Lasertechnik erhöht Soundqualität von Schallplatten
Haben Schallplatten ausgedient? Nein! Sie könnten Musikliebhaber in Zukunft sogar mit längerer Spielzeit und höherer Soundqualität verwöhnen. Lesen Sie hier, wie eine Lasertechnik das möglich macht.
Rebeat Digital glaubt an die Zukunft der Schallplatte. So sehr, dass der österreichische Digitalvertrieb zusammen mit dem Forschungszentrum Joanneum Research eine Technik zum Patent angemeldet hat, die Vinyl auf ein neues Level heben soll. Wie sie funktioniert? Mit einer Software, die Audiodaten digital aufbereitet und anschließend mit einem Laser auf eine Pressmatrize schreibt. Mit dieser Pressmatrize lassen sich dann die Schallplatten drucken, die man im Laden kaufen kann.
30 % längere Spielzeit und bessere Tonqualität
Die Lasergravur bringt im Vergleich zum klassischen Verfahren, das Audioinformationen mechanisch in die Pressmatrize kratzt, einige Vorteile. Zum einen wird eine schnellere Produktion möglich, da Vinylhersteller die Audiodaten nicht mehr von einer Maschine in Echtzeit in die Matrize einritzen lassen müssen. Das macht zukünftig der Laser viel schneller.
Und dabei graviert er die Rillen angeblich auch noch so präzise und platzsparend, dass sich 30 % mehr Musik unterbringen lässt. Die Schallplatte der Zukunft, die übrigens mit einem normalen Plattenspieler kompatibel bleibt, soll sogar besser klingen. Warum? Weil die Technik den gesamten Frequenzbereich abdeckt. Bislang müssen Musikproduzenten im Tonstudio hohe Frequenzen oftmals beschneiden, um das Überhitzen des Schneidestichels beim Gravieren der Pressmatrize zu verhindern.
Erfinder halten 70 % Marktanteil für möglich
Die HD-Schallplatte aus Österreich ist allerdings noch nicht marktreif. Die Erfinder suchen noch nach Investoren.
Sie sind allerdings überzeugt, dass sich die Lasergravur durchsetzen wird. „Wenn ich als Musiker die Wahl zwischen alten Fertigungsmethoden und HD-Vinyl habe, werde ich mich wahrscheinlich für das bessere Produkt entscheiden“, sagte Rebeat-Gründer Günter Loible gegenüber dem musikexpress. „Ich halte 50 bis 70 % Marktanteil für möglich.“
Deutsche kaufen jährlich 1,8 Millionen Schallplatten
Oder wird die HD-Schallplatte keine Zukunft haben, weil sowieso nur noch Downloads Trumpf sind? Unwahrscheinlich. Denn die Deutschen stehen auf Vinyl. 2014 haben sie laut Bundesverband Musikindustrie 1,8 Millionen Schallplatten gekauft. Das war zuletzt 1992 der Fall. Darauf reagieren auch Elektronikriesen wie Panasonic, die Neuauflagen der nostalgischen Abspielgeräte auf den Markt bringen.
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