft durch elektromagnetisches Feld

Die MALDI MSI-Methode ist eine ausgesprochen leistungsstarke Technik, die normalerweise zur Darstellung von Molekülen innerhalb von Geweben eingesetzt wird. Bei der Analyse der Fingerabdrücke wird die Fingerabdruckprobe verdunstet und durch ein elektromagnetisches Feld gefeuert. Partikel unterschiedlicher Masse verhalten sich unter diesen Bedingungen ganz unterschiedlich.

Nach Aussagen der Forscher verraten Fingerabdrücke sehr viel mehr über eine Person aus als nur deren Identität. Die Ermittler erhalten neuerdings auch detaillierte Informationen über Aktivitäten des Verbrechers, bevor er die eigentliche Tat begangen hat. Es lässt sich jede mögliche Substanz erkennen, mit der der Verdächtige in Berührung gekommen ist. Auch wird es möglich abzuschätzen, zu welchem Zeitpunkt der Fingerabdruck hinterlassen wurde. „Inzwischen sind wir in der Lage, sehr viel mehr über den Verdächtigten auszusagen“, erklärt Francese.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
Josefs-Gesellschaft gAG-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) Gebäudemanagement Josefs-Gesellschaft gAG
Hochheim am Main, Rüdesheim am Rhein, Oberursel Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Gebäudeautomation (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager TGA (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Project Manager Product Lifecycle Management (m/w/d) Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
Industriepark Nienburg GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Leiter Elektrotechnik & Automation Industriepark Nienburg GmbH
Nienburg Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Realisierung Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Vertriebsingenieur (m/w/d) für den Bereich Key Account Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
RIPPERT GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Maschinensicherheit (m/w/d) RIPPERT GmbH & Co. KG
Herzebrock-Clarholz Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Wasserstoff (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Synthos Schkopau GmbH-Firmenlogo
Maintenance Engineer (m/w/d) Synthos Schkopau GmbH
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Hauptabteilungsleitungen für Bauaufgaben des Bundes (w/m/d) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Berlin, Bonn Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur im Engineering (w/m/d) Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) mit Sonderqualifikation Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 

Technik soll sogar latente Fingerabdrücke analysieren können

Trotz deutlich verbesserter Verfahren sind nur zehn Prozent der an Tatorten genommenen Fingerabdrücke von ausreichender Qualität, um vor Gericht verwendet werden zu können. Die größte Quelle kriminaltechnischen Beweismaterials sind latente Fingerabdrücke. Dabei handelt es sich um Abdrücke, die man nicht sofort mit bloßem Auge sieht.

Es ist bislang problematisch, diese Abdrücke ausreichend deutlich darzustellen, so dass sie zu einer eindeutigen Identifizierung führen. Mit dem neuen Verfahren sollen sich in Zukunft diese latenten Fingerabdrücke finden lassen, die nur aus schwer sichtbaren transparenten Substanzen wie zum Beispiel Drüsensekreten bestehen.

Die Zusammenarbeit mit der West Yorkshire Polizei wird inzwischen als ein wichtiger Schritt gesehen, die neue Technik in klassische forensische Verfahren an Tatorten zu integrieren. Experten gehen davon aus, dass das Verfahren aufgrund seiner hohen Zuverlässigkeit Potenzial hat, in den nächsten Jahren auch in den Gerichtssaal Einzug zu halten.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.