Mit deutscher Hilfe 19.06.2024, 10:31 Uhr

Bald MW-Maßstab: Spaniens größter Elektrolyseur eingeweiht

Grüner Wasserstoff satt: In Spanien wurde jetzt der größte Elektrolyseur des Landes eingeweiht. Der mit deutscher Hilfe gebaute Prototyp hat eine Leistung von 500 kW und soll erst der Anfang auf dem Weg zum MW-Maßstab sein.

Elektrolyseur

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wasserstoffproduktion hat Nordex Electrolyzers den größten Elektrolyseur Spaniens eingeweiht.

Foto: Nordex Electrolyzers

Am 17. Juni 2024 hat Nordex Electrolyzers, ein Joint Venture der Regierung von Navarra und der Nordex-Gruppe aus Hamburg, seinen neuen Teststand für Elektrolyseure in Lumbier eingeweiht. Im Beisein zahlreicher politischer Prominenz wurde der erste selbst entwickelte Prototyp eines alkalischen Druckelektrolyseurs mit einer Leistung von 500 kW vorgestellt. Der bislang größte seiner Art in Spanien. Doch das soll erst der Anfang sein, geplant sind Anlagen im MW-Bereich, die weltweit angeboten werden sollen. Das alles vor dem Hintergrund, dass weltweit grüner Wasserstoff in großen Mengen benötigt wird, um die Energiewende voranzutreiben.

Der Weg zur nachhaltigen Wasserstoffproduktion

Angesichts des Übergangs weg von fossilen Brennstoffen gewinnt die Produktion von Solar- und Windenergie an Bedeutung. Diese Energiequellen helfen zwar, die Abhängigkeit von Kohle und Gas zu verringern, jedoch besteht weiterhin Bedarf an energiedichten Brennstoffen, die leicht transportiert werden können.

Wasserstoff bietet hier eine vielversprechende Alternative, da er fossile Brennstoffe in Autos und sogar Flugzeugen ersetzen kann. Allerdings basiert die derzeitige Wasserstofferzeugung noch immer auf fossilen Brennstoffen, was sie weniger geeignet macht, den Klimawandel zu bekämpfen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Valmet GmbH-Firmenlogo
Sales and Service Manager in the area of Energy, Recovery and Environmental Services (m/f/d) Valmet GmbH
Darmstadt, Langenfeld, Magdeburg, Oberhaching, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Altlastensanierung Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
Hamburg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur betriebliches Abfallmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Bayreuth Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur für Wassertechnik - Gewässerschutzbeauftragter (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Bergbau, Sicherheitstechnik Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 

Elektrolyseure wie der von Nordex SE können dieses Problem lösen, indem sie saubere und umweltfreundliche Energie zur Wasserstoffproduktion nutzen. Die Nordex SE ist einer der führenden deutschen Hersteller von Windturbinen. Der nun in Spanien eingeweihte Prototyp eines alkalischen Druckelektrolyseurs hat eine Leistung von 500 kW. Er wurde vollständig in Spanien konzipiert, produziert und montiert.

Funktionsweise eines alkalischen Elektrolyseurs

Die kürzlich in Spanien eingeweihte Anlage ist ein alkalischer Druckelektrolyseur. Bei dieser Methode wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten, ähnlich wie bei anderen Elektrolyseverfahren. Zwei nickelbasierte Elektroden, die durch ein ionenleitfähiges Diaphragma getrennt sind, spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Diaphragma lässt negativ geladene Hydroxid-Ionen zur Anode wandern, ermöglicht so den Ladungsaustausch und verhindert gleichzeitig die Vermischung von Wasserstoff und Sauerstoff.

Die Elektroden sind in einem alkalischen Elektrolyten, meist Kalilauge, getaucht. An der Kathode entstehen aus Wasser durch Elektronenaufnahme Hydroxid-Ionen und Wasserstoff. Diese Ionen wandern zur Anode, wo sie zu Sauerstoff und Wasser reagieren und dabei Elektronen abgeben.

Dank des modularen Aufbaus der Anlage können mehrere Module parallel geschaltet werden, was die Nennleistung erhöht. Die alkalische Elektrolyse funktioniert bei Temperaturen zwischen 40 °C und 90 °C und einem Druck von 1-30 bar. Diese Technologie ermöglicht eine großtechnische und kostengünstige Wasserstoffproduktion.

Leistungsfähigkeit des Prototyps

Der nun vorgestellte 500-kW-Prototyp kann bei einem Energieverbrauch von weniger als 50 kWh/kg über 10 kg Wasserstoff pro Stunde produzieren. Sein Design, das speziell auf Lastschwankungen und häufige Stopps ausgelegt ist, hebt ihn durch die Wahl geeigneter Materialien von Produkten anderer Hersteller ab.

Zuvor entwickelte das Unternehmen einen 50-kW-Prototyp, der derzeit in ihrem Werk in Puertollano, Ciudad Real, getestet und charakterisiert wird.

Ein großer Vorteil der neuen Anlage ist ihre Fähigkeit, die Wasserstoffproduktion trotz Schwankungen in der Stromversorgung oder bei Stromausfällen aufrechtzuerhalten. Diese Eigenschaft macht den Prototyp ideal für den Betrieb mit erneuerbarer Energie, insbesondere aus Windkraftanlagen, einschließlich solcher, die mit Nordex-Windturbinen gebaut wurden.

Technologie soll weltweit angeboten werden

Das Unternehmen plant, Elektrolyseure in sein Produktportfolio aufzunehmen und seine weltweite Produktionsbasis zu nutzen, um diese Wasserstofftechnologie global anzubieten. Luis Solla, CEO von Nordex Electrolyzers, erläuterte die Pläne: „Dieser Prototyp ist ein wichtiger Schritt in unserem Geschäftsentwicklungsplan. Wir wollen bis 2026 ein serienreifes Produkt im Megawatt-Maßstab zur Verfügung stellen.“

Solla betonte zudem: „Nordex Electrolyzers verpflichtet sich zur Herstellung qualitativ hochwertiger und effizienter Elektrolyseure, mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit und der Förderung einer sauberen Energiewirtschaft.“

Die Entwicklung der Elektrolyseure wird teilweise von der Europäischen Kommission unterstützt. Im Rahmen des Hy2Tech-Programms erhielt Nordex Electrolyzers einen Zuschuss von 12 Millionen Euro, um diese Technologie weiter voranzutreiben.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.