Forschungsförderung in Deutschland 10.07.2017, 13:56 Uhr

Gigantisches Förderprogramm für Mikroelektronik nimmt Form an

Erste Institute verkünden, was die in die Forschungsfabrik Mikroelektronik einbringen. Mit dem Förderprogramm will Deutschland um internationale Anerkennung für diese Schlüsseltechnologie der Digitalisierung ringen.

Allein die für die Mikroelektronik erforderliche Reinraumtechnologie verschlingt einiges an Fördergeldern.

Allein die für die Mikroelektronik erforderliche Reinraumtechnologie verschlingt einiges an Fördergeldern.

Foto: Fraunhofer ISIT

Die Abhängigkeit von der Mikroelektronik zieht sich heute bereits durch unsere Leben: Kein Personalausweis und kein Autoschlüssel funktioniert ohne die winzigen elektronischen Schaltelemente. Deshalb hat die Bundesregierung die Mikroelektronik zur Grundlage für Digitalisierung und Innovation erklärt und ihr ein gigantisches Investitionsprogramm gewidmet. Bis 2020 sollen rund 800 Millionen Euro in die weitere Erforschung und Herstellung von mikroelektronischen Neuerungen fließen.

Förderpaket für die Schlüsseltechnologie Mikroelektronik

Es ist das größte Förderprogramm in diesem Bereich seit der Wiedervereinigung und es hat kein geringeres Ziel als Deutschland international als Schwergewicht der Forschung sichtbar zu machen. Bei der Auftaktveranstaltung zur Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland im April 2017 sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka: „Damit haben wir die große Chance, selber entscheidende IT-Entwicklungen anzustoßen. Das ist ein Beitrag zur Stärkung einer wichtigen Schlüsselindustrie, auch mit Blick auf Europa, Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze.“

Wo wird künftig zur Mikroelektronik geforscht?

Künftig sollen vier Technologieparks entstehen, die sich gemeinsam den folgenden zukunftsrelevanten Themenfeldern widmen:

  • Siliziumtechnologien für die Sensorik sowie Aktorik und Informationsverarbeitung
  • Halbleiter mit modernsten Materialien für Energiespar- und Kommunikationstechnik
  • Kombinationen von Silizium- und anderen Halbleitern für das Internet der Dinge
  • Entwurf, Test und Zuverlässigkeit für Qualität und Sicherheit

Mit rund 350 Millionen Euro des 800-Millionen-Euro-schweren Maßnahmenpakets sollen 13 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen modernisiert werden, die bereits heute Forschung zur Mikroelektronik betreiben. Welche das sind und wie das Geld auf die Bundesländer verteilt wird, zeigt diese Grafik des Forschungsministeriums:

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
CS CLEAN SOLUTIONS GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Steuerungstechnik Software (m/w/d) CS CLEAN SOLUTIONS GmbH
Ismaning bei München Zum Job 
über Judith Michel Personalberatung-Firmenlogo
Account Manager (m/w/d) Messtechnik über Judith Michel Personalberatung
Nordrhein-Westfalen Zum Job 
Ziehm Imaging GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker Elektrotechnik als Service Lifecycle Engineer (m/w/d) Ziehm Imaging GmbH
Nürnberg Zum Job 
Fresenius Kabi Deutschland GmbH-Firmenlogo
Instandhalter Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl (m/w/d) Fresenius Kabi Deutschland GmbH
Friedberg Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik (m/w/d), Elektroingenieur*in oder Techniker*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Mitarbeiter Elektroanlagen (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg-Firmenlogo
Projektingenieur*in (m/w/d) für Elektro- Fernmelde- und IT-Technik / Verantwortliche Elektrofachkraft VEFK Betriebstechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Magdeburg Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Torqeedo GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Produkttests Torqeedo GmbH
Weßling Zum Job 
HVB Ingenieurgesellschaft mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Bereich Elektrische Energieanlagen in der Infrastruktur HVB Ingenieurgesellschaft mbH
Wandlitz Zum Job 
KLN Ultraschall AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) zur Vertriebsunterstützung KLN Ultraschall AG
Heppenheim Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Technische Universität Darmstadt-Firmenlogo
Professur (W3) für Umformtechnologie Technische Universität Darmstadt
Darmstadt Zum Job 
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Elektroniker oder Mechatroniker im Versuch und Prüffeld (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
FlowChief GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur:in SÜD oder OST-Deutschland (m/w/d) FlowChief GmbH
Raum Süd-, Ostdeutschland Zum Job 
FlowChief GmbH-Firmenlogo
Techniker:in Automatisierung (SCADA) (m/w/d) FlowChief GmbH
Wendelstein Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software-Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik im Bereich Steuerungssoftware für mobile Arbeitsmaschinen Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
WBS Training AG-Firmenlogo
Technische:r Trainer:in für EPLAN (m/w/d) WBS Training AG
deutschlandweit (remote) Zum Job 

Schleswig-Holsteinisches Institut widmet sich Galliumnitrid

Das Fraunhofer ISIT in Schleswig-Holstein hat nun bekanntgegeben, wofür es seinen Förderteil von 19,3 Millionen Euro ausgeben möchte. Zum einen werden damit Geräte zum Aufbringen piezoelektrischen und magnetischen Materialien auf Silizium sowie Aufdampfanlagen für optische und Infrarot-Beschichtungen angeschafft. Auch Ofensysteme, in denen Glaswafer geformt werden sollen, stehen auf der Einkaufsliste. „Die Halbleiterbranche gehört zu den Industrien mit der schnellsten Abfolge von neuen Technologien. Modernste Prozessgeräte werden in der Wirtschaft in fünf bis maximal sieben Jahren abgeschrieben und durch neue Generationen ersetzt“, erläutert ISIT-Leiter Axel Müller-Groeling. Mit den geplanten Neuanschaffungen wäre das ISIT in der Lage, Bauelemente wie Magnetfeldsensoren, optische Mikroscanner oder Mikrolautsprecher für die Industrie zu entwickeln.

Zum anderen plant das ISIT, Anlagen für die Erschließung von Galliumnitrid (GAN) als Materialbasis für innovative Leistungsbauelemente zu entwickeln. Mit Galliumnitrid wollte etwa Audi die Reichweite von Elektroautos maßgeblich erhöhen, noch sind die Ergebnisse aber nicht auf der Straße.

In der Halbleitelektronik werden bisher vor allem Silizium-Leistungsschalter genutzt, „die elektrischen Eigenschaften der Transistoren sind jedoch am theoretischen Limit“, erklärt das ISIT den Forschungsbedarf. Andererseits sei Galliumnitrid noch recht schwer bearbeitbar und es besteht großer Entwicklungsbedarf, „damit sich GaN für die Herstellung von Leistungsbauelementen industriell durchsetzen kann“, sagt Holger Kapels, ISIT-Geschäftsfeldleiter Leistungselektronische Systeme.

Wichtige Anwendungsbereiche der Mikroelektronik

Entwickelt wurde die Mikroelektronik einst für die Raumfahrt, aber sie ist längst in der Industrie angekommen. Branchen wie der Maschinen- und Anlagenbau, aber auch die Automobilindustrie sind zunehmend auf mikroelektronische Anwendungen angewiesen. So finden sich mikroelektronische Bauteile etwa in Maschinensteuerungen, im Arbeitsspeicher von Computern, in der Motorsteuerung von Fahrzeugen und in jedem Smartphone.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.