IFA 2010 10.09.2010, 19:48 Uhr

Hausgeräte werden immer schlauer

Innerhalb kürzester Zeit hat sich die IFA für die Hausgerätehersteller aus aller Welt zur Leitmesse entwickelt. Zum dritten Mal zeigten 474 Aussteller in neun Hallen Waschmaschinen & Co. Hinzu kamen Elektrokleingeräte aller Art – von der Espressomaschine bis zum Bügeleisen. Strom, Wasser und Ressourcen sparen lautete das einhellige Credo. Und: Miele läutete mit Waschmaschinen und Trocknern, die „SG ready“ sind, das Zeitalter des intelligenten Stromnetzes ein, im Fachjargon Smart Grid genannt.

So anschaulich kann Innovation herüberkommen: Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue brät ein überdimensionales Stück Steak an und wirbt damit am Stand von Siemens für die neuen Induktionskochfelder. Diese lassen sich einzeln ansteuern und zu einem Riesenkochfeld für Bräter zusammenschalten.

Doch derart kleine, feine Neuigkeiten bei den Herstellern der Weißen Ware schienen fast unterzugehen. Denn ein Thema beherrschte die IFA 2010: Der Dreiklang Energie, Wasser und Ressourcen sparen bestimmte die Einführung neuer Produktlinien, aber auch das Standdesign von fast jedem Hersteller.

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Zwar sei der Anteil an supereffizienten Geräten in Europa gestiegen er liege dennoch aktuell bei nur 10 %, sagte Ludwig Gutberlet in seiner Keynote auf dem Messegelände. Für den Chef der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH liegt es auf der Hand, dass „die Vermarktung solcher Geräte im Mittelpunkt“ stehe. „Doch das ist ein Marathon und keine Kurzstrecke.“

An den Ständen von Siemens und Bosch ging es vor allem ums Sparen von Wasser. Sie zeigten Waschmaschinen, die durch allerhand Sensorik, die z. B. die Beladungsmenge oder die Wasserhärte ermittelt, das Waschmittel automatisch dosieren. Dies bedeutet im Ergebnis weniger Wasserverbrauch, denn so werden u. a. Extraspülgänge vermieden. Im Jahr kann sich das laut Siemens und Bosch in einem Durchschnittshaushalt auf rund 7000 l des kostbaren Nasses summieren.

Auch Kunststoffe sind laut schwedischem AEG-Mutterkonzern Electrolux ein wertvoller Rohstoff. Unter der Marke AEG zeigten die Schweden fünf neue Staubsauger, darunter auch das Flaggschiff „Ultraone“. Es ist aus 70 % recyceltem Material und PVC-frei, so dass beim Herstellungsprozess Wasser, Rohöl und vor allem Energie eingespart werden können. Auch im Gebrauch kann der „Ultraone“ mit nur 950 W Motorleistung punkten.

„Bei Staubsaugern hat die Branche relativ spät erkannt, dass es nicht nur auf hohe Wattzahlen ankommt“, kommentiert Erich Geisser von Vorreiter Dyson diesen Trend. Der Geschäftsführer von Dyson Deutschland gibt jedoch zu bedenken, dass der Marktanteil von Staubsaugern unter 1000 W hierzulande erst 8 % ausmache. Bei Dyson forsche man bereits an Antrieben, die bei gleicher Saugleistung noch weit weniger als 850 W Leistung aufnehmen.

Doch während die meisten Hersteller den Energieverbrauch ihrer Geräte weiter nach unten drücken wollen, naht für Reinhard Zinkann „in puncto Energieeinsparung das Ende der Fahnenstange, zumindest mit heutigen Technologien“. Für den Geschäftsführer von Miele „sind weitere Senkungen ein hochkomplexes Unterfangen“.

Derweil rief Zinkann auf der IFA für die Weiße Ware das Label „SG ready“ aus. Es steht für Smart-Grid-fähig. Miele bietet ab 2011 eine Waschmaschine sowie einen Trockner an, die automatisch dann anspringen, wenn Strom billiger sowie ausreichend vorhanden ist. Pro Gerät und Jahr könnten Verbraucher damit bis zu 30 € an Stromkosten einsparen, verspricht Zinkann. „Noch ist ‚SG ready‘ kein Industriestandard.“ Es läutet damit – gewollt vergleichbar mit dem Label „HD ready“ in der Unterhaltungselektronik – eine Übergangsphase ein.

Der hauseigene Miele-Standard setzt zudem voraus, dass Energieversorger lastabhängige Tarife anbieten und in der Lage sind, diese entsprechend abzurechnen. Darüber hinaus müssen Haushalte über einen intelligenten Stromzähler, eine Zentraleinheit sowie Kommunikationsmodule von Miele verfügen.

Hausgeräte im Smart Grid bedeuten erst einmal viel Investition von Seiten der Verbraucher und fortschrittlicher Energieversorger. Und dennoch führt in den kommenden Jahren mit der Einspeisung von immer mehr regenerativen Energien nichts daran vorbei, dass Versorger ihr Netz in Richtung Smart Grid aufrüsten müssen.

Auch Zinkann weiß: „Wir sind Pioniere bei diesem Standard.“ Der Miele-Chef will denn auch im kommenden Frühjahr erst einmal zusammen mit RWE und einigen Hundert Haushalten die Smart-Grid-Fähigkeit testen.

„Wir sehen den Markt noch nicht“, sagte Roland Hagenbucher, Geschäftsführer der Siemens Electrogeräte. Dennoch teste Siemens ebenfalls Hausgeräte in Kooperation mit dem Energieversorger E.on in hundert Haushalten in Süddeutschland. Zudem werde es einen Pilotversuch in den USA mit Waschmaschinen geben sowie hierzulande mit 500 Kühlgeräten, um zu erforschen, wie diese auf Steuersignale reagieren.

Für Diana Kessler, Produktmanagerin für die Weiße Ware bei Samsung, sind Hausgeräte im Smart Grid – wenn auch nicht sofort – durchaus ein Thema. Dazu erhalte eine kleine Platine in der Waschmaschine das Startzeitsignal zum Waschen über den Zigbee-Funkstandard von einer Kontrolleinheit im Haus.In den USA bringe Samsung Anfang 2011 eine solche Waschmaschine auf den Markt.

Auf der IFA stellte Samsung hingegen für den europäischen Markt die „Schaumaktiv-Waschmaschine“ in den Vordergrund. Die Waschmittellauge wird, noch bevor der Waschgang beginnt, mit Luft aufgeschäumt. Dadurch soll die Wäsche schneller durchdrungen werden. Zudem seien die Tenside durch den Schaum bereits aktiv. Damit können Verbraucher Energie einsparen, weil die gleiche Waschleistung bereits ab 20 °C erbracht werde. NIKOLA WOHLLAIB

 

Ein Beitrag von:

  • Nikola Wohllaib

    Freie Journalistin in Berlin. Scherpunktthemen: Telekommunikation, Medien, Medienpolitik.

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