Höhere Auflösung und Bildschirme, die wie Möbelstücke aussehen
Fernseher bilden immer mehr das echte Leben ab. Während die Auflösung 4K längst Alltag ist, setzt sich der Trend zu 8K fort. Gleichzeitig sollen sich innovative Bildschirme dezent ins Wohnzimmer integrieren – oder gar nicht sichtbar sein.
Panasonic: Prototyp eines vollständig transparenten Bildschirms
Organische Leuchtdioden (organic light emitting diode – OLED) sind derzeit für Hersteller von Bildschirmen unverzichtbar. Das zeigt auch Panasonic auf der IFA. Das Unternehmen hat einen absoluten Hingucker mit auf die Messe gebracht: den Prototypen eines transparenten OLED-Bildschirms. Auf den ersten Blick – im ausgeschalteten Zustand – sieht er aus wie eine Holzvitrine mit einer Glasscheibe oder wie ein breiter Bilderrahmen. Die OLED-Folie steckt zwischen zwei Glasscheiben und ist absolut transparent. Hinter dem Bildschirm können also Gegenstände platziert werden, sodass der Holzrahmen tatsächlich wie ein geschicktes Deko-Element wirkt. Im eingeschalteten Zustand kann der Nutzer das Bild teilweise oder kaum transparent anzeigen lassen.
Die Auflösung liegt derzeit bei 1920 x 1080 Pixeln, allerdings beeinträchtig der Lichteinfall von der Rückseite die Qualität. Für Panasonic ist damit jedoch zunächst eine wichtige Grundlage geschaffen, aus der sich möglichst schnell ein marktfähiges Modell entwickeln soll. Denn derzeit ist der Fernseher noch nicht im Handel. Die Technik ist übrigens komplett im Holzrahmen verborgen, der gleichzeitig Ständer für das Gerät ist. Der voraussichtliche Preis ist nicht bekannt. Wahrscheinlich soll der neue Bildschirm zunächst in Japan angeboten werden. Der Trend, Fernsehern ihre optische Dominanz zu nehmen und sie besser ins Mobiliar zu integrieren, setzt sich damit ohne Frage fort.
Samsung: Extrem hohe Auflösung auf 55 Zoll
Welche Richtung Samsung einschlägt, hat das Unternehmen schon im Frühjahr gezeigt, als es mit der Q950-Reihe seine 8K-Modelle präsentiert hat. Auf der IFA ist ein neues Familienmitglied dabei, nämlich ein 55-Zoll-Bildschirm (138 Zentimeter Bildschirmdiagonale). Das kleinste Modell war bislang 65 Zoll groß (165,10 Zentimeter Bildschirmdiagonale), modellabhängig lag die größte Version bei 98 Zoll (248 Zentimeter Bildschirmdiagonale). Die ungewöhnlich hohe Auflösung für den 55-Zoll-Bildschirm setzt die Entwicklung in Richtung 8K konsequent fort. Samsung verspricht sich davon, eine breitere Zielgruppe zu erreichen.
Das kleine Modell schließt technisch nahtlos an die großen Vorgänger an, mit einer Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixel und sehr hohen Helligkeitswerten sowie der Fähigkeit zum sogenannten, AI-Upscaling über einen integrierten Prozessor. Diese eingebaute künstliche Intelligenz soll Bildinhalte erkennen, in einer Datenbank mit Millionen von Referenzmustern abgleichen und danach das Bild anpassen. Zusätzlich arbeitet Samsung mit Streaming-Anbietern zusammen, um das Angebot von 8K-fähigen Inhalten zu fördern.
LG: Bildschirm einfach einrollen oder hochfahren
LG hat eine seiner wichtigsten Neuigkeiten bereits im Frühjahr in Las Vegas präsentiert, aber auch in Berlin sorgt der OLED-R für Aufregung: der ein- und ausrollbare OLED-Fernseher. Untergebracht ist er in einer flachen Basis, auf die man auch Deko-Objekte stellen kann, solange der Fernseher nicht genutzt wird. Mit wenigen Knopfdrücken fährt der Bildschirm aus dieser Basis nach oben, auf die gewünschte Größe, maximal ist eine Ansicht von 65 Zoll möglich (165,10 Zentimeter Bildschirmdiagonale). Eine flachere Variante wäre beispielsweise dazu geeignet, sich einen Nachrichten-Ticker anzeigen zu lassen. Ob Endverbraucher diese Möglichkeit tatsächlich nutzen werden, sei dahingestellt, aber attraktiv ist sicherlich die vollständige Versenkbarkeit.
Amazon: Verbesserter Fire TV Cube für Deutschland
Eine der wichtigsten IFA-Neuigkeiten auf dem Entertainment-Markt kam allerdings gar nicht von einem der etablierten Fernsehhersteller, sondern von Amazon. Der Internetversand-Riese hat schon im vergangenen Jahr in den USA seinen „Fire TV Cube“ herausgebracht, eine Kombination aus Streaming Client und dem smarten Lautsprecher Echo. Im Oktober kommt der nun auch in Deutschland auf den Markt und zwar in einer überarbeiteten Version.
Natürlich ist Alexa integriert, sodass sich über den Fire TV Cube alle kompatiblen Geräte steuern lassen. Es geht zwar nichts ohne eine externe Internetverbindung, doch Amazon kündigt an, dass der Hexacore-Prozessor für eine sehr hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit sorge. Insgesamt soll die Fernbedienung damit komplett überflüssig werden. Auch kompatible Smart-Home-Anwendungen lassen sich ansteuern.
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