Neue Datenbrille erzeugt eine steuerbare, dreidimensionale Welt
Eine Datenbrille, die eine dreidimensionale Welt vor den eigenen Augen erzeugt, bringt im Frühjahr nächsten Jahres das New Yorker Start-up Meta auf den Markt. In die virtuelle Welt kann man mit den eigenen Händen eingreifen, eine imaginäre Tastatur bedienen oder durch eine entworfene Architektur wandeln.
„You be Tony Stark“, verspricht Meta den Trägern der Space Glass genannten Brille. Tony Stark rettete als „Iron Man“ mehr als einmal die Welt – mit Hilfe seines Super-Computers Jarvis. Die neue Brille, die noch recht klobig ist und einer zu groß geratenen Ski-Brille ähnelt, kann sicher nicht die Welt retten.
Aber auf jeden Fall kann sie neue Welten und virtuelle Umgebungen erzeugen und damit deutlich mehr als die Datenbrille von Google, die dem Nutzer beispielsweise Zusatzinformationen aus dem Internet zu seinem Aufenthaltsort einblendet.
Handbewegungen zur Steuerung genügen
Vor den Augen der Brillenträger erscheinen durchscheinende, dreidimensionale Objekte, die sich mit Händen und Fingern bewegen lassen. Der Nutzer kann hineingreifen und dreidimensionale Objekte drehen, die Seiten in einem Buch direkt vor seinen Augen umblättern oder sein „Gefällt mir“ bei Facebook setzen, indem er den Daumen nach oben streckt. Die Erfinder selbst nennen als Beispiele für mögliche Anwendungen Architekturmodelle oder frei navigierbare medizinische Informationen wie 3D-Ansichten des menschlichen Körpers, die Ärzte sich vor die Augen holen könnten.
Möglich macht das eine auf die Brillengläser projizierte Bildschirmfläche in Kombination mit einer Tiefenkamera, die die Bewegungen der Hände bis in die Fingerspitzen erfasst. Nötig ist außerdem die Verbindung zu einem PC. Er ist für die Erkennung der Gesten und die Umsetzung der Bilder zuständig.
Ein guter Laptop sei dafür ausreichend, heißt es bei Meta. Die Brille soll sich auch zum Spielen nutzen lassen, dazu wird die Programmierplattform Unity 3D eingesetzt. Sie lässt auch schnelle Actiontitel zu, bei denen die Spielfiguren frei im Raum platziert werden. Wie realistisch sie dann erscheinen, hängt unter anderem von der Grafikleistung des verwendeten Rechners ab.
Die Brille muss noch deutlich kleiner werden
Derzeit ist Meta noch dabei, die Space Glass zu schrumpfen. Die Entwicklerversion ist noch ziemlich groß und sieht aus wie eine Stereobrille mit aufgesetzter Kamera. Eine Endkundenversion der Space Glass ist für das erste Halbjahr 2014 geplant. Die Hardware wird dann – so ist es zumindest geplant – ein gutes Stück kompakter sein. Sie kann derzeit für 667 Dollar vorbestellt werden.
Meta hofft, Größe und Gewicht alle sechs bis zwölf Monate zu halbieren. Im Labor soll bereits ein Prototyp der zweiten Generation vorhanden sein, der nur noch rund 100 Gramm wiegt.
Das Unternehmen Meta ist ein Spin-off der Columbia University in New York. Die Firma wurde mit Unterstützung des renomierten 3D-Experten Prof.Steven K. Feinervon Meron Gribetz und Ben Sand gegründet und hat mittlerweile mehr als ein Dutzend Mitarbeiter. Das japanische Elektronik-Unternehmen Epson ist Hardware-Partner von Meta.
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