Fortschritt in der Robotertechnologie 07.10.2022, 07:00 Uhr

Vierbeiniger Roboter rennt über schwieriges Gelände

Roboter für Rettungseinsätze rücken in greifbare Nähe. Denn amerikanische Forschende bringen ihnen das Laufen bei. Inzwischen schaffen sie es, über unwegsames Gelände zu laufen und dabei auch noch Hindernissen auszuweichen. Als Nächstes sollen sie das Springen lernen.

Roboter

In dieser Collage sind verschiedene Szenarien zu sehen, in denen sich der Roboter bereits bewährt hat.

Foto: University of California San Diego

Wenn es für den Menschen gefährlich wird, könnten Roboter die Lösung sein. Das gilt für viele Situationen, etwa für Rettungseinsätze in Risikogebieten. Dafür müssen die elektronischen Helfer aber eine Menge können, beispielsweise über komplexen Untergrund laufen, Hindernissen ausweichen oder sie sogar beiseite räumen. Das heißt, all die Fähigkeiten, die sie unter perfekten Laborbedingungen bereits beherrschen, nützen ihnen in solchen Momenten wenig. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of California San Diego arbeiten an einer Lösung, und die ersten Praxistests sind vielversprechend.

Roboter rennt, sieht und spürt den Boden unter seinen Füßen

Wer dem vierbeinigen Roboter zusieht, dürfte überrascht sein: Er rennt los, und das über sandige Oberflächen, Kies, Gras und holprige Erdhügel, die mit Ästen und Laub bedeckt sind. Es wäre nicht überraschend, wenn er auf einem Erdhügel ins Stolpern käme, an einem Strauch hängen bliebe oder auf lockeren Steinen den Halt verlöre. Doch das tut er nicht. Auch in einem Büroraum kommt er gut klar. Der Untergrund ist dort zwar glatt, aber er muss Kisten, Stühlen und umhergehenden Menschen ausweichen.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Verkehrsingenieur Planung / Bau / Betrieb Telematik (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Koblenz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Tunneltechnik Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für Elektrotechnik Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Value Chain Consultant (m/w/d) RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Rittal-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Produktentwicklung Klimatisierung Rittal
Herborn Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Meister / Techniker (m/w/d) mit dem Schwerpunkt: Betriebstechnik und Betriebscontrolling Evonik Operations GmbH
Wittenburg Zum Job 

Roboter-Installationen in China auf Rekordhöhe

Wie ist das gelungen? Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben für die Datengrundlage, die ihr Roboter braucht, zwei verschiedene Prinzipien vereint: Auf der einen Seite steht das Sehen, also die optische Erfassung von Informationen. Auf der anderen Seite haben sie dem Roboter das Prinzip der Propriozeption beigebracht. Bei Menschen ist damit die Fähigkeit gemeint, jederzeit die Lage des eigenen Körpers im Raum erfassen zu können. Den Roboter haben die Forschenden dafür mit Bewegungssensoren ausgestattet. Er kann auch seine Richtung und Geschwindigkeit bestimmen. Ein zusätzlicher Tastsinn soll gewährleisten, dass er quasi den Boden unter den Füßen spürt.

Neue Algorithmen werten die Daten für den Roboter aus

Die Expertinnen und Experten haben dem Roboter die unterschiedlichen Fähigkeiten nacheinander antrainiert. „In dem einen Fall ist es so, als würde man einem blinden Roboter beibringen zu gehen, indem er einfach den Boden berührt und fühlt. Im anderen Fall plant der Roboter seine Beinbewegungen allein auf der Grundlage seines Sehvermögens. Er lernt nicht zwei Dinge gleichzeitig“, sagt Xiaolong Wang, Professor für Elektro- und Computertechnik an der UC San Diego Jacobs School of Engineering.

Das Ganze funktioniert natürlich nur dank einer ausgeklügelten künstlichen Intelligenz (KI), die alle Informationen auswertet und daraus die richtigen Schlüsse zieht. Das System, das Wang und sein Team entwickelt haben, verwendet einen speziellen Satz von Algorithmen, um Daten aus Echtzeitbildern, die von einer Tiefenkamera am Kopf des Roboters aufgenommen wurden, mit Daten von Sensoren an den Beinen des Roboters zu vereinen. Das war komplizierter, als es klingt. „Das Problem bestand darin, dass es im realen Betrieb manchmal eine leichte Verzögerung beim Empfang der Kamerabilder gibt“, erklärt Wang. Die unterschiedlichen Daten trafen also zum Teil zeitversetzt ein.

Forschende wollen den Roboter bald springen lassen

Die Forschenden lösten dieses Problem, indem sie zahlreiche Varianten durchspielten, bei denen sie diese Diskrepanz simulierten. Dafür ordneten sie die Eingabesätze zufällig an. Dieses Prinzip, multimodale Verzögerungsrandomisierung genannt, setzten sie für das Training des Roboters ein. Jetzt kann er während der Navigation schnell Entscheidungen treffen und Veränderungen in seiner Umgebung regelrecht vorausahnen. In abwechslungsreichem Gelände ist das ein entscheidender Faktor.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind auf diese Weise einen großen Schritt vorangekommen, aber das reicht ihnen noch nicht. „Unsere nächsten Ziele sind, einen Roboter in die Lage zu versetzen, Treppen hinauf und hinunterzugehen, auf Steinen zu laufen, die Richtung zu wechseln und über Hindernisse zu springen“, sagt Wang. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis es vierbeinige Roboter im realen Außeneinsatz in Krisengebieten gibt.

Mehr Beiträge über Robotik:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.