Modulares Turm- und Rotorgondelsystem 13.06.2024, 15:15 Uhr

Diese Windturbine montiert sich selbst

Das in London ansässige Unternehmen SenseWind will in Schottland eine 6-MW-Windturbine errichten. Das Besondere daran: Diese Anlage zeichnet sich durch ein innovatives, modulares Turm- und Rotorgondelsystem aus, das ohne den Einsatz von Spezialkränen aufgestellt und installiert werden kann.

Selbstmontierende Windturbine

Das englische Unternehmen SenseWind hat eine Technik entwickelt, mit der sich Windturbinen, zumindest teilweise, selbst montieren.

Foto: SenseWind

Mit dem wachsenden Einsatz von Windenergie bringen Hersteller immer leistungsstärkere Windturbinen auf den Markt, die in der Lage sind, eine größere Anzahl von Haushalten gleichzeitig mit Strom zu versorgen. Allerdings erfordern der Aufbau und die Wartung dieser riesigen Anlagen oft teure Spezialausrüstung, wie etwa überdimensionale Kräne. Dadurch steigen nicht nur die Wartungskosten, sondern auch das Risiko für die beteiligten Arbeitskräfte. SenseWind hat eine selbstmontierende Windturbine entwickelt, die genau diese Herausforderungen in der Windenergiebranche meistern soll.

Wie funktioniert das System?

Kern dieser innovativen Technologie ist ein integriertes Schienensystem namens SENSE, das entlang des Turbinenturms verläuft und fernsteuerbar ist. Es umfasst ein Transfersystem, das an der unteren Turmseite befestigt ist.

Mit einem Standardkran wird die Turbinengondel auf einen Wagen gehoben, während die Turbinenblätter am Boden an der Rotornabe der Gondel montiert werden. Anschließend kann das Personal den Installationsbereich verlassen, da das ferngesteuerte Selbstmontagesystem die Gondel-Rotor-Einheit über die Schienen zur Turmspitze befördert.

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Video über die selbstmontierende Windturbine

SenseWind hat auf Youtube ein Video veröffentlicht, in dem gut zu sehen ist, wie die Windturbine den Turm hochfährt und sich oben selbst positioniert.

Endmontage erfolgt weiterhin von Menschenhand

Sobald die Gondel und die Rotoren die Turmspitze erreichen, dreht das Schlittensystem sie in die richtige Position und hält sie für die Installation bereit. Da die Schiene in den Turm integriert ist, kann sie auch genutzt werden, um die Gondel für zukünftige Wartungsarbeiten sicher auf den Boden zu senken.

„Das SENSE-System legt großen Wert auf Sicherheit. Die Installation erfolgt vollständig fernbedient, sodass das Personal nicht unter schwebenden Lasten arbeiten muss,“ erklärte Julian Brown, CEO von SenseWind, in einer Pressemitteilung.  „Die SENSE-Serviceplattformen können am Schienensystem des Turms befestigt werden und bieten während der gesamten Lebensdauer der Turbine sichere Arbeitsmöglichkeiten für Wartung und Inspektion.“

Geeignet für Onshore- und Offshore-Anlagen

SenseWind setzt für sein integriertes Schienensystem Standard-Stahlrohre ein, wie sie auch in der Öl- und Gasindustrie verwendet werden. Dadurch können erhebliche Kosten eingespart werden, erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Zusätzlich wurden Flanschverbindungen vermieden, um die hohen Inspektions- und Wartungskosten der Schraubverbindungen am Turm zu reduzieren.

Das Unternehmen plant, seine Technologie an einer 6-MW-Turbine im Windpark Tormywheel in Schottland zu demonstrieren. Diese Turbine, eine vergrößerte Version ihrer 2-MW-Turbine, wird ebenfalls mit einem Tripod-Turm ausgestattet sein.

Ab 2027 soll es losgehen

Diese Demonstrationen bereiten SenseWind auf die Kommerzialisierung seiner Technologie im Onshore-Windsektor für 2027 vor. Das Unternehmen plant auch, seine Technologie für größere Offshore-Turbinen zu nutzen, deren Betrieb und Wartung spezielle Schiffe erfordern.

„Das 6-MW-Demonstrationsprojekt von SenseWind mit seiner neuen Turmkonstruktion adressiert eine der größten Herausforderungen der Windindustrie der nächsten Jahrzehnte: den wirtschaftlichen Transport und Bau großer Turbinen mit hohen Türmen an abgelegenen Standorten,“ erklärte Chris Walker, CEO von Muirhall Energy, dem Eigentümer des Tormywheel-Geländes.

„Wir sind stolz darauf, die Innovationsreise von SenseWind mit unserem Testgelände in Tormywheel zu unterstützen und glauben, dass dieses Projekt die Windbranche einen großen Schritt voranbringen wird,“ fügte Walker hinzu.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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