Materialinnovation 01.07.2024, 11:35 Uhr

Weich, dehnbar, 3D-druckfähig: Diese Sensoren versprechen viel

Um die Soft-Robotik, hautintegrierte Elektronik und biomedizinische Geräte voranzubringen, hat ein US-Forschungsteam ein 3D-gedrucktes Material entwickelt, das weich und dehnbar ist. Damit nicht genug, es soll außerdem extrem leitfähig sein.

weicher Sensor

Forschende der PennState University haben ein neues weiches und dehnbares Material entwickelt, das in 3D gedruckt werden kann. Das Material kann zur Herstellung von tragbaren Geräten verwendet werden, zum Beispiel für einen Sensor, der am Finger getragen werden kann, wie hier gezeigt.

Foto: Marzia Momin

Forschende der Pennsylvania State (PennState) University haben ein neues weiches und dehnbares Material entwickelt, das in 3D gedruckt werden kann. Das Material kann zur Herstellung von tragbaren Geräten verwendet werden, zum Beispiel für einen Sensor, der am Finger getragen werden kann. Laut Forschungsteam beruht der Ansatz auf einem Verfahren, das viele Nachteile früherer Herstellungsmethoden ausschaltet, wie beispielsweise eine geringere Leitfähigkeit oder das Versagen von Geräten.

Weiche und dehnbare Sensoren bisher nicht sehr leitfähig

„Seit fast einem Jahrzehnt werden weiche und dehnbare Sensoren entwickelt, aber die Leitfähigkeit ist in der Regel nicht sehr hoch“, sagte der korrespondierende Autor Tao Zhou, PennState Assistenzprofessor für Ingenieurwissenschaften und Mechanik und für Biomedizintechnik am College of Engineering und für Materialwissenschaften und Technik am College of Earth and Mineral Sciences.

Zhou weiter: „Die Forscher erkannten, dass sie mit Leitern auf Flüssigmetallbasis eine hohe Leitfähigkeit erreichen können, aber die wesentliche Einschränkung dabei ist, dass eine sekundäre Methode zur Aktivierung des Materials erforderlich ist, bevor es eine hohe Leitfähigkeit erreichen kann.“

Keine sekundäre Aktivierung notwendig

Dehnbare Leiter auf Flüssigmetallbasis leiden unter einer angeborenen Komplexität und den Herausforderungen des Aktivierungsprozesses nach der Herstellung, so das Forschungsteam. Zu den sekundären Aktivierungsmethoden gehören Dehnung, Kompression, Scherreibung, mechanisches Sintern und Laseraktivierung, die allesamt zu Problemen bei der Herstellung und zum Auslaufen des Flüssigmetalls führen können, was einen Ausfall des Bauteils zur Folge haben kann.

Stellenangebote im Bereich Elektrotechnik, Elektronik

Elektrotechnik, Elektronik Jobs
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Elektrotechnik Verkehrsanlagen (m/w/d) Elektroingenieur*in oder Techniker*in Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik / Bauingenieur (w/m/d) Ladeinfrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nordbayern
Nürnberg Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace-Firmenlogo
Projekt- / Produktingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHGa part of Collins Aerospace
Frankfurt am Main Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Instandhalter (m/w/d) Prozesstechnik - API Herstellung Fischöl Fresenius Kabi
Friedberg (Hessen) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Project Manager (w/m/d) Pre-Development B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik als Projektleiter Hamburger Stadtentwässerung AöR ein Unternehmen von HAMBURG WASSER
Hamburg Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) PMO Business Transformation MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Versorgungstechnik / Maschinenbau oder Elektrotechnik Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
WPW JENA GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Elektroplanung (m/w/d) WPW JENA GmbH
Jena, hybrides Arbeiten Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (w/m/d) für die Koordination der Fachrichtung Elektrotechnik bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Key Account in der Elektronikbranche Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr-Firmenlogo
Sachbearbeiter Datenkommunikationstechnik (w/m/d) Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Hannover Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Energieeffizienzprojekte ENGIE Deutschland GmbH
Stuttgart, Köln, Frankfurt Zum Job 

„Unsere Methode erfordert keine sekundäre Aktivierung, um das Material leitfähig zu machen“, sagte Zhou, der auch mit den Huck Institutes of the Life Sciences und dem Materials Research Institute verbunden ist. „Das Material kann sich selbst zusammensetzen, so dass seine untere Oberfläche sehr leitfähig und seine obere Oberfläche selbst isolierend ist“.

So funktioniert das neue Material

Bei der neuen Methode kombinieren die Forscher Flüssigmetall, ein leitfähiges Polymergemisch namens PEDOT:PSS und hydrophiles Polyurethan, das die Umwandlung des Flüssigmetalls in Partikel ermöglicht. Wenn das weiche Verbundmaterial gedruckt und erhitzt wird, ordnen sich die Flüssigmetallpartikel auf seiner Unterseite selbst zu einem leitfähigen Pfad an.

Die Partikel in der oberen Schicht werden einer sauerstoffreichen Umgebung ausgesetzt und oxidieren, wodurch eine isolierte obere Schicht entsteht. Die leitfähige Schicht ist entscheidend für die Übertragung von Informationen an den Sensor – wie z. B. die Aufzeichnung der Muskelaktivität und die Erfassung von Belastungen am Körper -, während die isolierte Schicht dazu beiträgt, Signalverluste zu verhindern, die zu einer weniger genauen Datenerfassung führen könnten.

Erfindung ist Materialinnovation

„Unsere Erfindung hier ist eine Materialinnovation“, sagte Zhou. „Wenn sich flüssiges Metall mit Polymeren vermischt, sind diese normalerweise nicht leitfähig und erfordern eine sekundäre Aktivierung, um Leitfähigkeit zu erreichen. Aber diese drei Komponenten ermöglichen die Selbstorganisation, die die hohe Leitfähigkeit des weichen und dehnbaren Materials ohne eine sekundäre Aktivierungsmethode erzeugt.“

Das Material kann auch in 3D gedruckt werden, so Zhou, was die Herstellung von tragbaren Geräten erleichtert. Die Forscher erforschen weiterhin mögliche Anwendungen, wobei der Schwerpunkt auf Hilfstechnologien für Menschen mit Behinderungen liegt.

Die Ergebnisse wurden in Advanced Materials veröffentlicht.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.