Haus vollständig recycelbar 17.06.2014, 12:39 Uhr

Stuttgarter Aktivhaus versorgt Nachbarhaus mit Energie

Im Rahmen eines Forschungsprojektes entsteht in Stuttgart das weltweit erste Aktivhaus, das zu 100 Prozent recycelbar ist. Das intelligente Haus produziert doppelt so viel Energie, wie es selbst verbraucht. Mit dem Überschuss werden Elektroautos und die Nachbarschaft versorgt.

In der berühmten Weißenhofsiedlung in Stuttgart wird in diesem Jahr das weltweit erste Aktivhaus gebaut, das zu 100 Prozent recycelbar ist. Entworfen vom Architekten und Ingenieur Werner Sobek produziert das „B10“ genannte Haus doppelt so viel Energie, wie es selbst benötigt. Mit dem Überschuss werden Elektroautos und ein Museum mit Energie versorgt.

In der berühmten Weißenhofsiedlung in Stuttgart wird in diesem Jahr das weltweit erste Aktivhaus gebaut, das zu 100 Prozent recycelbar ist. Entworfen vom Architekten und Ingenieur Werner Sobek produziert das „B10“ genannte Haus doppelt so viel Energie, wie es selbst benötigt. Mit dem Überschuss werden Elektroautos und ein Museum mit Energie versorgt.

Foto: Werner Sobek Design

„B10“ heißt das Forschungsprojekt im Bruckmannweg 10, im Herzen der berühmten Weißenhofsiedlung in Stuttgart. 1927, als die Siedlung unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe errichtet wurde, wollten Architekten zeigen, wie künftig gebaut und gewohnt werden könnte.

Teile der Weißenhofsiedlung wurden im Krieg zerstört und wiederaufgebaut – bis auf das Grundstück im Bruckmannweg 10, das bis jetzt brach gelegen hat. Nun entsteht hier ein auf drei Jahre angelegtes Forschungsprojekt in Form eines einzigartigen Aktivhauses: „B10“ erzeugt doppelt so viel Energie, als es selbst verbraucht, es reagiert aktiv auf seine Bewohner und es ist zu 100 Prozent recycelbar.

Das Aktivhaus ist eine Weiterentwicklung des bekannten Passivhauses

Bauherr ist die noch junge gemeinnützige „Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung (SIS)“. Die Stiftung hat sich die Entwicklung von Methoden und Technologien für nachhaltiges Bauen auf die Fahnen geschrieben. Aber nicht nur in der Theorie. Allen voran der Architekt und Ingenieur Professor Werner Sobek, einer der führenden Köpfe im Bereich des nachhaltigen Bauens. Sobek hat auch den Begriff „Aktivhaus“ geprägt und spielt damit auf das mittlerweile bekannte „Passivhaus“ an. Während das Passivhaus wegen seiner optimalen Wärmedämmung keine Heizung mehr braucht, kann das Aktivhaus jedoch wesentlich mehr.

Der Prototyp des Stuttgarter Aktivhauses hat eine Wohnfläche von 85 Quadratmetern. Gebaut wird das „B10“ von der Fertighausfirma Schwörer aus unbehandeltem Holz, das von außen mit einem Glasfasergewebe überzogen wird. Beides ist vollständig recycelbar. Im Werk wird der einfache kubusförmige Baukörper größtenteils vorgefertigt und vor Ort in zwei Tagen aufgebaut.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik Verkehrsanlagen (m/w/d) Elektroingenieur*in oder Techniker*in Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik / Bauingenieur (w/m/d) Ladeinfrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern
Nürnberg Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace-Firmenlogo
Projekt- / Produktingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace
Frankfurt am Main Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Project Manager (w/m/d) Pre-Development B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) PMO Business Transformation MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik / Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
WPW JENA GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektroplanung (m/w/d) WPW JENA GmbH
Jena, hybrides Arbeiten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Key Account in der Elektronikbranche Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr-Firmenlogo
Sachbearbeiter Datenkommunikationstechnik (w/m/d) Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Hannover Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Energieeffizienzprojekte ENGIE Deutschland GmbH
Stuttgart, Köln, Frankfurt Zum Job 
Beim Aktivhaus B10 in Stuttgart kann die verglaste Straßenfront komplett geschlossen werden. Dadurch geht in Leerstands- oder Abwesenheitszeiten weniger Energie verloren. 

Beim Aktivhaus B10 in Stuttgart kann die verglaste Straßenfront komplett geschlossen werden. Dadurch geht in Leerstands- oder Abwesenheitszeiten weniger Energie verloren.

Quelle: Werner Sobek Design

Im Inneren befinden sich kompakte Module für Haustechnik, Küche und Nasszelle. Ihren Wohn- und Arbeitsbereich können die Bewohner über bewegliche Trennwände variabel gestalten und bei Bedarf auch die als einzige Seite offene Straßenfassade komplett schließen. Dadurch geht in Leerstands- oder Abwesenheitszeiten weniger Energie verloren.

Das Aktivhaus versorgt ein weiteres Haus mit Energie

So richtig aktiv oder „intelligent“ wird das Aktivhaus aber erst durch seine sinnvolle Vernetzung – zum Beispiel mit den Hausgeräten und der Heizung, aber auch mit seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Durch die Vernetzung der wichtigen Hausgeräte per Software wird die Energieerzeugung mit dem Verbrauch optimal aufeinander abgestimmt. Eine Wetterstation übermittelt außerdem Daten, so dass sich die Raumtemperatur den Wetterbedingungen automatisch anpassen kann.

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert rund die doppelte Menge an Energie, die das Haus selbst verbraucht. Ein Teil dieses Überschusses geht in die Mobilität der Bewohner, die für die Dauer des Projektes zwei Elektro-Smarts zur Verfügung haben. Mit der restlichen überschüssigen Energie wird das unter Denkmalschutz stehende Haus des Architekten Le Corbusier, das seit 2006 das Weißenhofmuseum beherbergt, versorgt. Dieser Ansatz erscheint besonders zukunftsweisend zu sein. So könnten Aktivhaus-Verbünde vielleicht einmal ganze Viertel mit älterem Hausbestand mit nachhaltiger Energie versorgen.

Während der ersten Projektphase können sich interessierte Besucher vor Ort im „B10“ über das Energiekonzept und die angewandte Bautechnik informieren. Danach soll das Gebäude kostenfrei von zwei Studenten bewohnt werden. Daten zur Energieerzeugung und –verbrauch werden dann kontinuierlich gemessen und von der Universität Stuttgart wissenschaftlich ausgewertet. Zum Ende des Forschungsprojektes wird das „B10“ vollständig zurückgebaut und entweder anderswo wieder aufgebaut oder zu 100 Prozent recycelt. Ihr Grundstück in der Weißenhofsiedlung soll die Stadt Stuttgart dann im ursprünglichen Zustand zurückbekommen.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.