PR-Gag oder echt? 20.04.2016, 13:38 Uhr

Sensormatratze meldet Seitensprung dem Partner aufs Smartphone

Eine smarte Matratze, die einen Seitensprung registriert und dem Partner via Smartphone-App verrät? Der Hersteller Durmet aus Spanien will das mit seiner Matratze Smarttress angeblich möglich machen. Oder ist das Ganze nur ein genialer PR-Gag?

Die Füße eines Pärchens im Bett: Ein spanischer Matratzenhersteller will eine Technik entwickelt haben, die einen Seitensprung dem abwesenden Partner per App aufs Smartphone schickt. 

Die Füße eines Pärchens im Bett: Ein spanischer Matratzenhersteller will eine Technik entwickelt haben, die einen Seitensprung dem abwesenden Partner per App aufs Smartphone schickt. 

Foto: Jörg Lange/dpa

So eine Geschäftsreise kann lang sein. Und während des Kaffeeschlürfens in der Flughafenhalle oder abends beim einsamen Bier aus der Minibar überkommt den ein oder anderen Reisenden die Frage: Was macht eigentlich mein Partner zu Hause? Tanzt er vielleicht gerade außerehelichen Matratzentango? Quälende Fragen, auf die das spanische Unternehmen Durmet eine Hightech-Antwort bietet: Smarttress, eine Matratze, die Fremdgehen erkennt.

Smarttress erkennt ungewöhnliche Bewegungen mit Ultraschallsensoren

Wie Smarttress dem untreuen Partner auf die Schliche kommt? Mit Ultraschallsensoren, die in die Matratze integriert sind und Erschütterungen wahrnehmen. Eine App, die auf dem Smartphone des abwesenden Partners installiert ist, berechnet dann Körpergewicht sowie Erschütterungsfrequenz und -intensität und schlägt beim Fremdgehen Alarm.

Angeblich hat Durmet die Matratze dank Laborversuchen unter realen Bedingungen so programmieren können, dass sie beispielsweise spielende Kinder von einem sich vergnügenden Paar unterscheiden kann.

Ist die Matratze nur ein PR-Gag?

Kein Wunder, dass es in den vergangenen 48 Stunden weltweit Hunderte von Berichten hagelte. Insofern ist die Matratze schon ein großer Erfolg für diese bislang kaum bekannte Firma. Allerdings gibt es erste Zweifel, dass es sich bei Smarttress tatsächlich um ein Produkt handelt. Der Spiegel glaubt vor allem en einen PR-Gag.

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Aufbau der Smarttress: Integriert sind Ultraschallsensoren, die Daten an eine App schicken. Sie schlägt beim Liebesspiel dann automatisch Alarm. 

Aufbau der Smarttress: Integriert sind Ultraschallsensoren, die Daten an eine App schicken. Sie schlägt beim Liebesspiel dann automatisch Alarm.

Quelle: Durmet

Warum? Weil Durmet, ein Matratzenhersteller mit nur zehn Angestellten, mit Grey zusammenarbeitet – eine internationale PR-Großagentur, die ansonsten für milliardenschwere Firmen wie Gillette, Volvo und Vodafone arbeitet. Sie ist auch für das Werbevideo verantwortlich, in dem auffällig oft werbliche Aussagen über das Seitensprungportal Ashley Madison vorkommen. Ist das Portal der tatsächliche Auftraggeber?

Nein, beteuert Grey auf Nachfrage des Spiegel. Alles sei echt und das Produkt gebe es wirklich. Auch Durmet hat auf Anfrage des Onlinemagazins Golem versichert, dass es sich bei Smarttress um ein echtes Produkt handele.

Doppelmatratze mit Sensoren kostet 1500 €

Nun gut. Auch wir waren der Meinung, Ihnen diese gelungene PR-Kampagne nicht vorzuenthalten. Denn sie zeigt ja, wie man mit ungewöhnlichen Ideen große Aufmerksamkeit erreichen kann. Aber zurück zum Produkt. Was soll denn die Sensormatratze kosten? Für eine Singlematratze muss ein misstrauischer Partner 500 € ausgeben, für die Doppelausführung mit Federkern 1500 €.

Stellt sich nur noch die Frage, wie er den Kauf vor seinem Partner rechtfertigt. Vielleicht so: „Liebling, ich vertraue unserer Liebe so sehr, dass ich dich ab heute mit Ultraschallsensoren überwache.“ Dann doch lieber das Geld in einen Schlafsensor investieren, der unter der Matratze liegt und Tipps für erholsamen Schlaf liefert. Das kann gegen quälende Misstrauensfantasien auch helfen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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