Gutes Raumklima 10.06.2013, 11:22 Uhr

Intelligente Türdichtung: Schluss mit dicker Luft

Ein neues Türdichtungssystem kümmert sich selbstständig um die nötige Belüftung des Raumes. Wird der Kohlendioxid-Gehalt im Raum zu hoch, löst der eingebaute CO2-Sensor automatisch den Luftaustausch aus.

Bei unzureichender Luftzirkulation erhöht sich der Kohlendioxid-Anteil im Raum. Das führt zu Konzentrationsschwäche und Ermüdung.  

Bei unzureichender Luftzirkulation erhöht sich der Kohlendioxid-Anteil im Raum. Das führt zu Konzentrationsschwäche und Ermüdung.  

Foto: Bund der Energieverbraucher

Dass eine übertriebene Dämmung in Hausbau und -renovierung auch ihre Schattenseiten mit sich bringt, hat sich inzwischen herumgesprochen. Gerade wenn, wie beim Neubau, hochwertige Fenster und passende Bausubstanzen eine extrem gute Wärmedämmung bringen, ist die Luftzirkulation unter Umständen unzureichend. Das fördert nicht nur Schimmelbildung, sondern durch die erhöhte Kohlendioxid-Konzentration (CO2) auch Konzentrationsstörungen.

Lüften durch Aufreißen der Fenster wird überflüssig

„Moderne Gebäude werden immer dichter“, sagt Hans-Jürgen Schliepkorte, Gruppenleiter am Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg. „Vielfach wird noch immer durch Fensteröffnen gelüftet“, sagt Schliepkorte. „Das wirkt sich auf die Energieeffizienz aus.“ Das IMS hat nun gemeinsam mit dem auf Dichtungssysteme spezialisierten Unternehmen Athmer ein intelligentes Türsichtungssystem entwickelt. Das I.C.S. (Intelligent Climate Seal) bringt Luftaustausch und Dämmung in einem.

Das neue Türdichtungssystem übernimmt die Lüftung des Raumes. 

Das neue Türdichtungssystem übernimmt die Lüftung des Raumes.

Quelle: Fraunhofer IMS

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
BG ETEM-Firmenlogo
Dipl.-Ing. (Uni/TU/TH), M. Sc./Eng. (m/w/d) im Bereich Fachkompetenzcenter Elektrische Gefährdungen BG ETEM
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
GIBY GmbH-Firmenlogo
Service Techniker (m/w/d) für Telekommunikationsnetze GIBY GmbH
Leipzig Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)
Bad Nauheim, Gießen Zum Job 
NKT Group GmbH-Firmenlogo
Prüfingenieur mobile Prüfeinrichtung (m/w/d) NKT Group GmbH
NKT Group GmbH-Firmenlogo
Junior Site Manager (m/w/d) NKT Group GmbH
Köln, Berlin Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
ATLAS TITAN Mitte GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Schwerpunkt Automatisierungstechnik ATLAS TITAN Mitte GmbH
Braunschweig Zum Job 
ATLAS TITAN Mitte GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Leitungsbau Schutztechnik (m/w/d) ATLAS TITAN Mitte GmbH
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
SPITZKE SE GVZ Berlin Süd-Firmenlogo
Bauleiter Elektrotechnik (m/w/d) SPITZKE SE GVZ Berlin Süd
Großbeeren Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Embedded Anwendungs-Softwareentwickler (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik, Elektroingenieur*in oder Techniker*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
WBS Training AG-Firmenlogo
Technische Trainer:in Automatisierungstechnik - CAD/CAM-Programmierung (m/w/d) WBS Training AG
remote (deutschlandweit) Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) für Röntgen-, Isotopen- und optische Messsysteme IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Senior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
Bremen, Berlin, Hamburg, München, Essen Zum Job 

Mit einem CO2-Sensor registriert das System den Kohlendoxid-Gehalt in der Raumluft. Wird ein bestimmter Schwellenwert überschritten, steuert ein kleiner Motor über eine Feder die Türdichtung am unteren Teil des Türflügels. Die Dichtung zieht sich nach oben, durch den Schlitz kann sich die Raumluft austauschen. Gleichzeitig schaltet das System über die Gebäudeleittechnik die Lüftungsanlage ein, die verbrauchte Luft aus dem Raum befördert.

Das Türdichtungssystem ist elektronisch an die Gebäudeleittechnik gekoppelt. Ist eine Lüftungsanlage oder eine Wärmerückgewinnungsanlage vorhanden, können diese abhängig vom CO2-Gehalt und der Temperatur im Raum zusätzlich angestellt werden. „Das System berechnet immer den besten Kompromiss zwischen guter Raumluft und optimaler Ausnutzung der Energieeffizienz“, sagt Schliepkorte.

Pettenkofer untersuchte schon im 19. Jahrhundert Folgen zu hoher CO2-Konzentration

Für die zulässige CO2-Konzentration orientierten sich die Forscher am sogenannten Pettenkofer-Wert von 1.000 Teilchen pro Million. Nach dem Münchner Pharmazeut und Mediziner Max von Pettenkofer (1818-1901) ist der hygienische Innenraumluftwert für CO2 benannt. Der Forscher zur Gesundheitstechnik erkannte bereits Mitte des vorletzten Jahrhunderts in seinen Untersuchungen zur Innenluftqualität, ab welchem CO2-Wert sich die Menschen in einem Raum unwohl fühlen. Heutige Regelwerke und Richtlinien nach DIN für Arbeitsstätten setzen 1.500 Teilchen pro Million als oberen Grenzwert an und empfehlen einen CO2-Gehalt von 1.000. „Diesen können wir mit Hilfe der intelligenten Türdichtung erreichen – ohne dass Fenster oder Türen geöffnet werden müssen“, so Schliepkorte.

Ab Juni dieses Jahres wird das System im Fraunhofer-Zentrum in Duisburg, einer Innovationswerkstatt anwendungsorientierter und marktnaher Forschung für Raum- und Gebäudesysteme, zur Erprobung installiert. Die Fraunhofer-Forscher wollen mit der neuen Türdichtung in Zukunft auch die Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Nutzgebäuden regulieren.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.