Löschen nerviger Bassfrequenzen 16.10.2014, 11:07 Uhr

Uralter Helmholtz-Resonator sorgt für bessere Raumakustik

Er ist schon seit 1859 bekannt und soll jetzt Musikliebhaber von nervigen Bassfrequenzen erlösen: der Helmholtz-Resonator – eine unscheinbare Holzkiste, die Physiker aus Braunschweig so modifizieren, dass sie störende Töne im Raum auslöscht. 

Auch Tonstudios machen unliebsame Bassfrequenzen oftmals einen Strich durch den perfekten Mix. Die Helmholtz-Resonatoren lassen sich exakt auf die Frequenzen anpassen, die im Raum stehende Wellen bilden und somit wummern. Im Bild das Mischpult im Studio der Tagesschau in Hamburg.

Auch Tonstudios machen unliebsame Bassfrequenzen oftmals einen Strich durch den perfekten Mix. Die Helmholtz-Resonatoren lassen sich exakt auf die Frequenzen anpassen, die im Raum stehende Wellen bilden und somit wummern. Im Bild das Mischpult im Studio der Tagesschau in Hamburg.

Foto: Marcus Brandt/dpa

Für Musikliebhaber kann es zur unliebsamen Erfahrung werden: Der teure neue Basslautsprecher, der im Laden noch so toll geklungen hat, verliert zu Hause plötzlich seinen akustischen Reiz. An manchen Stellen im Zimmer klingen die tiefen Töne zu laut oder dröhnend, an anderen Stellen hört man sie kaum – dafür der Nachbar aber viel zu sehr.

In der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig haben sich jetzt Raumakustiker unter Leitung von Ingolf Bork dem Problem angenommen. Abhilfe für wummernde Bässe haben die Wissenschaftler in Form eines optimierten Helmholtz-Resonators gefunden. Benannt ist der Resonator nach seinem Erfinder Hermann von Helmholtz, der seine Entdeckung bereits 1859 machte. Im Prinzip ist ein solcher Resonator ein luftgefüllter Hohlraum mit einer Öffnung. Wird der Luftpfropfen an der Öffnung in Schwingung versetzt, entsteht ein Ton. Bekanntes Beispiel für einen Helmholtz-Resonator ist etwa eine leere Flasche.

Helmholtz-Resonator löscht störende Töne aus

Die Raumakustiker aus Braunschweig haben nun das Luftvolumen im Inneren des Helmholtz-Resonators der Frequenz des Störtones angepasst. Mit dem Ergebnis, dass der Resonator genau denselben Ton erzeugt und damit den Störton überlagert und diesen quasi auslöscht. „Der störende Ton ist wesentlich leiser, manchmal um bis zu 30 Dezibel. Das ist eine ungeheuer große Dämpfung“, erläutert PTB-Forscher Ingolf Bork.

Der Helmholtz-Resonator wirkt wie eine unscheinbare Holzkiste. Er lässt sich allerdings so modifizieren, dass er störende Frequenzen im Raum eliminiert. Das sorgt für mehr Hörgenuss. 

Der Helmholtz-Resonator wirkt wie eine unscheinbare Holzkiste. Er lässt sich allerdings so modifizieren, dass er störende Frequenzen im Raum eliminiert. Das sorgt für mehr Hörgenuss.

Quelle: Physikalisch-Technische Bundesanstalt

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Safran Data Systems GmbH-Firmenlogo
Embedded Software Engineer (m/w/d) Safran Data Systems GmbH
Bergisch Gladbach Zum Job 
naturenergie netze GmbH-Firmenlogo
Meister / Techniker - Steuerungstechnik (m/w/d) naturenergie netze GmbH
Rheinfelden, Donaueschingen Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in / Architekt*in / Bauleiter*in (m/w/d) für Großprojekte der Bereiche Infrastruktur (Freileitung, Kabeltiefbau, Bahn) THOST Projektmanagement GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Elektrotechnische Industrie BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Elektrohandwerk BG ETEM
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur FPGA / VHDL (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik / Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
WPW JENA GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektroplanung (m/w/d) WPW JENA GmbH
Jena, hybrides Arbeiten Zum Job 
Universität Duisburg-Essen-Firmenlogo
Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (w/m/d) im Zentrum für NanoIntegration Universität Duisburg-Essen
Duisburg Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Elektroingenieur*in (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Leiter Anlagen Versorgung/Elektrotechnik (gn) Stadtwerke Essen AG
Stadtwerke Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker/Meister (m/w/d) Elektrische Energietechnik Netzausbau Strom Stadtwerke Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
evd energieversorgung dormagen gmbh-Firmenlogo
Projektmanager Glasfaserausbau (m/w/d) evd energieversorgung dormagen gmbh
Dormagen Zum Job 
HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Leittechnik und Automatisierungstechnik HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektronik" THU Technische Hochschule Ulm
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt-Firmenlogo
Dipl. Ing. (FH)/B. Eng. Elektrotechnik (w/m/d) Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
Frankfurt am Main-Riedberg Zum Job 

Inzwischen ist die neue Methode zum Patent angemeldet. Jetzt wird eine Firma gesucht, die die Lizenz erwirbt und dann passgenaue Resonatoren für diejenigen produziert, die sie benötigen. Das sind in erster Linie Toningenieure und die Betreiber von professionellen Aufnahmestudios, aber auch die Nutzer von kleinen Übungsräumen, etwa in Musikhochschulen oder Theatern.

Übeltäter sind stehende Wellen

Das Problem der wummernden Bässe entsteht dann, wenn lange Wellen tiefer Töne auf Wände eher kleiner Räumen treffen. Sobald die Schallwellen mit ihrer halben, ganzen oder mehrfachen Wellenlänge exakt zwischen zwei Wände passen, bilden sich sogenannte stehende Wellen, auch Raummoden genannt. Diese Raummoden haben zwar ein wellenförmiges Aussehen, bewegen sich aber nirgendwo hin. Sie werden von den Wänden reflektiert, überlagern sich und schwingen ortsfest vor sich hin. Dabei entstehen ausgeprägte Minima und Maxima: Dort, wo sich Wellenberge überlagern, wird der Ton deutlich verstärkt, bei den Wellentälern stark gedämmt, bis hin zur Nichthörbarkeit.

Das erklärt, warum die Akustik extrem unterschiedlich sein kann, je nachdem wo man sich im Raum befindet. Eine Abhilfe des Problems war bisher schwierig. Während höhere Töne sich mit speziellen Dämmmaterialien recht gut eliminieren lassen, sind Bassfrequenzen viel widerspenstiger.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.