KIT eröffnet Quantenverschlüsselungslabor 22.01.2025, 17:15 Uhr

Quantencomputing-Studie 2025: Budgets steigen weltweit um 18 %

Die USA gelten im Quantencomputing als führend, so eine US-Studie. Vor allem neutrale Atome und supraleitende Qubits sollen demnach das Rennen machen.

496237832

Ein im Aufbau befindlicher Quantencomputer des Start-ups IQM Germany steht in einem Rechenzentrum. Die USA gelten im Quantencomputing als führend, so eine US-Studie. Vor allem neutrale Atome und supraleitende Qubits sollen demnach das Rennen machen.

Foto: picture alliance/dpa / Sven Hoppe

Es gibt nicht so viele Studien über Quantencomputer und ihren Einsatz im Feld. US-Hersteller Quera hat daher Quantencomputerexperten auf der ganzen Welt befragen lassen, die aus der unternehmenseigenen Datenbank kommen: 770 Personen, darunter 118 aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) sowie insgesamt 358 Akademikerinnen und Akademiker.

Laut dem „Quantum Readiness Report 2025“ werden die Budgets für den Einsatz von Quantencomputing in Unternehmen und Organisationen weltweit um voraussichtlich 18 % steigen. Pacemaker ist dabei Asien (+27 %), im deutschsprachigen Raum sollen es +12 % sein. Weitere Ergebnisse:

  • 44 % setzen Quantencomputing noch nicht ein; 65 % könnten die Technologie innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre adaptieren. 21 % sehen sich in absehbarer Zeit noch nicht dazu bereit.
  • Größte Herausforderungen für die Implementierung: unklare Rentabilität (56 %), potenziell Unausgereiftheit von Quantenalgorithmen (54 %), hohe Implementierungskosten (46 %).

Wer führt weltweit im Quantencomputing?

Laut Studie gelten die Vereinigten Staaten für 70 % der Befragten als Vorreiter im Bereich Quantencomputing. Dabei kommen 32 % der Befragten aus den USA. Laut Mitteilung des US-Quantencomputerherstellers Quera zu seiner Studie liegt dies an einem starken Ökosystem, getragen von staatlicher Förderung, akademischer Kompetenz und privater Innovationskraft. „Die Investitionen erreichen neue Höchststände und die Technologie findet zunehmend praktische Anwendungen“, kommentiert Yuval Boger, Chief Commercial Officer von Quera.

Deutsche Start-ups sind längst ins Rennen um die Vorherrschaft beim Quantencomputing eingestiegen. Wichtig bei der Nutzung der Quantenrechner ist laut einer neuen Studie, dass die Ressource regional verfügbar ist.

Foto: picture alliance/dpa / Sven Hoppe

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Lincoln Electric GmbH-Firmenlogo
Schweißfachingenieur / Schweißtechniker (m/w/d) Lincoln Electric GmbH
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Informatik / Elektrotechnik / Automatisierungstechnik / Chemische Produktion Evonik Operations GmbH
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 

Nur 14 % der Befragten sehen die EU als führend. Allerdings sehen deutsche Quera-Konkurrenten wie das Siegener Start-up Eleqtron vor allem beim Quantencomputing das Rennen noch nicht als ausgemacht an. „Anders als bei KI ist das Rennen beim Thema Quantencomputing noch nicht entschieden“, so das Unternehmen gegenüber VDI nachrichten. Es gelte aber, nicht nachzulassen: „Sonst haben wir wieder das Nachsehen im Vergleich zu China und den USA.“

Dabei ist es laut Studie vielleicht auch gar nicht so wichtig, wer da als führend angesehen wird, denn fast die Hälfte (48 %) der Befragten bevorzugt Lösungen, die entweder im eigenen Land (12 %), innerhalb Europas (16 %) oder durch interne Entwicklungen (20 %) bereitgestellt werden. „Dies verdeutlicht die anhaltende Bedeutung regionaler Lösungen im Quantenökosystem“, so Quera in seiner Mitteilung.

Welche Art von Quantencomputern wird das Rennen machen?

Aus technologischer Sicht gelten neutrale Atome (33 %) und supraleitende Qubits (31 %) als die vielversprechendsten Ansätze, so das Ergebnis der Befragung. Photonische Qubits folgen mit gut 16 % und Ionenfallen kommen auf 12 %. Quera sieht darin einen „wachsenden Konsens über die führenden Technologien“, die die nächste Phase der Quanteninnovation prägen würden. Das 2018 gegründete Unternehmen aus Boston setzt selbst auf neutrale Atome. Quera betreibt nach eigenen Angaben heute „den weltweit größten öffentlich zugänglichen Quantencomputer, der sowohl über einen großen öffentlichen Cloud-Anbieter als auch On-Premise zur Verfügung steht“.

Quantenkryptografie auf dem Vormarsch

Bis Quantencomputer die heute üblichen Halbleiterprozessoren ersetzen, dürfte es dennoch etwas dauern. Die Marktforscher von Straits Research schätzten letztes Jahr allerdings den Markt für Quantenkryptografie 2023 schon auf 130 Mio. $, 2032 sollen es mehr als 620 Mio. $ sein. Das stellt sowohl Chance wie Bedrohung für vertrauliche personenbezogene Daten im Gesundheitswesen, Bankverbindungen oder hochsensible Informationen von Regierungen und Militärs dar; sie müssen immer besser vor Lauschangriffen und Hackern geschützt werden. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) will daher Forschung und Entwicklung von sicheren Quantennetzwerken vorantreiben und eröffnet am heutigen 22. Januar in Karlsruhe eine 20 km lange Glasfaser-Teststrecke zwischen speziell ausgestatteten Laboren am Campus Süd und Campus Nord, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in einem Vorbericht.

Die Faser habe einer Sprecherin zufolge einen Durchmesser von 125 µm mit einem lichtleitenden Kern von 9 µm. Darüber können laut KIT Quantenschlüssel übertragen werden, die für eine abhörsichere Kommunikation entscheidend sind. Und die wiederum sei für eine vernetzte Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Das KIT möchte die Teststrecke mit der Zeit zu einem Quantennetzwerk ausbauen.

Das Projekt sei eine zentrale Infrastruktur der Exzellenzcluster-Initiative „Chem4Quant“. Forschende des KIT sowie der Universitäten Ulm und Stuttgart wollen neuartige Qubit-Materialien und erste Bauteile für das Quanteninternet entwickeln. „Mit chemisch exakt definierbaren Quantenarchitekturen lassen sich atomgenaue Materialstrukturen und ihre Quanteneigenschaften gezielt planen“, heißt es dazu. So könnten Qubits etwa in elektrischen Bauteilen mit einer Präzision unterhalb des Nanometerbereichs positioniert werden. Zudem sei die Anlage für die Forschung zu sogenannten Quantenrepeatern wichtig. Diese sollen eine sichere Übertragung von Informationen auch über größere Distanzen hinweg erlauben – ähnlich wie WLAN-Repeater.

Ein Beitrag von:

  • Stephan W. Eder

    Stephan W. Eder

    Redakteur VDI nachrichten
    Fachthemen: Energie, Energierohstoffe, Klimaschutz, CO2-Handel, Drucker und Druckmaschinenbau, Medien, Quantentechnologien

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.