Innovation 07.02.2025, 16:00 Uhr

Die Windkraftwerke hängen in den Seilen

Windkraftwerke an Seilen aufhängen: Die Idee hatte Thomas Beiser schon einige Jahre im Kopf. Jetzt sucht er Unterstützung.

IENA Messe Nuernberg

Windkraftwerke an Seilen aufhängen: Die Idee hatte Thomas Beiser schon einige Jahre im Kopf. Inzwischen präsentiert er sie der Fachöffentlichkeit und sucht nach Unterstützung durch Interessierte, Unternehmen und Hochschulen. Das Bild zeigt Beiser und ein Modell seines Seilwindkraftwerks 2024 auf der Erfindermesse Iena in Nürnberg.

Foto: Heinz Wraneschitz/ bildtext.de

Thomas Beiser aus Lech am Arlberg in Österreich ist nicht nur Hotelier, sondern auch Ingenieur. Im regionalen Skigebiet Lech Zürs sind Seilbahnen verschiedener Größenordnung das Normalste der Welt. Ob Schlepplifte oder Gondeln: alle hängen an stählernen Trag- und Zugseilen.

Irgendwann erfasste Beiser eine neue, talüberspannende Idee: Warum nicht mehrere Seile in Tälern aufspannen und dazwischen ein oder mehrere Windkraftwerke montieren? Natürlich nicht solche mit Rotordurchmessern von über 100 m, wie sie heute auf Masten montiert werden. Aber auch kleinere, an windigen Stellen aufgehängte Generatoren könnten Windstrom erzeugen, so Beisers Vorstellung.

Windkraftwerke an Seilen: Ingenieur ersinnt Windkrafttechnik speziell für Bergregionen

Die Begründung dafür klingt einleuchtend: „Zwischen den Bergen ist der Wind stärker als an den Flanken“, so seine Erkenntnis. Und entweder bläst der Wind vom Tal hinauf oder kommt als Fallwind von oben herab. Deshalb müssen sich die zwischen zwei Seilen hängenden, oben und unten fixierten Gondeln mit der Windrichtung drehen können.

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Die Seillösung hätte gerade in Bergregionen einige Vorteile. So würde aus seiner Sicht sogar die vielerorts windkritische Bevölkerung überzeugt: „Berggipfel oder Kuppen können (vom Windkraftwerk auf einem Mast; Anm. d. Red.) verschont werden, was dem Landschaftsbild zugutekommt.“ Ein weiteres Argument: Die schweren Teile – Gondel oder Flügel – müssten nicht per Kran montiert, sondern könnten über die Seile selbst zur richtigen Stelle transportiert werden.

Die Windkraftanlagen bauen demnächst die Seilbahnhersteller

Thomas Beiser möchte die Umsetzung ohnehin vorsichtig angehen: Eine Versuchsanlage in einem engeren Tal, ob in Österreich, Südtirol oder Kroatien, oder zwischen zwei Häusern mit wenigen 100 m Spannweite, aber bereits mit mehreren Rotoren nebeneinander. Um die stabil zu halten, brauche es „mindestens zwei, möglichst vier Seile in verschiedenen Seilstärken. Wegen der verschiedenen Frequenzen können sie sich nicht so aufschwingen. Und auch mehrere Räder sind stabiler als eines, weil sich deren Schwingungen eher aufheben“, hat der Maschinenbauingenieur berechnet.

Für die Befestigung der Seile an den Bergflanken sieht er „keine Probleme: Die können an Felsanker gehängt werden. So wie bei Seilbahnen: Dort gibt es auch keine Schwerkraftfundamente mehr. Das spart Beton.“ Seilbahnhersteller hätten bereits Interesse bekundet, so Beiser im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch wenn die Kosten dafür schwer abzuschätzen seien: „Diese Technik müsste man nicht neu erfinden.“ Genauso wenig Rotoren, Generatoren, Gondeln, Regelung oder Windrichtungsmessung usw.: Dafür seien vorhandene Standardkomponenten nutzbar.

Ingenieur sucht Kooperation zur Erforschung der Windkraftwerke an Seilen

Für die Genehmigung durch die Flugsicherung – gerade in Österreich – seien dieselben Vorschriften einzuhalten wie bei Seilbahnen. „Selbst Materialbahnen müssen ja genehmigt werden, damit speziell die Rettungsflieger nicht durch die Seile in Gefahr geraten.“ Die übliche Lösung sind rote und weiße Kugeln an den Seilen.

Thomas Beiser ist jedenfalls von seiner Idee voll und ganz überzeugt: „Je länger ich drüber nachdenke, was man alles an Seile hängt, bis hin zu Seilbrücken oder Hängebrücken für Autobahnen. Warum also nicht auch Windräder?“ Doch vor der Umsetzung in einem Pilotprojekt braucht er „eine Machbarkeitsstudie, zum Beispiel von einer interessierten Uni oder Hochschule, die sich des Projekts annimmt“. Einen konkreten Ort für die Erstinstallation finde er dann sicher. Und danach könne es schnell weitergehen: Selbst aus Thailand habe sich inzwischen ein Interessent gemeldet.

Ein Beitrag von:

  • Heinz Wraneschitz

    Freier Fachjournalist in der Metropolregion Nürnberg. Der Ingenieur für Elektrische Energietechnik arbeitet viele Jahre in der Industrie, u.a. Zentrumsleiter für ein herstellerunabhängiges Solarberatungsunternehmen. Seit 2005 ist er mit dem Redaktionsbüro bildtext.de hauptberuflich journalistisch tätig. Seine Themen sind Umwelt, Energie und Wirtschaft.

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