Transparent und ultraleicht 05.08.2014, 09:22 Uhr

Dünnste Solarzelle der Welt macht Fenster zu Kleinkraftwerken

Auch Fenster könnten zukünftig zu Solarkraftwerken werden – mithilfe der dünnsten Solarzelle der Welt, die Forscher aus Wien entwickelt haben. Sie ist nur wenige Atomlagen dick, transparent und ultraleicht: 300 Quadratmeter wiegen gerade einmal ein Gramm. 

Marco Furchi, Thomas Müller und Andreas Pospischil (v.l.n.r.): Die Forscher der TU Wien entwickeln die Solarzelle, die aus nur wenigen Atomlagen besteht. 

Marco Furchi, Thomas Müller und Andreas Pospischil (v.l.n.r.): Die Forscher der TU Wien entwickeln die Solarzelle, die aus nur wenigen Atomlagen besteht. 

Foto: TU Wien

Eins der beiden Basismaterialien stellten die Wiener Forscher bereits im Frühjahr vor: ein photoelektrisches Material namens Wolframdiselenid. Diesem hatten Thomas Müller und seine Mitarbeiter Marco Furchi und Andreas Pospischil von der Technischen Universität Wien eine graphenartige Struktur gegeben.

Sie ordneten die Moleküle in lauter aneinandergereihten Sechsecken an, die an Bienenwaben erinnern. Darauf legten sie eine ebenfalls ultradünne Schicht aus Molybdändisulfid. Den Abschluss bildeten auf beiden Seiten Schichtelektroden, die den erzeugten Solarstrom zum Verbraucher leiten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

300 Quadratmeter Folie wiegen nur ein Gramm

Das neue Material bietet erstaunliche Möglichkeiten. So besteht die Solarzelle der Wiener Forscher aus nur wenigen Atomlagen, ist also nahezu vollkommen transparent. Sie könnte auf Fensterscheiben geklebt werden, die dadurch zu Kleinkraftwerken würden.

Dabei ist die Folie ultraleicht: 300 Quadratmeter wiegen gerade mal ein Gramm. Dazu ist die Solarfolie flexibel. Dadurch lassen sich praktisch alle Oberflächen in Stromspender verwandeln. Ehe die Zellen praktisch genutzt werden können, ist allerdings noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten. Um eine höhere Energieausbeute zu erreichen, arbeitet das Team gegenwärtig daran, mehr als zwei Schichten aufeinander zu stapeln.

Zwei Schichten übernehmen unterschiedliche Aufgaben

Wolframdiselenid ist ein Halbleiter, der aus drei Atomschichten besteht. In der Mitte befindet sich eine Lage von Wolframatomen, die oberhalb und unterhalb der Schicht durch Selenatome verbunden sind. Wenn Lichtteilchen auftreffen, trennen sich Ladungen. Elektronen werden frei, sodass sie umherwandern können. Doch in Bruchteilen von Sekunden finden sie sogenannte Löcher, mit denen sie sich verbinden und zum Neutrum werden – ohne dass der Strom nutzbar wird.

Das Schichtsystem der Solarzelle: innen die beiden Halbleiter, darüber und darunter befinden sich elektrische Kontakte.

Das Schichtsystem der Solarzelle: innen die beiden Halbleiter, darüber und darunter befinden sich elektrische Kontakte.

Quelle: TU Wien

Praktische Bedeutung bekommt die Zelle durch die zweite Schicht. Denn statt im Wolframdiselenid zu bleiben, wandern die Elektronen in die Molybdändisulfid-Schicht und von dort in die anliegende Elektrode. Die Löcher, also die positiven Ladungen, bleiben im Wolframdiselenid. Wenn die Elektronen ihre Pflicht erfüllt haben, also elektrische Arbeit geleistet haben, kehren sie über die zweite Elektrode in die Zelle zurück und vereinigen sich wieder mit den Löchern. Die weiter einprasselnden Lichtteilchen reißen sie wieder auseinander, sodass der Stromfluss erhalten bleibt.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.