Blitzdauer verkürzt 07.10.2014, 13:42 Uhr

Rasende Elektronen werden unter neuem Mikroskop sichtbar

Mit einem neuartigen Mikroskop, das den Stroboskop-Effekt nutzt, lassen sich Strukturen sichtbar machen, die sich bisher nur erahnen ließen. Werkstoffforscher, Elektronikhersteller und Mediziner haben damit ein neues Werkzeug.

Schematische Darstellung der Untersuchung von Elektronenbewegungen mit Hilfe des neuen Mikroskops.

Schematische Darstellung der Untersuchung von Elektronenbewegungen mit Hilfe des neuen Mikroskops.

Foto: Max Eisele

Es ist wie in der Disko, wenn der DJ das Licht aus- und das Stroboskop einschaltet. Zu sehen sind dann lauter Momentaufnahmen von oft merkwürdig verrenkten Tänzern. Regensburger Physiker haben das Prinzip auf eine wissenschaftliche Hightech-Ebene gebracht und die Blitzdauer verkürzt.

Statt einer Zehntel Sekunde sind es nur noch wenige Femtosekunden, also ein paar billiardstel Sekunden, eine unvorstellbar kurze Zeit. Die Laserblitze treffen auch keine Tänzer, sondern Oberflächen, auf denen nanometergroße Objekte – ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter –  umherschwirren, Elektronen etwa. Zu allem Überfluss sind die Blitze nicht einmal zu sehen. Nicht nur, weil sie so kurz sind, sondern auch, weil es sich um Infrarotlicht handelt.

Ein Film aus lauter Momentaufnahmen

Was Rupert Huber, Professor am Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der Universität Regensburg, und sein Team gebaut haben ist ein weltweit einzigartiges Mikroskop, das die Bewegung kleinster Teilchen sichtbar macht, die mit nahezu Lichtgeschwindigkeit unterwegs sind. Es macht Momentaufnahmen, die sich zu einer Art Film zusammensetzen.

Die Laserblitze landen auf einer metallischen Spitze, von der sie in alle Richtungen gestreut werden. Diese Spitze führen die Forscher unvorstellbar langsam über eine Oberfläche. So ähnlich geschieht es auch beim Einsatz von Rastertunnel- und Rasterkraftmikroskopen, die elektrisch leitende beziehungsweise nicht leitende Oberflächen scannen.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
Josefs-Gesellschaft gAG-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) Gebäudemanagement Josefs-Gesellschaft gAG
Hochheim am Main, Rüdesheim am Rhein, Oberursel Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Gebäudeautomation (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Projektmanager TGA (m/w/d) Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Project Manager Product Lifecycle Management (m/w/d) Wirtgen GmbH
Windhagen Zum Job 
Industriepark Nienburg GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Leiter Elektrotechnik & Automation Industriepark Nienburg GmbH
Nienburg Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Project Engineer - Capital Investments (all genders) AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Realisierung Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Vertriebsingenieur (m/w/d) für den Bereich Key Account Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
RIPPERT GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur für Maschinensicherheit (m/w/d) RIPPERT GmbH & Co. KG
Herzebrock-Clarholz Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Wasserstoff (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Synthos Schkopau GmbH-Firmenlogo
Maintenance Engineer (m/w/d) Synthos Schkopau GmbH
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Hauptabteilungsleitungen für Bauaufgaben des Bundes (w/m/d) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Berlin, Bonn Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur im Engineering (w/m/d) Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
EMR-Anlageningenieur (m/w/d) mit Sonderqualifikation Evonik Operations GmbH
Rheinfelden (Baden) Zum Job 

Sensoren fangen Lichtsignale ein

Die Lichtblitze der Regensburger Physiker werden von der Oberfläche reflektiert, und zwar unterschiedlich je nachdem, was darauf passiert. Ein darüber huschendes Elektron etwa erzeugt ein anderes Lichtsignal als ein ruhendes Molekül, das aus der glatten Oberfläche herausragt. Die Lichtsignale fangen Sensoren ein, die ebenso flink reagieren wie die Laserdioden, die die Femtosekundenblitze abfeuern.

Elektronen auf Nanodrähten werden sichtbar

In einem spektakulären ersten Demonstrationsexperiment beobachteten die Forscher eine bislang nur indirekt zugängliche Elektronenbewegung an der Oberfläche von Halbleiter-Nanodrähten. Diese Erkenntnisse sollen helfen, noch schnellere Halbleiter-Bauelemente zu entwickeln. Oder effektivere Solarzellen und so genannte Metamaterialien. Das sind Werkstoffe, deren Zusammensetzung oder Strukturierung gewissermaßen mit Gewalt erfolgt, weil die Natur es eigentlich gar nicht zulässt.

Diese Werkstoffe können überraschende Eigenschaften haben, beispielsweise Gegenstände unsichtbar machen. Huber und sein Team glauben, dass ihr neuartiges Mikroskop auch Vorgänge in lebenden Zellen sichtbar macht, also die Erforschung von Krankheiten und deren Heilung erleichtern kann.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.