Lithium-Gewinnung 16.03.2020, 11:27 Uhr

Der Lithium-Bedarf führt zu immer neuen Minenprojekten

Lithium ist einer der besonders wichtigen Batteriemetalle, wie sie für die Elektrifizierung des Autoverkehrs in stark steigendem Maße benötigt werden. Im vergangenen Jahr kamen 79 % sämtlichen Lithium Hydroxids für die Batterieproduktion aus China. Andere Lieferländer sind bisher vor allem Australien und Chile. In allerjüngster Zeit kommen nun aber immer mehr neue Projekte für die Lithium-Gewinnung auf.

Akkus

Lithium-Ionen-Akkus.

Foto: panthermedia.net/make

Lithium zählt zu den besonders wichtigen Batteriemetallen, da sie für die Elektrifizierung des Autoverkehrs benötigt werden. Konkret geht es dabei nicht um reines Lithium sondern um Lithium Hydroxid, eine Zwischenstufe bei der Produktion von Lithium Salz, das bei der Verbindung von Lithium Karbonat und Calcium Hydroxid entsteht.

Starke Lieferverzögerungen stören nun den Import aus China

Schuld an diesem völlig unerwarteten Phänomen ist der Coronavirus, der die zuvor reibungslos laufende Lieferketten aus China in die Batteriewerke in aller Welt stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Besonders betroffen sind davon die Vereinigten Staaten, wie die Investmentbank Goldman Sachs betont. Als Folge der Knappheit am Markt hat sich der Lithium-Preis im Februar dieses Jahres um durchschnittlich 3,1 % erhöht – die erste Erhöhung seit Mai 2018. Der große chinesische Produzent Ganfeng Lithium, der unter anderem Autowerke wie VW und Tesla beliefert, hat seinen Preis sogar um knapp 10 % heraufgesetzt und erklärt dies vor allem mit den logistischen Schwierigkeiten. Die meisten Abnehmer von Lithium Hydroxid beklagen aber weniger den höheren Preis als vor allem die Unsicherheit über die Lieferungen. Als Konsequenz sehen sich mehr und mehr Auto- wie Batterieproduzenten nach neuen Lieferquellen um. General Motors hat bereits angekündigt, für seine Elektrofahrzeuge vor allem Lithium wie auch Nickel aus amerikanischen Minen zu nutzen. Auf dieser Metallbasis sollen dann für General Motors die Batterien in Ohio durch die südkoreanische LG Chem produziert werden.

Die Suche nach neuen Lieferquellen führt zu neuen Minen

Neue Lithium-Produktionsanlagen auf der Basis größerer Lithium-Vorkommen werden derzeit in Portugal vorbereitet. Sie werden voraussichtlich die mit Abstand größten in Europa werden. Der amerikanische Lithium-Produzent Livent überprüft gegenwärtig die Möglichkeiten in den USA Lithium auf geothermischem Wege zu gewinnen. Auf die Dauer soll auch eine Anlage in Europa aufgebaut werden. In Kanada wird zusammen mit dem einheimischen Partner E3 Metals Lithium aus Flüssigkeiten gewonnen, die bei der Öl- und Gasförderung anfallen.

Besonderes Interesse an der Lithium-Produktion in den USA

Bedingt durch die Größe der amerikanischen Automobilproduktion interessieren sich zahlreiche Bergbauunternehmen speziell für die USA als Standort für neue Lithium-Anlagen. Besonders weit fortgeschritten ist dabei das Projekt von Piedmont Lithium in North Carolina. Piedmont argumentiert dabei mit der räumlichen Nähe von North Carolina zu den meisten amerikanischen Autowerken. CEO Keith Phillips hebt darauf ab, dass es auf Dauer nicht funktionieren könne, wenn China mehr als Dreiviertel alles Lithium-Materials für die weltweite Automobilproduktion herstelle, zugleich aber nur 25 % aller Kraftfahrzeuge produziere. Allerdings ist diese Einschätzung nicht unumstritten. George Heppel von der Metall-Marktforschungs- und Consulting-Gruppe CRU, betont, dass bei solchen Vergleichen die Kostensituation völlig auf der Strecke bliebe. China führe bei den Produktionskosten eindeutig und das werde sich auf lange Zeit hinaus auch kaum ändern.

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Mit einem neuen Verfahren will Bill Gates billiger produzieren

Zumindest der amerikanische Multimilliardär Bill Gates geht aber davon aus, dass der bisherige chinesische Kostenvorsprung durchaus durch neue Techniken kompensiert werden könne. Gates hat daher seinen Breakthrough Energy Venture Fonds veranlasst, sich mit 20 Millionen Dollar an dem Lithium Start-Up Lilac Solution zu beteiligen. Letzteres Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich zumindest das in der chilenischen Atacama-Wüste stammende Lithium-Erz sehr viel kostengünstiger aufbereiten lässt. Für die Lithium-Produktion wird sehr viel Wasser benötigt —rund 70.000 Liter je Tonne. In der Atacama-Wüste ist das extrem schwierig und damit auch teuer. Lilac Solution glaubt mit Hilfe eines Ionen-Austausches den Wasserbedarf halbieren zu können.

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Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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