Doppelschicht-Transferdruck 22.08.2024, 10:26 Uhr

Neue Display-Technologie verbessert AR- und VR-Erlebnis drastisch

Südkoreanische Forschende haben eine neue Technologie entwickelt, bei der gleichzeitig lichtemittierende und elektronenübertragende Schichten auf ein Substrat übertragen werden. Damit sind wesentlich bessere Displays für Wearables, AR oder VR möglich.

AR-Technologie

AR- und VR-Technologien eröffnen faszinierende Möglichkeiten, mit einer neuen Display-Technologie soll das Eintauchen in virtuelle Realität noch naturgetreuer werden.

Foto: PantherMedia / Gorodenkoff

Ein Forschungsteam um Professor Ji-woong Yang von der Technischen Universität Daegu in Südkorea hat in Zusammenarbeit mit weiteren Expertinnen und Experten eine neuartige Doppelschicht-Trockentransferdrucktechnologie entwickelt. Die innovative Technologie könnte in Zukunft für deutlich realistischere Display-Darstellungen sorgen und das Eintauchen in AR- und VR-Anwendungen erheblich verbessern. Auch bei tragbaren Displays soll die Technologie deutliche Fortschritte bringen.

Revolutionäre Drucktechnologie für Displays

Mit der steigenden Nachfrage nach tragbaren und mobilen Geräten, insbesondere im Bereich der AR- und VR-Technologien, wächst auch der Bedarf an hochauflösenden und effizienten Displays. Die bisher eingesetzten Technologien stoßen jedoch an ihre Grenzen, insbesondere was die Lumineszenz-Effizienz betrifft. Hier setzt die neue Technologie an, die es ermöglicht, sowohl lichtemittierende als auch elektronenübertragende Schichten gleichzeitig auf ein Substrat zu übertragen.

Die Doppelschicht-Trockentransferdrucktechnologie überwindet die bisherigen Herausforderungen bei der Herstellung ultrahochauflösender Displays. Traditionelle Methoden, bei denen Quantenpunkttinte verwendet wird, hatten eine geringe Effizienz von unter 5%, was sie für den praktischen Einsatz ungeeignet machte. Die neue Methode erzielt jedoch eine externe Quanteneffizienz (EQE) von bis zu 23,3%. Dies wird durch die Reduzierung des Grenzflächenwiderstands und die verbesserte Elektroneninjektion erreicht.

Quantenpunkt-Nanopartikel für die nächste Display-Generation

Quantenpunkt-Nanopartikel sind aufgrund ihrer hohen Farbreinheit und exzellenten Farbwiedergabe auf dem besten Weg, sich als Standardmaterial für die nächste Generation von Displays zu etablieren. Die neue Technologie nutzt diese Eigenschaften optimal aus und ermöglicht ultrahochauflösende Muster mit einer Pixeldichte von bis zu 25.526 PPI. Durch wiederholtes Drucken ist es dem Team zudem gelungen, eine Fläche von 8 x 8 cm zu beschichten, was das Potenzial für die Massenproduktion unterstreicht.

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Anwendungen in AR und VR

Die Entwicklung dieser Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz in AR- und VR-Anwendungen. Bisherige Display-Technologien konnten die hohen Anforderungen an Auflösung und Farbwiedergabe nur unzureichend erfüllen. Mit der neuen Technologie lassen sich nun jedoch Displays herstellen, die diese Anforderungen nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen. Dies könnte zu einem deutlich intensiveren und realistischeren Erlebnis in virtuellen Welten führen.

Professor Ji-woong Yang betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Die mit dieser Technologie hergestellten lichtemittierenden Bauelemente weisen eine extrem hohe Effizienz auf, die der maximalen theoretischen Effizienz von Quantenpunkt-Displays entspricht.“ Professor Moon-kee Choi fügte hinzu, dass diese Technologie besonders für den Einsatz in tragbaren Geräten geeignet sei, da sie hohe Farbwiedergabe und Farbreinheit gewährleiste.

Zukunftsaussichten

Die Forschungsergebnisse wurden bereits in der renommierten Fachzeitschrift Nature Photonics veröffentlicht und zeigen das enorme Potenzial der neuen Technologie. Unterstützt wurde das Projekt unter anderem von der National Research Foundation of Korea und dem Samsung Future Technology Development Program. In den kommenden Jahren könnte diese Technologie maßgeblich dazu beitragen, dass AR- und VR-Anwendungen noch realistischer und immersiver werden.

Hier geht es zur Originalpublikation

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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