Studie 13.02.2025, 10:25 Uhr

Wie viel Strom verbraucht ChatGPT?

Eine Studie von Epoch AI, einem Institut für Künstliche Intelligenz, zeigt, dass ChatGPT möglicherweise weniger Energie verbraucht als bisher angenommen.

ChatGPT als Energiefresser

Die Energie-Kosten von ChatGPT explodieren.

Foto: PantherMedia / BiancoBlue

Die Zahl von 3 Wattstunden pro ChatGPT-Anfrage wird als Überschätzung betrachtet. Neue Berechnungen von Epoch AI zeigen, dass typische Anfragen mit GPT-4o etwa 0,3 Wattstunden verbrauchen, was zehnmal weniger ist. Dieser Unterschied entsteht durch effizientere Modelle und Hardware sowie eine zu pessimistische Annahme der Token-Anzahl in der ursprünglichen Schätzung.

Zum Vergleich: 0,3 Wattstunden entsprechen weniger als dem Stromverbrauch einer LED-Lampe oder eines Laptops in wenigen Minuten. Selbst bei häufigem Chat-Gebrauch ist der Energieverbrauch von ChatGPT ein sehr kleiner Teil des jährlichen Stromverbrauchs eines Haushalts in den USA (über 28.000 Wattstunden pro Tag).

Die Schätzung von 0,3 Wattstunden könnte noch zu hoch sein. Der tatsächliche Verbrauch hängt vom Anwendungsfall ab, besonders bei langen Eingaben oder Ausgaben. Zukünftige Modelle könnten jedoch mehr Energie verbrauchen als die aktuelle Nutzung von ChatGPT.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH-Firmenlogo
TGA-Planer*in / Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Augsburg Zum Job 
WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Abteilungsleiter Gebäudeschadstoffe (m/w/d) WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG
Berlin-Adlershof Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Professur für Modellbildung und Simulation in der Energie- und Gebäudetechnik (W2) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
Asset Spezialist elektrische Eigenbedarfssysteme HVDC-Anlagen (m/w/d) TenneT
Lehrte, Bayreuth Zum Job 
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) als Referent Arbeitssicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) für Geotechnik, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Industrie VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in Betrieb / technische Gebäudeausrüstung HKLS (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurinnen / Projektingenieure oder Projektleitungen Bauwesen (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord-Firmenlogo
Abteilungsleitung Umweltplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Genehmigungsplaner (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Kiel, Stockelsdorf Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Spezialistin oder Spezialist Faunistik (w/m/d) für den Bereich Brückenersatzneubau Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Advanced Energy Solutions Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH
Wiesbaden Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Strom Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Professur für Energiewandler und Energiespeicher in der Fahrzeugtechnik (W2) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
Birkenstock Productions Sachsen GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur für Versorgungstechnik (TGA) (m/w/d) Birkenstock Productions Sachsen GmbH
Görlitz Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsleiterin / Betriebsleiter (w/m/d) Biogasanlage Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin-Ruhleben Zum Job 
Der Energieverbrauch hängt davon ab, wie ChatGPT genutzt wird. Die 0,3 Wattstunden, die Epoch AI berechnet hat, gelten für die typische Nutzung. Bei Anfragen mit mehr Input können es auch bis zu 2,5 Wattstunden sein.

So wurde es früher berechnet

ChatGPT verbraucht fast zehnmal mehr Energie pro Anfrage als eine Google-Suche, was jährlich etwa 226 Millionen Kilowattstunden ausmacht. Zum besseren Verständnis veranschaulichen Vergleichsbeispiele die tatsächlichen Kosten und den Energieaufwand von ChatGPT. Zumindest hießt es noch vor einigen Monaten.

Fast zwei Jahre nach dem Start von ChatGPT, OpenAIs KI-Chatbot, der rasant wuchs und in nur zwei Monaten 100 Millionen monatliche Nutzer erreichte, zeigt sich eine neue Perspektive: ChatGPT, der Fragen blitzschnell beantwortet, ganze Essays schreibt und sogar Code erstellt, verbraucht viel Energie – fast zehnmal mehr als Google-Suchen. Anderen Medien zufolge – sogar noch mehr.

Viele Endverbraucher, die den Luxus von ChatGPT gewohnt sind, greifen schnell zu dieser App, um Fragen zu klären, anstatt durch die Google-Ergebnisseiten zu scrollen. Dieses Verhalten scheint zwar bequemer, ist aber tatsächlich kostspieliger.

Unter anderem wurde  berichtet, dass KI-Bots mehr Rechenleistung benötigen als traditionelle Suchanfragen. Das führt zu höheren CO₂-Emissionen. Schätzungen zufolge könnten die Emissionen von KI-Bots wie ChatGPT 50 bis 90 Mal höher sein als die einer gewöhnlichen Google-Suche.

2024 haben Forschende es genau ausgerechnet. So entschied sich das Team von BestBrokers, den erheblichen Stromverbrauch von OpenAIs Chatbot bei der Beantwortung von Anfragen jährlich zu betrachten. Sie untersuchten auch, was dieser Verbrauch bei den durchschnittlichen US-Strompreisen im Juni 2024 kosten würde.

226 Millionen Kilowattstunden pro Jahr

Wenn Sie eine Frage an ChatGPT stellen, benötigt das Modell etwa 0,0029 Kilowattstunden Strom. Das ist fast zehnmal mehr als bei einer Google-Suche, die nur etwa 0,0003 Kilowattstunden verbraucht. Die Berechnungen zeigten, dass ChatGPT allein für die Beantwortung von Fragen durchschnittlich 226,82 Millionen Kilowattstunden pro Jahr verbrauchte, was Kosten von 29,71 Millionen Dollar verursachte.

Im November 2023 berichtete OpenAI-CEO Sam Altman, dass weltweit 100 Millionen Nutzer jede Woche mit ChatGPT interagieren. Wenn jeder etwa 15 Fragen pro Woche stellt, ergeben sich rund 1,5 Milliarden Anfragen wöchentlich, was mehr als 214 Millionen tägliche Anfragen entspricht. Das verbraucht über eine halbe Million Kilowattstunden Energie pro Tag – das 21.602-fache des täglichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen US-Haushalts.

Wie bereits erwähnt summiert sich der Energieverbrauch von ChatGPT über ein Jahr auf etwa 226 Millionen Kilowattstunden, was Kosten von rund 29,7 Millionen Dollar bei den durchschnittlichen US-Strompreisen im Juni 2024 verursacht. Jede Anfrage kostet etwa 0,00038 Dollar. Mit zukünftigen Versionen und zusätzlichen Funktionen könnten diese Zahlen noch steigen.

Energie für 3.133.371 Elektroautos

Um das zu veranschaulichen, geben Forschende interessante Vergleiche heran:

Ein durchschnittliches Elektroauto verbraucht etwa 0,191 Kilowattstunden pro Kilometer und kann mit einer vollen Ladung etwa 379 Kilometer fahren. Die Batterie eines solchen Autos speichert also rund 72,4 Kilowattstunden Energie. Wenn man den jährlichen Energieverbrauch von ChatGPT für die Beantwortung von Fragen mit der Kapazität einer durchschnittlichen EV-Batterie vergleicht, könnte ChatGPT 3.133.371 Elektroautos vollständig aufladen. Das entspricht fast 95 % der 3,3 Millionen Elektroautos in den USA Ende 2023.

Schaut man auf Haushalte, verbraucht ein durchschnittlicher US-Haushalt etwa 10.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Energie, die ChatGPT jährlich benötigt, könnte also 21.602 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgen. Das ist zwar nur etwa 0,02 % der 131 Millionen Haushalte in den USA, aber immer noch eine erhebliche Menge.

Täglich 47,9 Millionen iPhones für ein ganzes Jahr aufladen

Vergleicht man das mit Smartphones: Ein iPhone 15 benötigt für eine tägliche Aufladung über ein Jahr hinweg etwa 4,74 Kilowattstunden. ChatGPT könnte damit täglich 47,9 Millionen iPhones für ein ganzes Jahr aufladen. Außerdem würde es 137.728 Stunden Video-Streaming benötigen, um den Energieverbrauch von ChatGPT für eine Stunde zu erreichen.

Zusätzlich verbraucht ChatGPT jährlich mehr Energie als zwölf Länder und Territorien zusammen, wie Gibraltar und Grenada, die jeweils etwa 200 Millionen Kilowattstunden pro Jahr nutzen. Diese Energie könnte ganz Finnland oder Belgien einen Tag lang versorgen oder in Irland für mehr als zwei Tage ausreichen.

Wie wurde es ausgerechnet?

Um die Anzahl der Anfragen zu schätzen, die ChatGPT jede Woche bearbeitet, begann das Team von BestBrokers mit den 100 Millionen wöchentlichen Nutzern. Man nahm an, dass jeder Nutzer im Durchschnitt 15 Fragen pro Woche stellt. Dies ist eine grobe Schätzung, da einige Nutzer möglicherweise nicht täglich aktiv sind, während andere täglich Dutzende Fragen stellen könnten. Daher könnte die tatsächliche Anzahl der Anfragen deutlich höher sein.

Mit dieser Schätzung wurde der wöchentliche Stromverbrauch von ChatGPT berechnet, indem die Gesamtzahl der wöchentlichen Anfragen mit dem geschätzten Energieverbrauch pro Anfrage, der laut Electric Power Research Institute (EPRI) 0,0029 kWh beträgt, multipliziert wurde. Daraus extrapolierte man den Energieverbrauch auf Monats- und Jahresbasis. Um die damit verbundenen Kosten zu ermitteln, wandte man den durchschnittlichen US-Strompreis von 0,131 Dollar pro kWh im Juni 2024 an.

Anderen Schätzungen zufolge kann man sogar jetzt schon von deutlichen höheren Stromverbrauch sprechen. So hat z.B. die NZZ berichtet, dass ChatGPT bis zu 30 Mal mehr Strom für die Beantwortung von Fragen verbrauchen könnte als eine Google-Suche.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.