Kreislaufwirtschaft 24.07.2024, 12:14 Uhr

US-Forschende entwickeln recycelbares, leuchtendes Polymer

Ein amerikanisches Forschungsteam hat recycelbare und biologisch abbaubare leuchtende Polymere entwickelt, die die nachhaltige Elektronik revolutionieren könnten.

leuchtendes Polymer

Eine neue Methode ermöglicht die Entwicklung von lichtemittierenden Halbleitern, die sowohl biologisch abbaubar als auch recycelbar sind.

Foto: ANL / Jie Xu and Yukun Wu

Ein Forschungsteam des Argonne National Laboratory (ANL) hat eine Lösung für eines der drängendsten Probleme unserer Zeit entwickelt: Elektroschrott. Unter der Leitung von Jie Xu haben die US-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler recycelbare und biologisch abbaubare lumineszierende Polymere geschaffen, die eine neue Ära nachhaltiger Elektronik einläuten könnten.

So funktionieren lumineszierende Materialien

Lumineszierende Polymere sind flexible Materialien, die Licht emittieren können und in einer Vielzahl moderner elektronischer Geräte eingesetzt werden, von Autodisplays bis zu Smartphone-Bildschirmen. Mit fortschreitender Technologie nimmt jedoch auch das Problem des Elektronikmülls zu. Millionen ausgedienter Geräte landen auf Mülldeponien, wo sie erhebliche Umweltprobleme verursachen.

Lumineszierende Materialien funktionieren ähnlich wie Batterien: Wenn Licht auf sie trifft, „laden“ sie sich auf. Sie speichern die Energie für kurze Zeit und geben sie dann als Licht ab, das oft eine andere Farbe hat als das ursprüngliche Licht. Dieser Prozess wird Lumineszenz genannt. Ein alltägliches Beispiel sind die leuchtenden Sterne, die viele Menschen an ihren Zimmerdecken haben. Diese Sterne absorbieren tagsüber Licht und geben es nachts als sanftes, grünliches Leuchten wieder ab.

So wird das Polymer recycelbar

Lumineszierende Polymere haben eine komplexe Molekularstruktur, was ein Recycling bislang schwierig bis unmöglich machte. Bei der wachsenden Zahl an Elektroschrott sammelt sich im Laufe der Zeit dadurch jede Menge Müll an. Das könnte sich künftig ändern – und zwar durch Integration einer speziellen Chemikalie namens tert-Butylester. Diese Verbindung sorgt laut Forschungsteam dafür, dass sich die Polymere schnell zersetzen, wenn sie Hitze oder einer milden Säure ausgesetzt werden.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
SE Tylose GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur der Mess- und Regeltechnik (m/w/d) für Investitionsprojekte SE Tylose GmbH & Co. KG
Wiesbaden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
HENN GmbH-Firmenlogo
Ingenieur*in | Technische Ausrüstung Elektrotechnik / HLSK HENN GmbH
München Zum Job 
TÜV Hessen-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Hessen
Frankfurt am Main Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Elektrotechnik Projektierung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH-Firmenlogo
Ingenieur:in für Elektrotechnik / Master / Bachelor /Diplom (m/w/d) Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH
Bonn, Hachenburg Zum Job 
Stadtwerke Rüsselsheim GmbH-Firmenlogo
Messtechniker als Spezialist Gerätemanagement Strom (m/w/d Stadtwerke Rüsselsheim GmbH
Rüsselsheim Zum Job 
Agile Robots SE-Firmenlogo
Senior Projektingenieur - Industrial Automation (m/w/d) Agile Robots SE
München Zum Job 
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten-Firmenlogo
Professur (w/m/d) Elektrische Antriebstechnik Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Kempten Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Technische Hochschule Deggendorf-Firmenlogo
Forschungsprofessur oder Nachwuchsprofessur (m/w/d) Industrielle Robotik Technische Hochschule Deggendorf
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle-Firmenlogo
Elektro- bzw. Informationstechnikerinnen und -techniker (w/m/d) (FH-Diplom/Bachelor) für den Bereich Exportkontrolle Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Eschborn Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrische Antriebe" THU Technische Hochschule Ulm
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker (m/w/d) Automatisierungstechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebstechniker (m/w/d) Prozessleittechnik Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (m/w/d) (FH-Diplom/Bachelor) in der Fachrichtung Elektrotechnik Schwerpunkt Nachrichtentechnik/Informationstechnik oder vergleichbar Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Koblenz Zum Job 

„Es ist uns gelungen, dieses Material biologisch abbaubar und recycelbar zu machen, ohne seine Funktionalität zu beeinträchtigen“, erklärt Forschungsleiter Jie Xu. Die Chemikalie trägt dazu bei, dass die Lichtemissionseigenschaften während des Betriebs und beim Recycling erhalten bleiben. Das neue Polymer kann laut Forschungsteam unter sanften sauren Bedingungen (nahe dem pH-Wert der Magensäure) oder mäßiger Hitze (Temperaturen von etwa 210 °C) abgebaut werden.

Seine Bestandteile können dann extrahiert und in neue Materialien umgewandelt werden, wodurch sich der Recyclingkreislauf schließt und eine Kreislaufwirtschaft für Elektronik entsteht. „Das Design ist immer noch mit der Verarbeitbarkeit vereinbar, und am Ende muss man es in realen Anwendungen einsetzen“, erklärt Yuepeng Zhang, Materialwissenschaftler in Argonne und Mitautor der Veröffentlichung.

Material zeigt hervorragende Lichteffizienz

Das Forschungsteam bewertete die Lichtausbeute des neuen Materials anhand der externen Quanteneffizienz, einer Standardleistungskennzahl. Die Ergebnisse überzeugten: Das Material erreichte eine Elektrolumineszenz-Effizienz von 15,1 %, eine zehnfache Steigerung im Vergleich zu bestehenden abbaubaren lumineszierenden Polymeren.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich sicher: Diese hohe Effizienz könnte die Anwendungsmöglichkeiten erheblich erweitern, von aktuellen Technologien wie Displays bis hin zu neuen Anwendungen in der medizinischen Bildgebung. Zu den nächsten Schritten gehört die Übertragung vom Labor auf elektronische Geräte wie Mobiltelefone und Computerbildschirme mit weiteren Tests. Xu hofft, dass bei der Entwicklung von Elektronikgeräten stärker auf die Wiederverwertbarkeit geachtet wird, vor allem, da der Nachweis des Konzepts der Depolymerisation so erfolgreich war.

Her geht es zur Pressemitteilung des ANL

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.