90 % der Haushalte könnten Heizkosten sparen
Der Heizspiegel 2024 wurde veröffentlicht und bringt spannende Erkenntnisse. So können z.B. 90 % der Haushalte Heizkosten sparen.
Die Heizkosten in Deutschland sind nach einem starken Anstieg während der Energiekrise im Jahr 2023 teilweise wieder gesunken. Trotz dieser Entlastung gibt es noch erhebliche Einsparpotenziale. Der aktuelle Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigt, dass 90 % der Haushalte ihre Heizkosten durch Anpassungen und Modernisierungen weiter senken könnten.
Inhaltsverzeichnis
Sinkende Heizkosten 2023: Ein Blick auf die Zahlen
Der Heizspiegel 2023 basiert auf der Auswertung von über 140.000 Gebäudedaten. Demnach hat ein durchschnittlicher Haushalt in einer 70-m²-Wohnung eines Mehrfamilienhauses, der mit Gas heizt, rund 1.330 Euro im Jahr gezahlt. Das bedeutet einen Rückgang von 10 % oder 145 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Ähnlich positive Entwicklungen gab es auch bei anderen Heizarten: Wärmepumpen (-28 %), Holzpellets (-20 %) und Heizöl (-19 %). Lediglich die Fernwärme stieg um 8 % an.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung liegen die Heizkosten in vielen Fällen noch über dem Niveau von 2022, dem Jahr der Energiekrise. Besonders Haushalte, die auf fossile Brennstoffe setzen, sind weiterhin stark betroffen. Wärmepumpen hingegen bieten inzwischen eine günstigere Alternative zu Öl und Gas.
Staatliche Maßnahmen und sinkende Energiepreise
Die Kostensenkung im Jahr 2023 ist zum Teil auf staatliche Preisbremsen zurückzuführen. Diese beschränkten die Arbeitspreise für Gas, Strom und Fernwärme. Gleichzeitig führte die Entspannung auf den Energiemärkten zu sinkenden Preisen, was vielen Haushalten spürbare Erleichterung brachte.
Auch der Energieverbrauch ging leicht zurück. Doch die Einsparungen in diesem Bereich blieben mit 1 % eher gering.
Kosten für Fernwärme sollen um 21 % steigen
Während für 2024 bei den Heizkosten für Gas (-25 %), Wärmepumpen (-18 %), Holzpellets (-6 %) und Heizöl (-4 %) weiter sinkende Preise prognostiziert werden, gibt es eine Ausnahme: Die Kosten für Fernwärme sollen um 21 % steigen. Ursache hierfür ist das Auslaufen der staatlichen Preisbremsen und steigende Energiepreise.
Zudem gibt es bei Fernwärme weiterhin das Problem einer intransparenten Preisgestaltung, die viele Haushalte benachteiligt.
Wie sich die Heizkosten senken lassen
Obwohl die Energiepreise zurückgegangen sind, bleibt das Potenzial zur Kostenreduktion immens. Laut Heizspiegel können 90 % der Haushalte ihre Heizkosten durch gezielte Maßnahmen um bis zu 1.095 Euro pro Jahr senken. Deutschlandweit wären dadurch Einsparungen von bis zu 21 Milliarden Euro möglich. Zusätzlich könnte der CO₂-Ausstoß um bis zu 46 Millionen Tonnen reduziert werden, was einem Drittel der Emissionen im Gebäudesektor entspricht.
Es gibt viele einfache Möglichkeiten, den Energieverbrauch und somit die Heizkosten zu senken:
- Regelmäßige Wartung der Heizung
- Dämmung von Fenstern und Türen
- Einbau moderner Thermostate
Auch das eigene Verhalten spielt eine Rolle. Schon das Absenken der Raumtemperatur um ein Grad kann bis zu 6 % der Heizkosten einsparen. Für viele Mieterinnen und Mieter ist die Wahl der Heizungsart oder des Energieversorgers keine Option. Daher ist es besonders wichtig, die Preisentwicklung im Blick zu behalten.
Das sagen die Experten
„Die Heizkosten sind zwar leicht gesunken, aber das Sparpotenzial ist weiterhin enorm”, betont Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Viele Haushalte unterschätzen nach wie vor ihren Energieverbrauch und das Sparpotenzial. Der Heizspiegel bietet hier wertvolle Orientierung, wie sich durch gezielte Maßnahmen der eigene Verbrauch und damit die Kosten dauerhaft senken lassen.”
Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, ergänzt: „Der jährlich erscheinende Heizspiegel bietet schnelle und einfache Hilfestellung beim Einsparen von Energiekosten. Angesichts der gestiegenen Preise für Fernwärme lohnt sich das Sparen vor allem für Bezieher von Fernwärme. Für Mieterinnen und Mieter gilt, dass diese weder über die Art der Heizung noch über den Vertrag mit dem Versorger mitentscheiden können. Umso wichtiger ist deshalb, die Preisentwicklung im Blick zu behalten.”
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