Tragbare Elektronik: Der überwachte Mensch liegt im Trend
Armbänder zählen Schritte, Helme messen die Hirnströme, T-Shirts registrieren die physische Fitness des Trägers: Sogenannte Wearables sind diesmal das zentrale Thema der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas. Die Selbstvermessung wird offenbar salonfähig.
Morgen endet die diesjährige Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Dominant waren die Autos der Zukunft, die allesamt autonom fahren und definitiv viel Luxus ausstrahlen. Doch hautnah zu erleben war auf der Leistungsschau für Konsumenten eben die Technik, die man künftig am Körper trägt, die sogenannten Wearables. Da gibt es zum Beispiel das Polo Tech Shirt vom Luxusmode-Unternehmen Polo Ralph Lauren. In dieses Kleidungsstück sind Sensoren eingewebt, die biologische und physiologische Daten des Trägers registrieren und über eine sogenannte Black-Box an das Smartphone oder das Tablet senden.
Tragbare Elektronik zieht in den Alltag ein
Verschiedene tragbare Applikationen, die auf der CES von den Herstellern präsentiert werden, zeigen, dass sich der Einzug von Elektronik im Alltag nach dem Siegeszug des Smartphones noch einmal um eine Runde weiter dreht. Der Hit sind tragbare Uhren, Armbänder und ähnliche Designerwerke, die Schritte zählen und den Träger so permanent an seine Unzulänglichkeit erinnern.
Die Withings Activité Pop zum Beispiel ist so eine smarte Analog-Armbanduhr. Auf den ersten Blick sieht sie tatsächlich aus wie eine Armbanduhr und nicht wie ein Fitnesstracker. Doch der als Uhr getarnte Schrittzähler ist per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Während Stunden- und Minutenzeiger die Uhrzeit anzeigen, mahnt der dritte Zeiger an, ob die selbst gesteckte Schrittzahl bald erreicht ist. Uhrzeit und Schrittziel werden über die Health Mate App am Smartphone eingestellt. Noch in diesem Monat kommt die Smartwatch für rund 150 US-Dollar auf den Markt.
Kaffeemaschine dosiert Pulver eigenständig: Je müder, desto stärker
Ganz smart kommt auch der neue Coffee-Maker der Firma Smarter, die wirklich so heißt, daher: Dieses rund 130 Euro teure Gerät registriert in Kombination mit einem der neuen Fitness-Armbänder, ob der Träger gut geschlafen hat. Je nach Schlafzustand brüht die Maschine den Morgenkaffee dann genau in der richtigen Stärke, um gut in den Tag zu starten. Das ist wirklich smart und ab März auch käuflich zu erwerben. Natürlich ist auch der Coffee-Maker per WLAN mit dem Internet verbunden. So lässt sich das Gerät per App mit dem Smartphone oder dem Tablet fernsteuern.
Smarte Schmuckstücke
Menschen, die im öffentlichen Raum scheinbar Selbstgespräche führen, gehören inzwischen dank Mini-Headsets bereits zum Alltagsbild. Schon bald werden wir uns an Menschen gewöhnen müssen, die wild vor sich hin gestikulierend durch die Gegend laufen. Am Finger tragen diese dann Schmuckstücke, wie den Logbar-Ring.
Mit dieser Innovation der japanischen Firma Logbar kann der Träger über berührungsfreie Gesten beispielsweise seine Smartphone-Kamera auslösen. In der entsprechenden App konfiguriert der Ringträger welche berührungsfreie Gesten, welche elektronische Reaktion auslösen, welche Daten mit anderen Nutzern ausgetauscht oder welche Bilder auf Facebook geteilt werden.
Helm misst Hirnströme
Wen das alles zu sehr aufregt, der liegt vielleicht beim myBrain Melomind genau richtig. Dieser futuristische Helm hilft beim Entspannen.
Er misst über Sensoren die Hirnströme des Trägers und sendet diese zur Auswertung an eine App auf das Smartphone. Wird ein hoher Stresslevel errechnet, reagiert das System sofort und spielt augenblicklich ruhige Musik ab. Und jetzt schön ruhig bleiben: Diese ganz smarte Entspannung soll laut Hersteller 299 US-Dollar kosten.
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