Ein Highlight: Heizung mit alternativem Energiesystem
Kombinationen herkömmlicher Heiztechnik mit alternativen Energiesystemen waren Highlights auf der diesjährigen SHK in Essen. Steigende Brennstoffpreise weckten das Interesse an der zumindest teilweise zu nutzenden Wärme aus erneuerbaren Energien.
Nachhaltiger Umgang mit Heizenergie war eines der Hauptthemen auf der Fachmesse für Sanitär, Heizung, Klima und erneuerbare Energien (SHK), die gerade in Essen zu Ende ging. Großes Interesse galt Kombinationen von Brennwertkesseln mit Wärmepumpen. Aber auch Kraft-Wärme-Kopplungs-Systeme für Ein- und Zweifamilienhäuser erregten Aufsehen.
Mit Beispielen einer Technik des Einsatzes fossiler Brennstoffe in Verbindung mit der Nutzung erneuerbarer Energien wartete unter anderem Vaillant auf, und zwar in Form eines Gas-Wärmepumpen-Hybridsystems. Die Wärmepumpe in der neuen Anlage liefere mit 3 kW Heizleistung die Basisenergie für die Raumheizung, so der Aussteller, Spitzenlast und die Warmwasserbereitung decke ein Gas-Wandheizgerät ab.
Wärmepumpe von Vaillant: Heizungs-Energie alternativ aus Luft, Erdreich oder Wasser
Die Wärmepumpe des Anbieters kann überdies Energie alternativ aus der Luft, dem Erdreich oder Wasser beziehen. Und sie erweise sich als besonders modernisierungsfreundlich, so Vaillant-Referentin Sandra Hindrichs. Die Entwicklung böte Endkunden die Möglichkeit, in ihr bestehendes Heizsystem nachträglich erneuerbare Energien einzubinden.
Besonders umringt auf der SHK 2012 der Messestand von Junkers, eine Marke von Bosch Thermotechnik. Auch hier im Fokus der Besucher: die Einfügung regenerativer Energie in das Heizsystem, so die Kombination von Luft/Wasser-Wärmepumpen mit einem Gas-Brennwertgerät, und zwar in einem Gehäuse. Auch Hybrid-Wärmepumpensysteme in Split-Technologie sowie die intelligente Solareinbindung weckte – so Junkers-Vertriebsleiter Andreas Schmidt – besonderes Interesse beim SHK-Besucher.
Das System eigne sich vor allem zur Nachrüstung, aber auch zur Modernisierung veralteter Heizungsanlagen, erläutert der Aussteller. Im Vergleich zu einer Heizung, die ausschließlich ein Gas-Brennwertgerät zur Wärmeerzeugung nutze, würden bei der Kombination von Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einem Gas-Brennwertgerät die Energiekosten um bis zu 25 % sinken.
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zunehmend auch für die Heizung im Hochbau
Auch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) war Thema auf der SHK 2012. Nachdem man diese Technik lange Zeit weitgehend nur im Zusammenhang größerer Blockheizkraftwerke (BHKW) kannte, wird sie im Kleinformat zunehmend auch im Hochbau genutzt. „Vito-twin 300-W“ nennt Viessmann sein in Essen vorgestelltes Mikro-KWK-Produkt, das als erdgasbetriebenes System seine Effizienz auch in Ein- und Zweifamilienhäusern nutzbar machen soll.
Der bei der Wärmeerzeugung mit dem kompakten KWK-System selbst produzierte Strom decke den Grundbedarf eines Hauses, so Viessmann. Entsprechend verringere sich der Strombezug vom Energieversorger.
„Vitotwin 300-W ist die Kombination aus einem Freikolben-Stirlingmotor und einem hocheffizienten Gas-Brennwertgerät“, erläutert Viessmann. Alles ist in einem kompakten wandhängenden Gehäuse untergebracht. Der Freikolben-Stirling arbeitet ohne Kurbelwelle in einem hermetisch geschlossenen System mit Helium als Arbeitsmittel. Die Bewegung des Arbeitskolbens wird in einem integrierten Lineargenerator in elektrische Energie umgesetzt, die Abwärme des Motors zur Wohnraumbeheizung und Warmwasserbereitung genutzt.
Fossile Energieträger decken vor allem Spitzenlasten der Warmwasser-Versorgung ab
„Das Mikro-KWK-System bietet eine Wärmeleistung von 6 kWth und die elektrische Leistung von 1 kW“, so Viessmann. Das entspreche dem Grundbedarf von Ein- und Zweifamilienhäusern. Für die Deckung von Bedarfsspitzen an besonders kalten Tagen und für die schnelle Trinkwassererwärmung liefert das integrierte Gas-Brennwertgerät zusätzlich bis zu 20 kW Wärme.
Großes Interesse für Heizung & Co.: Über 50 000 Fachbesucher auf der SHK 2012
Nach Angabe der Messe Essen haben 51 567 Fachbesucher die SHK 2012 besucht. Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH): „Größtes Aufsehen auf der Messe erregte die Brennwerttechnik in Kombination mit Solarthermie, Wärmepumpen, Biomasse, Hocheffizienzpumpen oder Wärmeübergabesystemen.“
Horst Korte, Projektmanager, E.on Ruhrgas: „Die Präsentation neuer Erdgastechnologien mit Schwerpunkt Mikro-KWK, Gaswärmepumpen und Brennstoffzellen interessierte vor allem das Fachpublikum.“ In Sachen Mikro-KWK habe sich die Zahl der Beratungen gegenüber der Vorveranstaltung verdreifacht. ELMAR WALLERANG
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