Smarthome und Forensik 03.12.2024, 16:30 Uhr

Wenn der Bewegungsmelder Verbrechen aufklärt

Auch andere Geräte als Bewegungsmelder können Ermittler dabei unterstützen, Straftaten aufzuklären, wie ein jetzt gestartetes Projekt zeigt.

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Digitale Spuren finden kriminaltechnische Ermittler auch in smarten Haushaltsgeräten, beispielsweise in Bewegungsmeldern.

Foto: PantherMedia / PixelRobot

Ob Staubsaugerroboter, intelligente Heizungsventile oder Lampen mit eingebautem Bewegungsmelder: In immer mehr Haushalten in Deutschland gibt es solche Smarthome-Geräte. Die von diesen Geräten aufgezeichneten Daten dienen eigentlich der Funktion und der Überwachung durch die Nutzenden. Doch auch für die Bekämpfung von Kriminalität und der Überführung von Straftätern könnten die smarten Helfer nützlich sein. An der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist deshalb jetzt ein Smarthome-Forensics-Projekt gestartet. Gemeinsam mit dem Innovation-Hub der Polizei Niedersachsen will man ermitteln, inwiefern Daten im Falle eines Verbrechens polizeiliche Ermittlungsarbeiten unterstützen können.

Bewegungsmelder enttarnt Lügen

Die Forschenden haben schon verschiedene Ansätze. So könnten zum Beispiel Daten aus einem WLAN-Router zeigen, wer zum Zeitpunkt eines Verbrechens eingeloggt und damit vor Ort gewesen ist. Die Auswertung von Bewegungsmeldern könnte Hinweise darauf geben, wie viele Personen gleichzeitig an einem Ort anwesend waren und Aussagen von Verdächtigen, sie seien allein gewesen, schnell als unwahr enttarnen.

Neuartige Strom- und Wasserzähler verraten sogar, welche Aktivitäten in einem fraglichen Zeitraum stattgefunden haben. Oskar Neda, Dezernatsleiter des Innovation-Hubs Niedersachsen, verspricht sich davon wertvolle Ergänzungen für die spätere Polizeiarbeit: „Denken Sie beispielsweise an ein Kapitalverbrechen: Wenn wir aus digitalen Daten der Haushaltsgeräte Hinweise bekommen, wie viele Personen zur fraglichen Zeit am Ort des Verbrechens waren, kann das die Ermittlungen in die entscheidende Richtung lenken.“

Dem Tathergang auf der digitalen Spur

Auch Informationen zum Tathergang könnten sich aus der Auswertung der smarten Geräte generieren. „Wenn der Stromverbrauch plötzlich nachts ansteigt, ist das zumindest ein Hinweis auf irgendeine Aktivität zum betreffenden Zeitraum“, verdeutlicht Felix Büsching, Projektleiter vonseiten der Ostfalia und Lehrender an der Fakultät für Elektrotechnik. Thorsten Uelzen, ebenfalls Dozent an der Ostfalia Hochschule und Mitwirkender des Smarthome-Forensics-Projekts, ergänzt: „Allein durch die Betätigung von Lichtschaltern oder das Auslösen von Bewegungssensoren in Smarthome-Umgebungen könnte ein Tathergang in einem Haus zeitlich perfekt rekonstruiert werden.“ Das könnten sich jedoch auch Kriminelle zunutze machen. „Die Frage der Manipulation dieser Daten darf nicht außer Acht geraten“, sagt Uelzen.

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Vorhandene Spuren optimal auswerten

Den Datenschutz und andere rechtliche Aspekte müssen die Ermittlerinnen und Ermittler ebenfalls im Blick behalten. „Der Schutz der Privatsphäre ist ein hohes Gut, weshalb sich die Forschungsergebnisse für den Ermittlungsalltag ebenso wie die Auswertung der Daten an den bereits vorhandenen Regelungen orientieren“, so Kathleen Arnhold, Vizepräsidentin der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen. Die Auswertung der Smarthome-Geräte müsse stets durch die Staatsanwaltschaft beauftragt beziehungsweise richterlich angeordnet werden.

„Ziel des Projekts ist nicht, dass in den Haushalten zusätzliche Überwachungsgeräte installiert werden“, betont Büsching. Es soll im Fall der Fälle auf ohnehin vorhandene Daten zurückgegriffen werden können, wenn es der Aufklärung eines Verbrechens diene. Die Daten sind bei den Nutzenden oder in Onlinediensten vorhanden, da diese dem bei der Installation der smarten Geräte bereits ex- oder implizit zugestimmt haben.

Hinweisgeber finden und auswerten

Im Rahmen des Projekts untersuchen die Forschenden zunächst, welche smarten Haushaltsgeräte überhaupt als Hinweisgeber geeignet sind, also Daten speichern, die später interessante Zusatzinformationen liefern können. Diese Geräte gilt es dann an einem Tatort ausfindig zu machen. Zudem geht es auch um die Frage, ob die Geräte zur Sicherung der digitalen Spuren vom Tatort entfernt oder direkt vor Ort ausgewertet werden. Das ist mitunter sinnvoll, damit möglichst wenig Daten, beispielsweise durch einen zwischenzeitlichen Stromverlust, verloren gehen.

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/informationstechnik/wenn-der-saugroboter-zum-spion-wird/

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/informationstechnik/den-taetern-digital-auf-der-spur/

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/informationstechnik/was-die-smartphones-von-kriminellen-verraten/

Ein Beitrag von:

  • Elke von Rekowski

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