Ende der Motion-Capture-Anzüge 26.02.2014, 16:15 Uhr

Neues Kamerasystem macht aus Schauspielern automatisch virtuelle 3D-Figuren

Schauspieler virtueller Figuren wie Gollum im Herrn der Ringe sollen zukünftig von ihren hautengen Spezialanzügen erlöst werden. Ein neues Verfahren Saarbrücker Informatiker verwandelt zweidimensionale Kamerabilder automatisch in ein dreidimensionales Bewegungsskelett. Das könnte ganz neue Spezialeffekte ermöglichen. 

Die neue Kameratechnik macht es möglich, Bewegungen von Schauspielern in Echtzeit auf virtuelle Figuren zu übertragen. Spezialanzüge sind erstmals überflüssig. Zu sehen ist die Technik auf der Cebit in Hannover.  

Die neue Kameratechnik macht es möglich, Bewegungen von Schauspielern in Echtzeit auf virtuelle Figuren zu übertragen. Spezialanzüge sind erstmals überflüssig. Zu sehen ist die Technik auf der Cebit in Hannover.  

Foto: The Captury

Die neue Technik der Informatiker der Universität Saarbrücken benötigt acht kleine Videokameras. Eine Software übersetzt die zweidimensionalen Bilder des Darstellers innerhalb weniger Millisekunden in ein dreidimensionales Bewegungsskelett mit 58 Gelenken. Das Besondere: Durch den Verzicht auf spezielle Motion-Capture-Anzüge mit Markern lassen sich die Bewegungsabläufe von Schauspielern nahezu in Echtzeit auf die Filmfiguren übertragen. Außerdem ist es nicht mehr nötig, die Bewegungen in einem Studio aufzunehmen. So können auch Personen, die in freier Natur gefilmt werden, direkt als virtuelle Figuren in Spielfilmszenen eingebettet werden.

Hautenge Spezialanzüge für Schauspieler werden überflüssig

Ein bekanntes Beispiel für die bisherige Technik der Verschmelzung eines realen Schauspielers mit einer animierten Figur war die Rolle des Gollums in der Verfilmung des Romans Herr der Ringe. Dafür wurden zunächst Bewegungen des Schauspielers Andy Serkis gefilmt, der einen hautengen Spezialanzug mit Markern trug. Die Kamera strahlte Infrarotlicht aus und nahm das von Markern reflektierte Licht auf. Mit Hilfe einer Software wurden anschließend die Bewegungen auf die animierte Figur Gollum übertragen. Dieser Aufwand wäre mit der neuen Technologie zukünftig überflüssig: Andy Serkis könnte sich durch dieselbe raue Berglandschaft bewegen wie Gollum.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Verkehrsingenieur Planung / Bau / Betrieb Telematik (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Tunneltechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für Elektrotechnik Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Value Chain Consultant (m/w/d) RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Rittal-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Produktentwicklung Klimatisierung Rittal
Herborn Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) mit dem Schwerpunkt: Betriebstechnik und Betriebscontrolling Evonik Operations GmbH
Wittenburg Zum Job 
Die Software berechnet in wenigen Millisekunden ein dreidimensionales Bewegungsskelett (rot). Dieses kann sogar Körperteile umfassen, die in der Einstellung von einem anderen Schauspieler verdeckt sind. 

Die Software berechnet in wenigen Millisekunden ein dreidimensionales Bewegungsskelett (rot). Dieses kann sogar Körperteile umfassen, die in der Einstellung von einem anderen Schauspieler verdeckt sind. 

Quelle: The Captury

Um die neue Technik zu vermarkten, haben die Informatiker das Spin-off-Unternehmen The Captury gegründet. Herzstück des Verfahrens ist die Software, die von den Informatikern kontinuierlich weiter entwickelt wird. So kann sie bereits Bewegungen von zwei Schauspielern gleichzeitig auf zwei animierte Charaktere übertragen. „Die Software muss dazu allerdings etwas länger rechnen als bei einer Person“, erklärt Entwickler Carsten Stoll. Außerdem ermöglicht die Technik es, komplette Kamerafahrten nachzuahmen und auf diese Weise die Bewegung einer Figur von allen Seiten einzufangen.

Technik könnte auch für die Sportbranche interessant sein

Die Software sieht außerdem durch die Figuren hindurch und kann auch die Bewegungen darstellen, die von einer anderen Person verdeckt werden. Die Gründer von The Captury sind davon überzeugt, dass das Verfahren damit nicht nur für die Filmindustrie, sondern auch für den Sport interessant ist. Sportjournalisten könnten die Bewegungsabläufe bei einem Boxkampf besser live kommentieren oder Judo-Trainer die Kampftechniken ihrer Athleten direkt analysieren. „Auch Betriebsärzte oder Physiotherapeuten könnten die Technik nutzen, um zum Beispiel bei den Belegschaften von Unternehmen Rückenproblemen vorzubeugen oder Arbeitsabläufe zu optimieren“, so Stoll. Zu sehen ist das Verfahren vom 10.-14. März auf der IT-Messe CeBIT in Hannover.

Ein Beitrag von:

  • Andrea Ziech

    Redakteurin Andrea Ziech schreibt über Rekorde und Techniknews. Darüber hinaus ist sie als Kommunikationsexpertin tätig.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.