Hannover Messe 2014 24.03.2014, 07:00 Uhr

Mischungsverhältnisse von Flüssigkeiten per Sensor überwachen

Mit den kostengünstigen Sensoren, die Ingenieure der Saar-Uni entwickelt haben, kann das Mischungsverhältnis von Flüssigkeiten gemessen und damit überwacht und geregelt werden. 

Saarbrücker Forscher haben einfach aufgebaute Sensoren entwickelt, mit denen die Mischungsverhältnisse von Flüssigkeiten wie Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit überwacht werden können. 

Saarbrücker Forscher haben einfach aufgebaute Sensoren entwickelt, mit denen die Mischungsverhältnisse von Flüssigkeiten wie Öl, Brems- und Kühlflüssigkeit überwacht werden können. 

Foto: Autoclub Europa

Ihren Einsatz sollen die Sensoren beispielsweise in der Automobiltechnik finden, wo sie etwa die Abgasnachbehandlung in Dieselfahrzeugen, die Ölqualität oder die Brems- und Kühlflüssigkeiten überwachen können. Auch bei Brennstoffzellen können sie für Verbesserungen genutzt werden. Die Saarbrücker Sensoren sind einfach aufgebaut und können in Laptops integriert werden.

Nahezu überall, wo in der Technik Gemische von mehreren Flüssigkeiten eingesetzt werden, kommt es für optimale Ergebnisse auf die korrekten Mischverhältnisse der beteiligten Flüssigkeiten an. Das gilt sowohl für die Abgasreduzierung bei Dieselfahrzeugen als auch für Brennstoffzellen, Frostschutzmittel oder Bremsflüssigkeiten.

Überwachung bislang aufwändig und kostenintensiv

Das richtige Mengenverhältnis dieser Flüssigkeiten auf die Dauer aufrecht zu erhalten ist nicht immer leicht – denn die Mischung müsste für beste Ergebnisse ständig überwacht werden und nötigenfalls das richtige Verhältnis wiederhergestellt werden – ansonsten hat der Mix nicht den Effekt, den er haben sollte und auch könnte. Das Verhältnis der Bestandteile eines Gemischs zu bestimmen, ohne dabei zu großen Aufwand zu betreiben oder hohe Kosten zu verursachen, war bisher immer ein richtiges Problem.

Einfach aufgebaute Sensoren

Die Saarbrücker Messtechniker aus der Forschergruppe von Professor Dr. Andreas Schütze haben jetzt eine Lösung entwickelt, die sie im April auf der Industriemesse in Hannover vorstellen wollen: Sensoren, die in der Lage sind, das Mischungsverhältnis von Gemischen aus zwei Komponenten zuverlässig konstant zu halten. „Unsere beiden Sensorsysteme, die auch kombiniert werden können, sind einfach aufgebaut und die Messwerte können unkompliziert ausgewertet werden. Außerdem sind sie kostengünstig herzustellen und für den mobilen Einsatz etwa in Laptops geeignet“, sagt dazu Andreas Schütze.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Sauer Compressors-Firmenlogo
LSA-Engineer (m/w/d) Sauer Compressors
SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieur / Ingenieurin (w/m/d) im Bereich Elektrotechnik/Sicherheit und Netze SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts
Stuttgart Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Metering VIVAVIS AG
Ettlingen / Homeoffice Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) im Bereich der Energie- und Wasserversorgung VIVAVIS AG
Vertriebsregion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur für Energie- und Elektrotechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Bauer Kompressoren GmbH-Firmenlogo
Vertriebs- / Projektingenieur (m/w/d) Bauer Kompressoren GmbH
Geretsried Zum Job 
Bauer Kompressoren GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Technischen Auftragsabwicklung Bauer Kompressoren GmbH
Geretsried bei München Zum Job 
Narda Safety Test Solutions GmbH'-Firmenlogo
Einkäufer für den Bereich Elektrotechnik (m/w/d) mit der Möglichkeit zur Teamleitung Narda Safety Test Solutions GmbH'
Pfullingen Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Bachelor of Science / Bachelor of Engineering / Diplom / FH) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
Braunschweig Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Master, Diplom Uni) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
verschiedene Standorte Zum Job 
Thyssengas GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) Thyssengas GmbH
Dortmund Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) Systemsoftware IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Possehl Electronics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Teamleiter QVP (w/m/d) Possehl Electronics Deutschland GmbH
Niefern-Öschelbronn Zum Job 
IMS Röntgensysteme GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/i) für digitale Inspektionssysteme IMS Röntgensysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
TGM Kanis Turbinen GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Bereich Service TGM Kanis Turbinen GmbH
Nürnberg Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leuna, Leipzig Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Lead Ingenieur Prozessleittechnik (m/w/d) Griesemann Gruppe
Leipzig Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Projektingenieur*in/ Teilprojektverantwortliche*r Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Sauer Compressors-Firmenlogo
LSA-Engineer (m/w/d) Sauer Compressors
SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Ingenieur / Ingenieurin (w/m/d) im Bereich Elektrotechnik/Sicherheit und Netze SWR Südwestrundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts
Stuttgart Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Metering VIVAVIS AG
Ettlingen / Homeoffice Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) im Bereich der Energie- und Wasserversorgung VIVAVIS AG
Vertriebsregion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) Zum Job 

Prof. Andreas Schütze.

Prof. Andreas Schütze.

Quelle: Uni Saarland


Diese Sensoren könnten in Zukunft beispielsweise dazu verwendet werden, in Dieselfahrzeugen sicherzustellen, dass der Katalysator gefährliche Abgase optimal reduziert. Der so genannte DeNOx-Katalysator, den man in der Regel in modernen Diesel-Pkws und -Lkws findet, wandelt die schädlichen Stickoxide in Stickstoff und Wasser um. „Aber nur, wenn das richtige Mischungsverhältnis von Harnstoff in Wasser in den Abgasstrang eingespritzt wird. Unsere Sensoren können überwachen, ob dies der Fall ist“, erläutert der Messtechniker.

Sensoren halb so groß wie eine Kreditkarte

Die neu entwickelten Sensoren bestehen aus einer dünnen Folie mit darauf aufgebrachten Leiterbahnen und sind zurzeit noch etwa halb so groß wie eine Kreditkarte. „Wir haben zwei verschiedene Messmethoden erforscht, die beide gute Ergebnisse erzielen. Werden sie zusammen eingesetzt, ergibt die Messung noch exaktere Ergebnisse“, sagt Schütze.

Bei einem der Messverfahren prägt ein winziger Miniatur-Heizer auf der Folie einen Wärmeimpuls in die zu prüfende Mischung ein. „Der Sensor misst dabei, wie sich die Wärme darin ausbreitet“, erklärt einer der Entwickler der Systeme, Bastian Schmitt. „Wie schnell sich die Wärme ausbreitet und wie viel Wärme überhaupt aufgenommen wird, ändert sich mit dem Mischungsverhältnis. Anhand dieser Messwerte können wir daher auf das Mischungsverhältnis der Flüssigkeiten rückschließen“, erläutert der Ingenieur.

Der Sensor besteht nur aus einer kleinen, dünnen Folie mit aufgebrachten Leiterbahnen und kann die Zusammensetzung von Flüssigkeiten messen. In Dieselfahrzeugen kann er zum Beispiel sicherstellen, dass der Katalysator die gefährlichen Abgase ordnungsgemäß reduziert und so diese schädlichen Stickoxide in Stickstoff und Wasser umwandelt. Diplom-Ingenieur Bastian Schmitt (Foto) hat den Sensor am Lehrstuhl für Messtechnik von Professor Andreas Schütze mitentwickelt. 

Der Sensor besteht nur aus einer kleinen, dünnen Folie mit aufgebrachten Leiterbahnen und kann die Zusammensetzung von Flüssigkeiten messen. In Dieselfahrzeugen kann er zum Beispiel sicherstellen, dass der Katalysator die gefährlichen Abgase ordnungsgemäß reduziert und so diese schädlichen Stickoxide in Stickstoff und Wasser umwandelt. Diplom-Ingenieur Bastian Schmitt (Foto) hat den Sensor am Lehrstuhl für Messtechnik von Professor Andreas Schütze mitentwickelt. 

Quelle: Uni Saarland/Oliver Dietze

Das zweite Sensorprinzip der Forscher basiert auf einem bei fließenden Flüssigkeiten zu beobachtenden Phänomen: den Wirbeln. Wenn man einen Stock in eine Strömung hält, entstehen dahinter deutlich sichtbare Verwirbelungen. Ähnlich machen es die Saarbrücker Ingenieure bei ihrer Messung: „Bei geringer Strömung entsteht hinter einem Störkörper, den wir in die Mischung bringen, ein Wirbelpaar. Je nachdem wie zähflüssig ein Gemisch ist, dehnen sich die beiden Wirbel verschieden aus. Außerdem ändert sich die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Wirbel, die wir mit unseren Sensoren erfassen und so Aussagen über das Verhältnis der Komponenten treffen können“, sagt Bastian Schmitt. Die an der Saar-Uni entwickelten Sensoren können prinzipiell bedingt sogar gefrorene Mischungen erkennen oder nachweisen, dass gar keine Flüssigkeit vorliegt – beispielsweise weil der Tank leer ist.

Vorstellung auf der Hannover Messe

Das Projekt „InMischung“ wurde vom Bundesforschungsministerium im Rahmen des Schwerpunktes Mikrosystemtechnik als Teil der Ausschreibung „Mikro-Nano-Integration als Schlüsseltechnologie für die nächste Generation von Sensoren und Aktoren (MNI)“ gefördert.  Die Saarbrücker Sensoren sind sehr einfach aufgebaut und können zum Beispiel in Laptops integriert werden. Ihre beiden Verfahren stellen die Messtechniker vom 7. bis 11. April am saarländischen Forschungsstand auf der Hannover Messe vor. (Halle 2, Stand C 48)

Ein Beitrag von:

  • Klaus Ahrens

    Klaus Ahrens fühlt sich im Bereich Techniknews Zuhause. Vor allem die Bereiche Programmierung, Wissenschaft und Technik begeistern ihn.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.