Elektromobilität 04.09.2024, 07:00 Uhr

Neues Batteriegehäuse hilft Elektroautos beim CO2-Sparen

Forschende entwickeln im Projekt COOLBat innovative Batteriegehäuse für E-Autos. Ziel ist es, die Reichweite zu erhöhen und den CO2-Ausstoß bei der Herstellung um 15 Prozent zu senken. Durch Leichtbau, Integration von Funktionen und neue Materialien sollen die Gehäuse leichter und effizienter werden. Das Fraunhofer IWU koordiniert das vom BMWK geförderte Vorhaben.

Grafik eines E-Autos

Das neue Batteriegehäuse soll E-Autos effizienter machen.

Foto: PantherMedia / petovarga

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU entwickeln gemeinsam mit Projektpartnern zukunftsweisende Batteriegehäuse für Elektrofahrzeuge. Das Verbundprojekt COOLBat will die zentrale Komponente des E-Autos optimieren. Ziele sind eine Gewichtsreduktion sowie eine CO2-Einsparung von 15 Prozent bei der Herstellung.

Um das zu erreichen, konzentrieren sich die Projektpartner darauf, Einzelsysteme zu kombinieren, zusätzliche Funktionen auf begrenztem Raum einzubauen sowie neue Wärmeleitwerkstoffe einzusetzen und biobasierte Flammschutzbeschichtungen zu verwenden.

Batteriegehäuse: Verschiedene Aspekte tragen dazu bei, CO2 zu sparen

Das Projekt CO2-einsparende Leichtbaulösungen am Demonstrator Batteriegehäuse der nächsten Generation (COOLBat) vereint 15 Partner aus Industrie und Forschung. Die Forschenden konzentrieren sich auf die Optimierung bestehender Strukturen zur Lastverteilung und Temperaturregulierung, einschließlich Rahmen, Deckeln und Bodenplatten.

Ihr interdisziplinärer Ansatz umfasst neuartige Leichtbau-Konstruktionen, fortschrittliche Materialien und effiziente Produktionsverfahren. Dabei berücksichtigen sie Aspekte wie Kreislauffähigkeit, Reparierbarkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Sicherheit und Brandschutz.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Forschungsprofessur oder Nachwuchsprofessur (m/w/d) Industrielle Robotik Technische Hochschule Deggendorf
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle-Firmenlogo
Elektro- bzw. Informationstechnikerinnen und -techniker (w/m/d) (FH-Diplom/Bachelor) für den Bereich Exportkontrolle Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Eschborn Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 

CO2 durch Leichtbau-Batterien reduzieren

Die Gewichtsreduktion der Batteriegehäuse steigert die Reichweite von Elektroautos durch geringeren Stromverbrauch. Rico Schmerler, Projektleiter am Fraunhofer IWU, betont das Potenzial zur Erhöhung der Energiedichte heutiger Batteriesysteme. Durch die Integration neuer Leichtbauweisen und die Verdichtung von Funktionen auf kleinerem Raum bei gleichzeitiger Reduzierung von Schnittstellen lässt sich nicht nur Gewicht einsparen, sondern auch der CO2-Ausstoß um 15 Prozent verringern. Da für den Gehäusedeckel Faserverbundmaterialien verwendet werden, wird dadurch bereits eine Gewichtsreduktion um mehr als 60 Prozent im Vergleich zur Stahlreferenz möglich.

Die Forschenden erzielen weitere Gewichtseinsparungen, indem sie bisher getrennte Systeme im Gehäuse kombinieren. So integrieren sie Temperierkanäle direkt in tragende Strukturen wie Querträger. Zusätzlich vereinen sie die Funktionen der Kühleinheit und des Unterfahrschutzes in der Bodenplatte. Ein Aluminiumschaum absorbiert Energie bei Steinschlag und Unfällen. In Verbindung mit einem Phasenwechselmaterial reduziert er zudem den Energieaufwand zur Kühlung der Batterie. Die Bodenplatte schützt die Batteriezellen sowohl vor mechanischen Belastungen als auch vor Überhitzung.

Elektroautos mit optimierter Batterie-Technologie

Um die Wärmeableitung von Batterien zu verbessern, entwickeln die Projektpartner neue Lösungen. Anstelle herkömmlicher leitfähiger Pasten kommen nun umweltfreundliche Wärmeleitstoffe zum Einsatz. Das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST metallisiert dafür offenporige, wiederverwendbare Schäume mittels Plasmaverfahren. Diese werden als Matten zwischen Batterie und Gehäuse eingelegt und optimieren die thermische Anbindung. Eine neuartige Brandschutzbeschichtung, entwickelt vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI, erhöht die Sicherheit des Batteriegehäuses. Auf der Unterseite des Gehäusedeckels aufgetragen, verhindert sie, dass sich Feuer aus darunter liegenden Batteriezellen ausbreiten kann.

Die Beschichtung enthält das biobasierte, nicht brennbare Material Lignin als Ersatz für erdölbasierte Werkstoffe. Der Gehäusedeckel aus Stahl wurde durch eine leichtere Faserverbund-Deckelstruktur aus Kohlenstoff und Harz ersetzt. Diese Neuentwicklung ermöglicht nicht nur eine signifikante Gewichtsreduktion, sondern macht es möglich, den Deckel wiederzuverwenden. Das gesamte System aus Deckel, Rahmen und Bodenplatten lässt sich zerstörungsfrei bis auf Komponentenebene demontieren. Dieser Ansatz folgt dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft und zielt auf Materialreduktion durch Leichtbau und wiederverwendbare Werkstoffe ab.

Die Ergebnisse versprechen einen geringeren CO2-Fußabdruck und reduzierte Kosten im Reparaturfall. Die Projektergebnisse sollen in Zukunft auf weitere Anwendungsbereiche und Branchen übertragen werden, in denen große Batterien zum Einsatz kommen. Potenzielle Einsatzgebiete sind Züge, Flugzeuge und Boote. Zudem könnten die entwickelten Kühlsysteme für Lebensmittel- und Medizintransporte adaptiert und die Brandschutzlösungen in Gebäuden eingebaut werden.

Ein Beitrag von:

  • Julia Klinkusch

    Julia Klinkusch ist seit 2008 selbstständige Journalistin und hat sich auf Wissenschafts- und Gesundheitsthemen spezialisiert. Seit 2010 gehört sie zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Klima, KI, Technik, Umwelt, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.