Zwei neue Siemens-Produkte helfen beim Energiesparen
Elektromotoren sind vielfältig im Einsatz. Ihr Nachteil: Sie verbrauchen viel Energie. Siemens setzt mit neuen Produkten genau dort an. Denn Energiesparen ist für die Industrie bei den derzeit explodierenden Preisen ein Wirtschaftsfaktor und für einige stellt es die einzige Chance dar, um den Betrieb aufrechthalten zu können.
Vom 8. bis 10. November findet in Nürnberg die diesjährige Fachmesse Smart Production Solutions (SPS) statt. Siemens stellt passend zur Messe zwei neue Produkte vor, die Unternehmen vor allem dabei helfen sollen, Energie einzusparen. Ein Thema, das derzeit so aktuell und relevant ist wie noch nie zuvor. Siemens reagiere deshalb nach eigenen Angaben damit auch auf die aktuellen Bedürfnisse der Industrie nach mehr Nachhaltigkeit.
Die erste Neuheit versteckt sich innerhalb der bereits bekannten und am Markt etablierten Anwendung „Analyze MyDrive Edges“. Diese Anwendung gibt es schon seit gut zwei Jahren. Sie verbindet Antriebe über eine Applikation miteinander. Sie soll einerseits für eine bessere Auslastung der Maschinen sorgen, frühzeitig Hinweise auf anstehende Wartungen geben und kann außerdem ein Simulationsmodell konfigurieren, also einen sogenannten digitalen Zwilling. „Analyze MyDrive Edges“ ist nun um eine weitere Funktion erweitert worden: Diese stellt den Energieverbrauch des gesamten Antriebssystems transparent dar. Konkret zeigt die Applikation den Energieverbrauch, die Betriebskosten und den CO2-Fußabdruck an. Mit diesen Informationen lassen sich Antriebseinstellungen noch individueller vornehmen. Das wiederum senkt den Energieverbrauch und reduziert Kosten.
E-Motoren brauchen viel Energie – Siemens-Systeme helfen beim Sparen
Siemens verspricht sich großes Potenzial von diesem neuen Feature. Denn Elektromotoren machen mehr als 70% des Energiebedarfs in der Industrie aus. Die Motoren aus dem Hause Siemens, zum Beispiel die Simotics SD IE4-Motoren sind mit einem Wirkungsgrad von mehr als 96% schon ausgesprochen energieeffizient, mit einer passenden Steuerung lässt sich dann im gesamten System noch einiges sparen. Ein Beispiel: Sind Motor- und Umrichtersysteme für den drehzahlvariablen Betrieb von Pumpen, Lüftern und Kompressoren bestens aufeinander abgestimmt, lässt sich Energie in einer Höhe von bis zu 30% einsparen. In Einzelfällen sogar noch mehr.
Damit derart hohe Einsparungen möglich werden, gilt es, das gesamte System zu betrachten. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg. Nimmt man die effizienten Motoren mit drehzahlvariabler Regelung zusammen mit weiteren digitalen Systemkomponenten und Tools unter die Lupe, stimmt sie aufeinander ab, dann sind im Anlagennetz Einsparungen von bis zu 60% machbar. Das zeigt, welch großen Einfluss die Digitalisierung hat. Sie kann einen wichtigen Beitrag leisten, motorbetriebene Anwendungen noch energieeffizienter zu gestalten. „Analyze MyDrive Edge“ gehört zum Siemens Xcelerator-Portfolio. Das ist eine neue digitale Plattform, die Unternehmen dabei unterstützen soll, ihre digitale Transformation schneller zu schaffen und gleichzeitig die Wertschöpfung zu steigern.
Siemens entwickelt neuen Converter für Automobilindustrie
Das zweite neue Produkt, das Siemens auf der SPS in Nürnberg vorstellt, ist ein Compact DC-DC Converter mit Namen Sinamics DCP 259 kW. Der Converter vervollständigt praktisch die Produktpalette, mit ihm stehen dann drei dieser Art zur Verfügung. Sie lassen sich an Batterien oder auch an industrielle Antriebssysteme anschließen. Das Besondere an dem Sinamics DCP 259 kW ist, dass dieser Converter Ausgangsspannungen von bis 1.200 Volt ermöglicht. Er soll der Automobilindustrie, besonders bei Prüfständen, eine wichtige Hilfe sein. Der Converter kann auch in einem Anlagenverbund zum Einsatz kommen. In Verbindung mit Energiespeichern wie Batterien lässt sich die Lastaufnahme aus dem Netz einfacher glätten. Das hat darüber hinaus den Vorteil, dass Lastspitzen so verhindert werden.
Ebenfalls wichtig auf einem Prüfstand: Mit dem Sinamics DCP 259 kW kann Bremsenergie im Gleichstromsystem bereitgestellt werden. Vorteil: Die DC-Wandler benötigen dafür weniger Wandlungsschritte, sofern es eine geeignete Systemauslegung gibt. Im Vergleich zu anderen Convertern kann der Sinamics DCP 259 kW einfacher Strom aus erneuerbaren Energiequellen, zum Beispiel Photovoltaik, einspeisen. Der Converter ist ohne weiteres Engineering sofort einsetzbar. Falls gewünscht, lässt sich durch eine parallele Schaltung mehrerer Sinamics DCP 259 kW sogar eine Erweiterung der Leistung schnell und einfach realisieren.
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