Sensoren im Öl 01.02.2017, 12:54 Uhr

Sensoren passen auf: Bloß kein Getriebeschaden auf See

Das ist ein Albtraum für jede Schiffscrew: Getriebeschaden auf See. Es ist nicht nur gefährlich, wenn ein Riesentanker zum Beispiel in einer viel befahrenen Fahrrinne liegen bleibt: Abschleppen ist teuer, und die Fracht kommt nicht rechtzeitig an. Bald gibt es Sensoren, die mitten im Getriebe sitzen und aufpassen.

Containerschiff Hamburg Express in der Elbe: Bleiben solche Schiffe wegen eines Getriebeschadens liegen, verursacht das nicht nur hohe Kosten. Die Schiffe blockieren auch noch Schifffahrtswege. Ingenieure entwickeln gerade Sensoren, die den Verschleiß der Zahnräder und Kupplungen direkt im Getriebe selbst überwachen. Getriebeschäden werden dadurch rechtzeitig entdeckt.

Containerschiff Hamburg Express in der Elbe: Bleiben solche Schiffe wegen eines Getriebeschadens liegen, verursacht das nicht nur hohe Kosten. Die Schiffe blockieren auch noch Schifffahrtswege. Ingenieure entwickeln gerade Sensoren, die den Verschleiß der Zahnräder und Kupplungen direkt im Getriebe selbst überwachen. Getriebeschäden werden dadurch rechtzeitig entdeckt.

Foto: Angelika Warmuth/dpa

Wenn man nur ins Getriebe reinschauen könnte? Und das am besten rund um die Uhr und online von außen? Das haben sich die Ingenieure am Institut für Integrierte Produktion in Hannover (IPH) überlegt und wollen Sensoren entwickelt, die nicht außen am Getriebe, sondern mittendrin eingesetzt werden, um Verschleiß und Belastung der riesigen Schiffsgetriebe im Blick zu haben.

Bisher sitzen Sensoren außen am Getriebe

Temperatur, Drehzahl, Drehmoment und Schwingungen können die Wissenschaftler schon jetzt drahtlos messen, nämlich durch Sensoren, die außen am Getriebe sitzen. Die Technik haben die Ingenieure schon 2015 vorgestellt. Die übermittelten Daten geben den Ingenieuren die Möglichkeit, schon frühzeitig drohende Lagerschäden im Getriebe zu erkennen.

Nun wollen sie das System so weiterentwickeln, dass auch der Verschleißzustand der drehmomentübertragenden Bauteile im laufenden Betrieb überwacht werden kann – beispielsweise von Kupplungen, Wellen oder Verzahnungen. Dafür existieren bisher noch keinerlei Technologien. Deshalb arbeiten die IPH-Ingenieure an miniaturisierten Sensorknoten, die direkt im Getriebe installiert werden und Messwerte an den Bordcomputer senden. Dabei müssen die Forscher die Herausforderung lösen, dass die Sensoren auch im ölumspülten Getriebe funktionieren.

Neue Technik soll sogar im Öl des Getriebes funktionieren

Erstes Ziel der Forscher sind Sensoren, die die Lamellenkupplung überwachen. Diese überträgt die Kraft des Motors an das Getriebe. Nutzen sich die Beläge auf den Lamellen ab, funktioniert die Kraftübertragung nur noch schlecht oder überhaupt nicht mehr. Also sollen die Sensoren den Verschleiß überwachen. Gelingt dies, können die Beläge rechtzeitig und zeitlich passend ausgetauscht werden. Ein Ausfall der Kupplung auf See ließe sich damit ausschließen.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik Verkehrsanlagen (m/w/d) Elektroingenieur*in oder Techniker*in Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik / Bauingenieur (w/m/d) Ladeinfrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern
Nürnberg Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace-Firmenlogo
Projekt- / Produktingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace
Frankfurt am Main Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Project Manager (w/m/d) Pre-Development B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) PMO Business Transformation MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
WPW JENA GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektroplanung (m/w/d) WPW JENA GmbH
Jena, hybrides Arbeiten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) (Ingenieur für Elektrotechnik, Energie- oder Versorgungstechnik o. ä.) fbw | Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH
Stuttgart Zum Job 
Varex Imaging Deutschland AG-Firmenlogo
Elektroniker ( m/w/d) oder Mechatroniker (m/w/d) als Teamleitung im Bereich Messtechnik Varex Imaging Deutschland AG
Eckelmann AG-Firmenlogo
Systemingenieur Echtzeit-Programmierung/-Entwicklung (m/w/d) Eckelmann AG
Wiesbaden Zum Job 
ECKELMANN AG-Firmenlogo
Applikationsingenieur Automatisierungstechnik (m/w/d) Schwerpunkt Walzwerke ECKELMANN AG
Wiesbaden Zum Job 
Teststand für Schiffsgetriebe der Firma Reintjes: Schiffsgetriebe sind richtig groß und teuer. Die Wartung kostet Zeit. Deshalb sollen Sensoren Schäden und Verschleiß schon früh erkennen.

Teststand für Schiffsgetriebe der Firma Reintjes: Schiffsgetriebe sind richtig groß und teuer. Die Wartung kostet Zeit. Deshalb sollen Sensoren Schäden und Verschleiß schon früh erkennen.

Quelle: IPH/Reintjes

Eine weitere Herausforderung ist die Stromversorgung der Sensoren im Getriebe. Das Verlegen von Kabeln und der Austausch von Batterien ist im laufenden Betrieb nicht möglich. Deshalb sollen die Sensoren die Energie selbst erzeugen mithilfe von Energy-Harvesting-Technologien, also durch die Erzeugung von Strom beispielsweise aus mechanischem Druck oder Temperaturunterschieden.

Rotationsenergie für Stromerzeugung nutzen

Bei Vorgängersensoren, die außen am Getriebe angebracht waren, haben die Ingenieure die Temperaturunterschiede zwischen Getriebe und Meerwasser für die Stromerzeugung genutzt. „Thermische Energiewandler erzeugen daraus genug Strom, um alle 20 Minuten Temperaturen, Drehzahlen, Drehmomente und Schwingungen zu erfassen und an den Bordcomputer zu senden“, so die Forscher.

Bei den neuen Sensoren, die im Getriebe selbst sitzen, fällt die bisherige Technik zur Stromerzeugung aus – die Temperaturunterschiede mitten im Getriebe sind zu gering. Deshalb wollen die Forscher die Rotationsenergie für die Stromerzeugung nutzen. Zudem sollen die Sensoren die Verschleißdaten künftig nicht nur regelmäßig an den Bordcomputer übertragen. Die Daten sollen sich auch per Bluetooth mit dem Smartphone auslesen lassen.

Partner bei der Entwicklung sind neben dem IPH die Unternehmen Reintjes, Bachmann Monitoring und Microsensys sowie die Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung. In den kommenden zwei Jahren wollen die Forscher einen Prototypen entwickeln. Das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt die Forschung mit rund 350.000 Euro.

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.