Optoelektronik 15.01.2019, 07:00 Uhr

Organische Fototransistoren: Effizienzsprung durch molekulares Design

Forscher der Universität Münster haben einen molekularen Fototransistor entwickelt, der viel effizienter arbeitet als vergleichbare Wandler. Fototransistoren werden zum Beispiel in der Kommunikationstechnologie oder in der elektronischen Bildgebung eingesetzt.

Frau, die in einen Computertomographen geschoben wird.

Fototransistoren werden zum Beispiel in bildgebenden Technologien in der Medizin eingesetzt.

Foto: panthermedia.net/Moodboard

Fototransistoren sind wichtige Baueinheiten in der Optoelektronik. Sie fangen Licht ein und verwandeln es in elektrische Signale. Je besser sie das machen, desto höher ist die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Fototransistors. Die effiziente Umwandlung von Licht in elektrische Signale ist vor allem für die elektronische Bildgebung, für optische Kommunikationstechnologien und in der biomedizinischen Sensorik wichtig.

Bei einem Fototransistor fällt Licht auf den lichtempfindlichen Bereich – die Fotodiode – die ansonsten von einem geschlossenen, lichtundurchlässigen Gehäuse umgeben ist. Durch den photoelektrischen Effekt fließt ein geringer Fotostrom, der im Transistor zum Kollektorstrom verstärkt wird. Der Strom wird je nach Transistortyp um den Faktor 100 bis 1.000 verstärkt. Der erzeugte Kollektorstrom ist also um diesen Faktor größer als der Fotostrom aus der Fotodiode (ohne Transistor).

DPA-Moleküle wandeln Licht effizient in Strom um

Wissenschaftler des Physikalischen Instituts und des Centrums für Nanotechnologie (CeNTech) der Universität Münster haben nun in Kooperation mit chinesischen Partnern einen neuartigen Fototransistor entwickelt, der mit kleinen, organischen Molekülen namens 2,6-Diphenylanthrazen (DPA) arbeitet. Derzeit verfügbare organische Fototransistoren (OFT) verwenden hingegen große Moleküle in Form von langen Polymerketten. Nach Aussage der Forscher wandeln die neu entwickelten Fototransistoren Licht mit bisher unerreichter Effizienz in elektrische Signale um.

Stark fluoreszierende Anthrazen-Einheit als halbleitender Kern

Die im neuen OFT verwendeten DPA-Moleküle besitzen eine stark fluoreszierende Anthrazen-Einheit, die als halbleitender Kern fungiert. Mehrere sogenannte Phenylgruppen machen den Ladungsträger mobiler und verbessern die optoelektronischen Eigenschaften. Die aus DPA-Molekülen bestehenden Fototransistoren sind nach Aussage der Forscher extrem lichtempfindlich und reagieren deswegen umso sensibler auf Lichtimpulse.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Product Compliance Officer (m/w/d) Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) mit Schwerpunkt Tunnelbetrieb Die Autobahn GmbH des Bundes
STOPA Anlagenbau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Elektrotechnik / Automatisierungstechnik für Inbetriebnahme Außendienst (Elektrotechniker, Maschinenbauingenieur o. ä.) STOPA Anlagenbau GmbH
Achern-Gamshurst Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Hamburg Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik/ Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieurin (m/w/d) TGA Elektrotechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm-Firmenlogo
Diplom-Ingenieur (FH/DH) bzw. Bachelor (w/m/d) der Fachrichtung Elektrotechnik, Versorgungstechnik, Gebäudeklimatik, Gebäude- und Energietechnik Vermögen und Bau Baden-Württemberg - Amt Ulm
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Elektroingenieur*in - Fachbereichsleitung Elektro- und Maschinentechnik Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Realisierung Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Vertriebsingenieur (m/w/d) für den Bereich Key Account Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Universität Augsburg-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (m/w/d) Universität Augsburg
Augsburg Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 

„Die erreichten Werte überragen diejenigen aller anderen bekannten OFT und gehören zu den besten aller bisher bekannten Fototransistoren, in vielen Bereichen sogar denen der anorganischen“, erklärt Deyang Ji, der die neuen Fototransistoren im Physikalischen Institut maßgeblich mitentwickelt hat. Die WWU-Forscher um Ji haben die Ergebnisse im Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht.

Effizienzsteigerungen: Experimentelle Daten plus Simulationen

Die Effizienzsteigerungen des neuen Fototransistors seien vor allem durch die Kombination von experimentellen Daten und Simulationen möglich geworden, ergänzt Saeed Amirjalyer, Gruppenleiter am CeNTech und Co-Autor der Veröffentlichung. „So konnten wir die hohen Leistungsdaten der entwickelten Fototransistoren quantitativ verstehen, was eine gezielte Optimierung ermöglicht“, so Amirjalyer. Die geeignete Wahl organischer Moleküle habe die Tür zur technologischen Anwendung geöffnet. Vor allem im Bereich der Sensorik sowie der Datenübertragung sehen die Wissenschaftler verschiedene Anwendungsgebiete.

OFT besonders für flexible elektronische Elemente geeignet

Organische Fototransistoren eignen sich besonders für die Entwicklung von biegsamen und faltbaren elektronischen Komponenten. Sie sind mechanisch flexibel und zudem leicht, preiswert und verhältnismäßig einfach herzustellen – auch für große Flächen. In den neu entwickelten OFT können die Wissenschaftler die physikalischen Eigenschaften in weiten Bereichen exakt einstellen. Hierfür nehmen sie gezielte Änderungen der Molekülstruktur vor. Damit schließen sie hinsichtlich der Leistung zu anorganischen Fototransistoren und Hybridsystemen auf, die die Nase bis dato deutlich vorne hatten.

Eine der Hauptursachen für den bisherigen Rückstand marktüblicher OFT: Die in den organischen, fotoresponsiven Materialien verwendeten Ladungsträger sind weniger beweglich. Sie können Ladungen weniger gut transportieren und einfangen. Der neu entwickelte organische Fototransistor hat diesen Nachteil ausgeglichen.

Mehr zum Thema „Optoelektronik“:

Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser macht Wissenschafts- und Medizinjournalismus für Publikumsmedien, Fachverlage, Forschungszentren, Universitäten und Kliniken. Er ist geschäftsführender Gesellschafter von ContentQualitäten und Geschäftsführer von DasKrebsportal.de. Seine Themen: Wissenschaft, Technik, Medizin/Medizintechnik und Gesundheit.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.