Zwei verschiedene Formen 07.02.2023, 07:00 Uhr

Innovative Lösung: So lernen Roboter schwimmen

Forschenden des MIT ist es gelungen, einen schwimmenden Roboter aus wenigen Teilen und in kurzer Zeit herzustellen. Die Lösung: ein modulares System, das zusätzlich skalierbar ist. Somit sollen die neuen Roboter künftig auch in verschiedenen Größen produziert werden können.

Schwimmender Roboter ähnelt einer Schlange.

Ein modulares System macht es möglich: Die Unterwasserroboter des MIT-Forschungsteams sind verformbar und aus einfachen Komponenten erstellt.

Foto: MIT-Forschungsgruppe

Unterwasserroboter sind für zahlreiche Anwendungsgebiete geeignet: zum Beispiel in der Meeresforschung, aber auch für Rennyachten. Das gilt besonders für die Art von Roboter, die Forschende am Massachusetts Institute of Technology (MIT) jüngst entwickelt haben. Sie sind eine Konstruktion aus glattem Profil und einer dynamischen Form, die sich ändern kann. Damit sind sie Fischen relativ ähnlich und schieben sich dementsprechend effizienter durch das Wasser als starre Rümpfe.

Diese Roboter bauen bald gemeinsam große Gebäude

Die grundsätzliche Idee für einen solchen Unterwasserroboter ist nicht neu. Das Forschungsteam des MIT nutzte als Basis „RoboTuna“, einen Roboter, der aus 3.000 verschiedenen Teilen besteht und der vom Entwurf bis zur Fertigstellung zwei Jahre benötigte. Die Forschenden wollten mit ihrem neuen Ansatz aber eine andere Richtung verfolgen: Es sollten einfache Komponenten eingesetzt werden, die sich schnell und kostengünstig herstellen lassen sowie skalierbar sind. Denn ein solch modulares System könnte dann aktuelle Systeme erweitern und vergrößern.

Hohle Strukturen machen schwimmende Roboter flexibel und leicht

Damit diese innovative Idee Realität wird, haben die Forschenden gitterartige Teile, sogenannte Voxel, entwickelt. Sie zeichnen sich durch eine geringe Dichte und hohe Steifheit aus. Vor allem die geringe Dichte sei entscheidend, um ausreichend Spielraum bei der Skalierbarkeit zu erreichen. Gelungen ist ihnen das, indem sie die Kunststoffteile mit hohlen Strukturen mit schmalen Streben konstruierten. Die Formen sind dabei kastenartig gewählt und immer in einer Richtung tragend. Hinzu kommt: Die Teile sind trotzdem auch weich. Das sei durch eine ungewöhnliche Kombination gelungen, indem man steife und flexible Komponenten in unterschiedlichen Proportionen miteinander mische.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Birkenstock Productions Hessen GmbH-Firmenlogo
Verantwortliche Elektrofachkraft (m/w/d) Birkenstock Productions Hessen GmbH
Steinau-Uerzell Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur für die Planung und Sicherstellung der europäischen Stromversorgung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Site Manager (m/w/d) Wilhelmshaven TenneT TSO GmbH
Hannover, Wilhelmshaven Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Industrie VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westf.) Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Metering VIVAVIS AG
Berlin, Homeoffice Zum Job 
Haus der Technik e.V.-Firmenlogo
Fachdozent/in und Berater/in (m/w/d) für Krane und Hebezeuge in der Weiterbildung Haus der Technik e.V.
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur Technische Informatik THU Technische Hochschule Ulm
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
Teamleiter:in Mechanical & Electrical Engineering über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Emlichheim Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Systemingenieur (m/w/i) für Oberflächeninspektion IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
ZVEI e.V.-Firmenlogo
Manager/in Automation (w/m/d) ZVEI e.V.
Frankfurt am Main Zum Job 
Evos Hamburg GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur EMSR (m/w/d) Evos Hamburg GmbH
Hamburg Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Netzplaner (m/w/d) Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen-Neuenkirchen Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur als Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Tebis ProLeiS GmbH-Firmenlogo
MES Consultant (m/w/d) Tebis ProLeiS GmbH
Martinsried/Planegg, Erndtebrück, Aachen, Home-Office Zum Job 
Heraeus Electronics GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Head (m/f/d) of Global Quality Heraeus Electronics GmbH & Co. KG
Possehl Electronics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Advanced Engineer (w/m/d) Possehl Electronics Deutschland GmbH
Niefern-Öschelbronn Zum Job 
BEC Robotics-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) BEC Robotics
Pfullingen Zum Job 
BEC Robotics-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) BEC Robotics
Pfullingen Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professur (W2) für das Lehr- und Forschungsgebiet "Automatisierungstechnik mit Schwerpunkt Antriebstechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Birkenstock Productions Hessen GmbH-Firmenlogo
Verantwortliche Elektrofachkraft (m/w/d) Birkenstock Productions Hessen GmbH
Steinau-Uerzell Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur für die Planung und Sicherstellung der europäischen Stromversorgung (m/w/d) TenneT TSO GmbH
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Site Manager (m/w/d) Wilhelmshaven TenneT TSO GmbH
Hannover, Wilhelmshaven Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Industrie VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 

Grundsätzlich gibt es in der Robotik zwei Wege: Ein Teil der Forschung beschäftigt sich mit weicher und ein anderer Teil mit harter Robotik. Unter weichen Robotern versteht man flexible Maschinen, häufig aus Kunststoff und Silikon hergestellt. Dagegen sind harte Roboter meist solche, die man aus industriellen Anwendungen kennt, die zum Beispiel aus Metall gefertigt sind und selbst schwere Gegenstände bewegen können. Die Forschungsgruppe des MIT betrachtet ihren neuen Forschungsansatz als eine Art dritten Weg, der die besten Elemente aus beiden Richtungen miteinander verbindet. Wenn der neu entwickelte Roboter in Kombination mit einem Antrieb zum Einsatz kommt, biete er einen weiteren entscheidenden Vorteil: „Die glatte Flexibilität der Körperoberfläche ermöglicht es uns, eine Strömungskontrolle zu implementieren, die den Luftwiderstand verringern und die Antriebseffizienz verbessern kann, was zu einer erheblichen Kraftstoffeinsparung führt“, sagt Michael Triantafyllou, Professor für Ozeanwissenschaften und -technik und Teil des RoboTuna-Teams.

Schwimmender Roboter ähnelt einer Schlange

Der neu entwickelte Unterwasserroboter ähnelt optisch einer Schlange. Denn die Voxel sind in einer langen Reihe aneinandergereiht. Insgesamt besteht der Körper aus vier Segmenten, die jeweils fünf Voxel beinhalten. In der Mitte befindet sich ein Aktuator. Dieser kann die Struktur zusammenziehen und biegen. Die 20 Komponenten werden zusätzlich mit einer rippenartigen Stützstruktur und einer enganliegenden wasserdichten Neoprenhaut überzogen.

Die ersten Tests absolvierte der Roboter in einem Schlepptank des MIT. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Der Roboter erzeugte einen ausreichenden Vorwärtsschub, um sich durch wellenförmige Bewegungen vorwärtszubewegen. Während der RoboTuna aus rund 3.000 verschiedenen Teilen besteht, kommen die Forschenden bei der neuen Entwicklung mit etwa 60 aus. Und auch zeitlich haben sie eine deutliche Verbesserung erzielt. Statt zwei Jahren Entwicklungs- und Bauzeit reichen nun zwei Tage.

Schwimmender Roboter: MIT-Forschende entwickeln zweite Form

Die Forschenden wollten neben der schlangenähnlichen Form noch eine weitere testen. Deshalb bauten sie eine flügelähnliche Form. Die Anordnung besteht aus denselben Voxel, allerdings kann der Roboter seine Profilform ändern und damit das Verhältnis von Auftrieb zu Luftwiderstand und andere Eigenschaften des Flügels steuern. Im Gegensatz zu der schlangenartigen Form haben die Forschenden bei der Flügelform eine Reihe schuppenartiger Kacheln überlappend konstruiert. Sie drücken aufeinander und werden so zu einer wasserdichten Abdichtung.

Diese bleibe sogar bestehen, wenn der Flügel seine Krümmung verändere. Eine solche Form könne zum Beispiel als Zusatz in einem Schiffsrumpfprofil zum Einsatz kommen. Denn mit diesem Roboter ließe sich die Bildung von Wirbeln reduzieren, die Widerstände verursachen. Das verbessere die Effizienz eines Schiffes und senke zusätzlich klimaschädliche Emissionen.

Mehr zum Thema Roboter:

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.