Im Ultraschall-Trockner ist Wäsche nach 20 Minuten trocken
Wäsche mit Wärme trocken: Für Forscher aus den USA nicht grün genug. Sie haben deswegen einen Trockner entwickelt, der Feuchtigkeit mit Ultraschall verdrängt – in nur 20 Minuten und mit 70 % Energieersparnis.
Verblüffend, was sich die Tüftler des Oak Ridge National Laboratory (ORNL) in Tennessee ausgedacht haben: Ihr Trockner arbeitet mit piezoelektronischen Wandlern, die kleine Kristalle zum Schwingen anregen. Dadurch entstehen Druckschwankungen in Form von Ultraschall, der für Menschen unhörbar ist. Dieser Ultraschall verwandelt die Feuchtigkeit der Kleidung in feinen Nebel, den die Maschine aus der Wäschetrommel absaugt.
Trockengang in nur 20 Minuten
Wäschetrocknen geht mit Ultraschall laut Forschern viel schneller. Ihr Prototyp braucht nur 20 Minuten –traditionelle Geräte sind oftmals über zwei Stunden beschäftigt. Schöner Nebeneffekt der Ultraschall-Trocknung: Die Wäsche läuft niemals ein. Kein Fluchen mehr, wenn man die Tür öffnet und sein Lieblingshemd auf Kindergröße zusammengeschrumpft vorfindet.
Und auch das Schimmelproblem durch feuchtwarme Abluft ist passé. Denn der Trockner der Forscher bläst lediglich kalte Luft aus.
70 % weniger Energieverbrauch
Der Trockner hilft zudem beim Energiesparen. „Wasser mit Heizelementen verdampfen, wie es kommerzielle Trockner tun, ist energieintensiv – egal, wie man sie gestaltet“, sagt Forscher Ayyoub Momen dem Nachrichtensender CNN. Das Ultraschall-Konzept würde „einfach das Wasser mit energiearmer, hochfrequenter Vibration verdrängen.“ Das führt angeblich zu einer Energieersparnis von 70 %.
Kosten mit Premium-Modellen vergleichbar
Die Wissenschaftler bringen den Ultraschall-Trockner jetzt zur Marktreife. Angeblich steht ihnen dabei das Unternehmen General Electric zur Seite. Und wie tief müssen Verbraucher für einen Ultraschall-Trockner in die Tasche greifen? „Wir schätzen, dass das Gerät zwischen 500 und 1000 US-Dollar kosten wird, was in etwa dem Preis eines kommerziellen Premium-Trockners entspricht“, sagt Momen.
Ob die Ultraschall-Technik für Wäschetrockner in Deutschland auf den Markt kommt, bleibt abzuwarten.
Ultraschall ist übrigens schon beim Waschen ein Thema. Ein Düsseldorfer Unternehmen hat Dolfi entwickelt – ein Gerät, das aussieht wie eine kabelgebundene Seife und für das Waschbecken gedacht ist. Dort sendet das Gerät Ultraschallwellen aus, die im Wasser mikroskopische Bläschen bilden. Sie implodieren und schicken Wasserströme aus, die den Schmutz aus der Wäsche holen. Das dauert 30 bis 40 Minuten.
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