Windparks planen 10.12.2015, 15:40 Uhr

So misst eine gelbe Boje mit Laserstrahlen die Windstärke

Wo im Meer bläst der Wind am stärksten? Das können Windparkplaner zukünftig schneller herausfinden – mit einer Boje von Forschern des Fraunhofer-Instituts. Der gelbe Koloss misst die Windstärke mit Laserstrahlen. 

Foto: Fraunhofer IWES

Foto: Fraunhofer IWES

Foto: Fraunhofer IWES

Foto: Fraunhofer IWES

Foto: Fraunhofer IWES

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Mitarbeiter Elektroanlagen (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg-Firmenlogo
Projektingenieur*in (m/w/d) für Elektro- Fernmelde- und IT-Technik / Verantwortliche Elektrofachkraft VEFK Betriebstechnik Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Magdeburg Zum Job 
degewo AG-Firmenlogo
TGA-Ingenieur / Projektmanager Technische Gebäudeausrüstung Sanierung (w/m/d) degewo AG
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Vertriebsingenieur (m/w/d) für den Bereich Key Account Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Wasserstoff (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Synthos Schkopau GmbH-Firmenlogo
Maintenance Engineer (m/w/d) Synthos Schkopau GmbH
Schkopau Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Forschungsprofessur oder Nachwuchsprofessur (m/w/d) Industrielle Robotik Technische Hochschule Deggendorf
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle-Firmenlogo
Elektro- bzw. Informationstechnikerinnen und -techniker (w/m/d) (FH-Diplom/Bachelor) für den Bereich Exportkontrolle Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Eschborn Zum Job 
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) für den Arbeitsbereich »Konformitätsprüfung Produkt (CoP-P)« Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)
Dresden Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 

Vor der Installation von Offshore-Windkraftanlagen müssen Planer herausfinden, wo der Wind am stärksten weht. „Kontinuierlich höhere Windgeschwindigkeiten auf See können die enormen Investitionen für die Errichtung und Netzanbindung wieder ausgleichen“, weiß Claudia Rudolph, Wissenschaftlerin am Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven. Das Problem: Windmessmasten, die die Windstärke in bis zu 100 m Höhe messen, sind recht umständlich zu installieren und kostenintensiv. Da muss es eine günstigere Lösung geben, haben sich die Forscher gedacht.

Gelbe Boje schießt Laserstrahlen in den Himmel

Neuer Held der Windmessung ist eine gelbe Boje: Sie ist 8 m lang, 2,55 m breit und stolze 4,9 t schwer. Sie ähnelt damit rein optisch den klassischen Leuchttonnen, die seit über 30 Jahren in der Nordsee im Einsatz sind. Die eigentliche Besonderheit an Bord ist ein Laser-Messgerät namens Light Detection and Ranging (Lidar) – Fans des autonomen Fahrens ist es vielleicht aus dem selbstfahrenden Google-Auto bekannt.

„Lidar-Systeme senden gepulste Laserstrahlen in die Atmosphäre. Diese werden an Partikeln in der Luft, den Aerosolen, reflektiert“, erklärt Rudolph. „Aus der Frequenzverschiebung des zurückgestreuten Signals wird die Windgeschwindigkeit und -richtung in den entsprechenden Messhöhen errechnet.“ Bislang war das bei schunkelnden Bojen unmöglich. Die Forscher haben deswegen einen Korrekturalgorithmus entwickelt, der die Bewegungen der Boje im Wasser ausgleicht.

Boje viel günstiger als Windmessmasten

Die Boje soll Windparkplanern zukünftig eine Menge Geld sparen. „Auf hoher See ist die Lidar-Boje eine echte Alternative zu Windmessmasten, die Windgeschwindigkeiten nur in einer Höhe von 100 m ermitteln“, sagt Rudolph. Sie lässt sich nämlich überall auf See schnell installieren. Die Kosten dafür fallen angeblich fünf bis zehn Mal geringer aus.

Mit einem Gewicht von 4,9 Tonnen ist die Lidar-Boje ein Schwergewicht.

Mit einem Gewicht von 4,9 Tonnen ist die Lidar-Boje ein Schwergewicht.

Quelle: Fraunhofer IWES

Auch die Wartung ist längst nicht so aufwändig wie die eines Messmasts. Das liegt unter anderem daran, dass das Lidar-Messgerät sicher in ein Aluminiumgehäuse mit Spezialglas eingekapselt ist. Dort ist es geschützt vor Salzwasser und extremen Umweltbedingungen auf See. Der Betreiber muss sich noch nicht mal um die Stromzufuhr kümmern. Denn die Boje ist mit drei kleinen Windgeneratoren und Solarpaneelen ausgestattet, die Strom für eine Woche Betrieb in drei Gel-Akkus speichern. Die Datenübertragung funktioniert per Wlan oder Satellit.

Vielversprechende Tests in der Nordsee

Erste Tests in der Nordsee liefern vielversprechende Ergebnisse: In der Nähe des Offshoreparks Alpha Ventus, 45 km vor Borkum, schoss eine Testboje Laserstrahlen in der Nähe des Messmasts Fino 1 in die Höhe. Die Werte von Messmast und Boje stimmten dabei zu 99,7 % überein. Mit dieser Demonstration wollen die Wissenschaftler ihre Entwicklung dem Offshore-Firmen-Konsortium Carbon Trust Offshore Wind Accelerator (OWA) präsentieren – eine gemeinnützige Gesellschaft mit dem Auftrag, die Umstellung auf eine klimafreundliche Wirtschaft voranzutreiben. „Werden die Kriterien der OWA erfüllt, erhält man einen Pre-Commercial-Status“, erklärt Rudolph. „Das ist ein wichtiges Signal an unsere potentiellen Kunden. Es zeigt, dass unser System voll einsatzfähig ist.“

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.