Miniaturisierung 28.08.2024, 11:42 Uhr

Lässt molekulare Elektronik die Geräte weiter schrumpfen?

Moleküle statt Silizium und Mikrochips: Molekulare Elektronik könnte die Miniaturisierung elektronischer Geräte weiter vorantreiben. US-Forschenden ist es nun gelungen, die Leitfähigkeit von Molekülen zu stabilisieren, ein Durchbruch.

Mikrochips

Mikrochips sind klein, Moleküle noch kleiner und genau deshalb sind sie so interessant für elektronische Schaltungen. US-Forschenden gelang nun ein wichtiger Durchbruch auf dem Weg zur Kommerzialisierung.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov

Die technologische Entwicklung hat in den letzten Jahrzehnten bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Ein wichtiger Trend war die fortschreitende Miniaturisierung elektronischer Geräte. Mit immer kleineren und leistungsfähigeren Chips wurde die Grundlage für moderne Smartphones, Laptops und viele andere Technologien geschaffen. Doch es gibt physikalische Grenzen. Irgendwann lassen sich die Transistoren auf siliziumbasierten Mikrochips nicht mehr weiter verkleinern.

Ein vielversprechender Ansatz zur Lösung dieser Probleme ist die molekulare Elektronik. Sie nutzt einzelne Moleküle als Bausteine für elektronische Bauteile und könnte die Verkleinerung von Geräten weiter vorantreiben. Einem Forschungsteam der University of Illinois Urbana-Champaign ist nun ein wichtiger Schritt gelungen, diese Technologie nutzbar zu machen.

Was ist molekulare Elektronik?

Bevor wir zu den Forschungsergebnissen kommen, wollen wir die molekulare Elektronik näher betrachten. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um die Verwendung von Molekülen für elektronische Bauteile. Genauer gesagt bestehen die Bauteile aus einzelnen Molekülen statt aus Silizium oder anderen herkömmlichen Materialien.

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Die Moleküle können als Transistoren, Dioden oder andere elektronische Elemente fungieren. Der entscheidende Vorteil: Moleküle sind von Natur aus klein, was eine weitere Miniaturisierung der Geräte ermöglicht. Die Herausforderung besteht allerdings darin, den elektrischen Stromfluss in diesem extrem kleinen Maßstab präzise zu steuern.

Herausforderungen in der molekularen Elektronik

Die größte Herausforderung der molekularen Elektronik ist die Dynamik der Moleküle. Im Gegensatz zu starren Festkörpern sind Moleküle oft flexibel und können verschiedene Konformationen (räumliche Anordnung der Atome eines Moleküls) einnehmen.

Diese unterschiedlichen Konformationen führen häufig zu starken Schwankungen der elektrischen Leitfähigkeit, was die Leistungsfähigkeit und Reproduzierbarkeit der Bauelemente beeinträchtigt. Um diese Probleme zu lösen, suchen Forschende nach Möglichkeiten, die Beweglichkeit der Moleküle einzuschränken und ihre Leitfähigkeit stabil zu halten.

Künstlerische Darstellung eines Leitermoleküls, das als Bauteil in der molekularen Elektronik fungiert. Foto: Grainger College of Engineering an der Universität von Illinois Urbana-Champaign

Künstlerische Darstellung eines Leitermoleküls, das als Bauteil in der molekularen Elektronik fungiert.

Foto: Grainger College of Engineering an der Universität von Illinois Urbana-Champaign

Starre Moleküle halten die Leitfähigkeit stabil

Wie bereits eingangs geschrieben, hat ein Forschungsteam der University of Illinois Urbana einige der oben genannten Herausforderungen in der molekularen Elektronik gemeistert. Unter der Leitung von Charles Schroeder, Professor für Materialwissenschaft und -technik, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine neue Strategie entwickelt.

Der Clou: Die Forschenden verwenden Moleküle mit einem starren Rückgrat, das eine stabile Leitfähigkeit ermöglicht. Diese Moleküle, auch „formstabile“ oder „Leitermoleküle“ genannt, behalten ihre Form und verhindern unkontrollierte Drehbewegungen. Dadurch lassen sich Leitfähigkeitsschwankungen erheblich reduzieren.

„Auf dem Gebiet der molekularen Elektronik muss man die Flexibilität und die Bewegung der Moleküle berücksichtigen und wie sich das auf die funktionellen Eigenschaften auswirkt“, sagt Schroeder. „Und es hat sich herausgestellt, dass dies eine bedeutende Rolle bei den elektronischen Eigenschaften von Molekülen spielt. Um diese Herausforderung zu meistern und eine konstante Leitfähigkeit unabhängig von der Konformation zu erreichen, bestand unsere Lösung darin, Moleküle mit starren Rückgraten herzustellen.“

Einfache Synthese für komplexe Moleküle

Schauen wir uns genauer an, wie das Forschungsteam die Leitfähigkeitsschwankungen in den Griff bekommen hat: Synthese spielte dabei eine Hauptrolle, genauer gesagt die sogenannten Ein-Topf-Synthese, bei der alle benötigten Reagenzien und Lösungsmittel zu Beginn in einem Gefäß mischt und reagieren lässt.

Diese Methode ist nicht nur einfacher und kostengünstiger als herkömmliche Syntheseverfahren, sie erzeugt auch eine größere Vielfalt an Molekülen. Diese Flexibilität in der Produktion könnte laut Forschungsteam dazu beitragen, die molekulare Elektronik schneller in die Praxis umzusetzen.

Die Rolle formstabiler Moleküle in der Elektronik

Moleküle mit starrem Rückgrat, wie sie von Schroeders Team erforscht werden, zeigen vielversprechende Leistungen für künftige elektronische Anwendungen. Eine konstante Leitfähigkeit ist entscheidend, wenn diese Moleküle in funktionalen Geräten eingesetzt werden sollen. Jede Komponente muss die gleichen elektronischen Eigenschaften aufweisen, um die Gesamtleistung des Geräts zu gewährleisten. Die Entwicklung solcher stabiler Moleküle könnte daher den Weg für die Kommerzialisierung der molekularen Elektronik ebnen.

Die Forschenden haben ihre Strategie auch auf andere Molekülstrukturen ausgeweitet. Sie synthetisierten ein schmetterlingsähnliches Molekül, das ebenfalls eine stabile Leitfähigkeit aufweist. Diese Moleküle besitzen zwei „Flügel“ aus chemischen Ringen und zeigen eine ähnlich eingeschränkte Drehbewegung wie die Leitermoleküle. Die erfolgreiche Synthese und Charakterisierung dieser Schmetterlingsmoleküle demonstriert laut Forschungsteam die Anwendbarkeit der Methode auf eine Vielzahl molekularer Strukturen.

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