Energie sparen: Die besten Tipps für den Alltag
Strompreise klettern in die Höhe und Gas wird durch den Ukraine-Krieg so teuer wie nie. Energie sparen wird immer wichtiger. Wir haben die besten Tipps für Ihren Alltag.
Der Internationale Energiespartag soll vor allem das Bewusstsein schärfen, dass jeder Einzelne mitwirken kann, Ressourcen zu schonen und Energie sparen. Die Preise für Strom, Öl und Gas steigen kontinuierlich. Einer Statista-Veröffentlichung zufolge lagen die jährlichen Stromkosten für einen Privathaushalt vor nicht einmal 20 Jahren bei rund 700 Euro. Mittlerweile sind die Kosten bei unverändertem Verbrauch nahezu doppelt so hoch. Ähnlich verdoppelt hat sich seit 2000 der durchschnittliche Benzinpreis. Die Kosten für Heizung, welche in großem Rahmen vom Gaspreis abhängen, lagen 2020 nur geringfügig über dem Wert von 2005. Die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine sorgt jedoch dafür, dass die Preise auch hier zu Lande deutlich anziehen – nicht zuletzt aufgrund einer massiv angepriesenen Angebotsverknappung.
Während Maßnahmen zur Energieeinsparung im Industriesektor nicht so einfach umzusetzen sind, herrscht in Privathaushalten häufig großes Potenzial. In welchen Bereichen sich Energie am einfachsten einsparen lässt, erfahren Sie in unseren Energiespartipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
Energie sparen: Heizen, Klima und Warmwasseraufbereitung
In privaten Haushalten lässt sich vor allem bei den Themen Heizen, Klima und Warmwasseraufbereitung nicht nur eine Menge Geld, sondern letzten Endes auch CO2 einsparen. Der richtige Umgang mit fossilen oder nachwachsenden Brennstoffen trägt nicht zuletzt zur Reduktion von Emissionen und Feinstaub bei.
1. Durch regelmäßiges Stoßlüften wird nicht nur das Raumklima verbessert, sondern auch die Innenluftqualität. Zudem lässt sich die Lüftungsdauer auf wenige Minuten reduzieren. In Folge dessen sinkt die Innentemperatur nur unwesentlich.
2. Bereits eine um 1°C reduzierte Raumtemperatur kann den Energieaufwand um bis zu 6% reduzieren. Im Wohnbereich sind 19 – 22°C, in Schlafzimmern sogar weniger ausreichend.
3. Die Temperatur für Warmwasser sollte 60°C ohnehin nicht überschreiten. Höhere Temperaturen fördern nur die Kalkablagerung und erfordern unnötig mehr Energie.
4. Fenster und Türen sollten stets gut abgedichtet sein. So wird gewährleistet, dass keine Zugluft Kälte oder Wärme in die Räumlichkeiten bringt. Deshalb ist es sinnvoll, poröse Dichtungen regelmäßig zu erneuern und gegebenenfalls zu justieren.
5. Der Umstieg auf einen klimafreundlicheren, effizienteren Heizungstyp kann mitunter am meisten Energie sparen. Natürlich ist es, je nach Ausgangssituation, nicht immer möglich, direkten Einfluss darauf zu nehmen, welche Heizung verbaut ist. Allerdings sollte, falls nicht unbedingt nötig, nicht auf einen Heizlüfter zurückgegriffen werden – auch Nachtspeicherheizungen verbrauchen viel Strom und erwärmen das Zimmer nur unzureichend.
Viel Energie sparen mit einem gut einregulierten Heizungs- und Kältesystem
Energiesparpotenzial bei Haushaltsgeräten
Natürlich gibt es auch ein paar Tipps und Tricks, dem kontinuierlich steigenden Stromkosten entgegenzuwirken:
1. Unter dem Stichwort Energieeffizienz kann es langfristig sinnvoll sein, alte Haushaltsgeräte und Leuchtmittel durch neuere, sparsamere Modelle zu ersetzen.
2. Ein einzelnes Gerät im Stand-by-Betrieb hat natürlich keinen großen Einfluss auf die Stromrechnung – aber auch Kleinvieh macht Mist. Ausschlaggebend ist jedoch die Summe aller Stand-by-Verbraucher im Haushalt. Zeitschaltuhren, Netzschalter oder Smart-Home-Lösungen können dieses Problem effizient lösen.
3. Auch Wasser lässt sich mit einem Wasserkocher beispielsweise effizienter erhitzen als in einem Topf auf der Herdplatte. Apropos Herdplatte. Beim Kochen kann ebenfalls Energie eingespart werden, indem die Herdplatte vorzeitig abgeschaltet wird – so kann die Restwärme genutzt werden. Gleiches gilt für den Backofen.
4. Der Kühl- und Gefrierschrank sollte nicht neben Wärmequellen aufgestellt werden. Außerdem sollten die Türen nur so lange wie nötig geöffnet bleiben, sodass möglichst wenig warme Umgebungsluft in das Innere gelangt.
5. Gerade bei warmen Temperaturen trocknet die Wäsche auch auf Balkon, Terrasse und im Garten schnell. Der energiehungrige Trockner muss dafür nicht jedes Mal angeworfen werden.
Heizen mit Holz: So kann es das Klima retten
Energie: Sparsam und klimafreundlich unterwegs
Die persönliche Mobilität ist häufig ein teuer erkauftes Privileg, das sowohl Halter von Autos mit Verbrennungs- als auch Elektromotor im Portemonnaie zu spüren bekommen. Wer nicht direkt auf Bus oder Bahn umsteigen möchte, kann dennoch durch bedachtes Fahrverhalten Kosten einsparen.
1. Vorausschauendes Fahren erleichtert das Halten einer möglichst konstanten Geschwindigkeit. Zudem werden Geschwindigkeitsunterschiede eleganter ausgeglichen und Rollphasen besser genutzt.
2. Beim Beschleunigen eines Fahrzeugs sollte stets der Gang gewählt werden, der das Drehmoment des Motors am besten ausnutzt. Ist die Fahrgeschwindigkeit erreicht, ist der höchstmögliche Gang auch meist der sparsamste.
3. Motoren mit Start-Stopp-Automatik spielen vor allem im Stau oder in der Innenstadt ihre Vorteile aus. Steht das Fahrzeug länger still, empfiehlt es sich auf jeden Fall, den Motor abzustellen.
4. Elektrische Verbraucher sowie Klimaanlage und Standheizung machen sich als Mehrverbrauch in der Treibstoffbilanz bemerkbar. Nicht immer ist es notwendig, den Innenraum gleich zu klimatisieren – es gibt schließlich auch Fenster und Schiebedach.
Stromverbrauch bei Smartphone und Computer senken
Homeoffice, online surfen, Filme bei Netflix schauen: Bei Smartphone, Laptop und Co. lässt viel Strom einsparen. Wer ausschließlich im Internet surfen möchte, sollte zum Tablet greifen, denn dieses verbraucht weniger Strom. Bildschirmschoner des Computers sind laut der Verbraucherzentrale keine Energiesparmaßnahme. Monitor und Grafikkarte des Computers verbrauchen vor allem bei bunten, bewegten Bildern mehr Energie. Besser ist es, den „Energiesparmodus“ oder „Ruhezustand“ zu nutzen. Das kann man gut in der Mittagspause anwenden.
Nachts kann das WLAN ausgeschaltet werden. Das spart nach Angaben der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ebenfalls Energie. Die Einstellungen des Routers erlauben oftmals eine Zeitsteuerung, um WLAN nachts zu deaktivieren.
Wer das Smartphone nachts in den Flugmodus schaltet, spart ebenfalls Strom. Je weniger Programme und Dienste im Hintergrund eines Smartphones oder Rechners laufen, desto weniger muss der Prozessor arbeiten.
Gewohnheiten überdenken und Bewusstsein schaffen
Durch ein paar kleine Verhaltensänderungen und entsprechendem Hintergrundwissen lässt sich auch im Alltag Energie sparen. Die meisten Verbraucher merken davon zwar nicht unmittelbar etwas, aber in der Gesamtrechnung kann sich das Sparen von Energieträgern schon bemerkbar machen. So lassen sich nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch ein Beitrag zur umweltfreundlicheren Gestaltung unseres Lebensstils leisten.
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