Erneuerbare Energien 09.02.2024, 12:47 Uhr

EU setzt auf Wellenenergie: Werden WaveRoller vor EU-Küste installiert?

Die Europäische Union plant bis 2030 den Ausbau der Wellenenergienutzung entlang ihrer Küsten, wobei AW-Energy die Installation von WaveRoller-Kraftwerken übernimmt. Es gibt auch weitere Projekte, die für wachsendes Interesse an Meeresenergie sprechen.

WaveRoller

WaveRoller: Die Zukunft der Wellenenergie? AW-Energy treibt den Ausbau entlang der EU-Küsten voran.

Foto: aw-energy

Die Europäische Union plant, die Nutzung von Wellenenergie auszubauen. Bis zum Jahr 2030 sollen entlang der Küsten der Mitgliedsländer Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von einem Gigawatt errichtet werden, die die Energie der anrollenden Wellen nutzen.

AW-Energy hatte bereits vor einigen Jahren ein innovatives Kraftwerk entwickelt, das die Energie der Wellen zur Stromerzeugung nutzt. Der WaveRoller, mit einem Gewicht von etwa 280 Tonnen, wird in Küstennähe auf dem Meeresboden verankert.

Derzeit ist z. B. ein WaveRoller vor der Küste Portugals bereits installiert. Nun will WaveRoller in die Massenproduktion gehen. Das Unternehmen plant, mittelfristig weitere WaveRoller in der Europäischen Union zu errichten. Die Stromerzeugungskosten belaufen sich auf neun bis 14 Cent pro Kilowattstunde (kWh), was ungefähr dem Niveau eines neuen Kernkraftwerks entspricht.

Der WaveRoller besteht aus einem 20 Tonnen schweren Flügel, der auf einem robusten Fundament so montiert ist, dass er sich mit den Wellen hin- und herbewegen kann. Die Bewegung des Flügels wird auf einen Generator übertragen, der Strom erzeugt. Jede dieser Anlagen hat eine Kapazität von einem Megawatt. Um die Pläne der EU zu realisieren, müssen also 1.000 solcher Anlagen errichtet werden.

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Wie funktionieren die WaveRoller?

Aber: Diese Anlagen sollten gar nicht optisch auffallen, da das gesamte System größtenteils oder vollständig unter der Wasseroberfläche liegt – genau so tief, dass die Wellen den Flügel bewegen können. Eine der wesentlichen Stärken dieser Methode zur Stromerzeugung ist ihre Fähigkeit zur Grundlastabdeckung. Im Gegensatz zu Wind- und Solarenergieanlagen schwanken die Wellen zwar in ihrer Intensität, bleiben aber ständig vorhanden. Somit wird Strom kontinuierlich erzeugt, unabhängig von den Wetterbedingungen und daher planbar ähnlich wie bei fossilen oder Atomkraftwerken.

Um die Umwelt zu schützen, sind die Pumpe, die Rohrleitungen und der Generator hermetisch abgedichtet, sodass selbst bei schwerwiegenden Störungen keine Verschmutzung des Meeres erfolgt. Das gesamte Kraftwerk wiegt etwa 280 Tonnen. Die Stromerzeugungskosten werden auf neun bis 14 Cent pro Kilowattstunde geschätzt, was in etwa den Kosten für Atomstrom aus einem neuen Kraftwerk entspricht.

Potenzial der Meeresenergie

Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris schätzt das Potenzial der Meeresenergie auf bis zu 80.000 Terawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschland verbraucht jährlich etwa 500 Terawattstunden. Dieser immense und umweltverträgliche Ressourcenschatz bleibt größtenteils noch ungenutzt.

Wellenenergie ist eine Form erneuerbarer Energie, die aus der Bewegung von Wasserwellen oder Gezeitenströmungen gewonnen wird. Sie bietet ein enormes Potenzial, um saubere und nachhaltige Energie zu erzeugen, insbesondere in Küstengebieten oder an Orten mit starken Gezeiten. Die Technologie zur Gewinnung von Wellenenergie umfasst verschiedene Systeme, darunter Wellenkraftwerke, Bojen und Gezeitenströmungsanlagen. Diese Anlagen nutzen die kinetische Energie der Wellen oder Gezeiten, um Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen. Wellenenergie birgt großes Potenzial, um zur Diversifizierung des Energiemixes beizutragen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren, jedoch sind weiterhin technische und ökologische Herausforderungen zu überwinden, um ihre breite Anwendung zu ermöglichen.

Welche Ansätze gibt es noch, Wellenenergie zu nutzen?

Ingenieure auf der ganzen Welt arbeiten an verschiedenen Ansätzen, um die Energie der Wellen zu nutzen. Vor der Küste von Hawaii befindet sich beispielsweise ein Generator, der Wellenbewegungen in elektrische Energie umwandelt. Eine alternative Methode besteht darin, eine Silikonfolie  zu verwenden, die den Druck des Wassers in Strom umwandelt. Sogar Unternehmen wie Apple erkennen das Potenzial von Wellenkraftwerken und unterstützen Tests vor der Küste Irlands finanziell.

In den französischen Alpen, nahe Grenoble, ist HydroQuest ansässig. Das Unternehmen entwickelt Turbinen, die durch Gezeitenströmungen angetrieben werden und Wasser in elektrischen Strom umwandeln. „Wir können die Bewegungen des Mondes und die Gravitationseffekte bei der Verformung der Gezeiten genau modellieren“, zitiert Euronews Worte von  Thomas Jaquier, dem Präsidenten von HydroQuest. „Wir wissen also genau, was passiert, vorausgesetzt, wir kennen das Gebiet und die Form des Meeresbodens. Wir können Jahrzehnte im Voraus die Geschwindigkeiten vorhersagen, die wir am Standort haben werden, und somit auch die daraus resultierende Stromproduktion.“

HydroQuest hat kürzlich seine Technologie im Rahmen des Projekts TIGER demonstriert. Dieses Projekt, das von der Europäischen Union finanziert wurde, hatte zum Ziel, die Nutzung der Gezeitenströmungsenergie in der Region um den Ärmelkanal voranzutreiben.

Wenn die Küsten neue Arbeitsplätze schaffen

Es gibt auch weitere Meeresenergieprojekte, die von Ocean Energy Europe (OEE) unterstützt werden, einer Organisation, die mehr als 120 Gruppen in diesem expandierenden Sektor vertritt. „Es ist eine Zukunft, in der die Küsten nicht nur Strom produzieren, sondern auch Arbeitsplätze schaffen, weil all diese Technologien sehr einfach vor Ort produziert werden können“, erklärt OEE-Geschäftsführer Rémi Gruet gegenüber EuroNews. „Mit der Gezeitenkraft kann man, wenn man über einen kleinen Speicher verfügt, fast rund um die Uhr, also nonstop, Strom erzeugen. Bei der Wellenkraft hingegen wird auch noch lange nach Windstille Strom erzeugt, weil wir die Wellen nutzen, die der Wind erzeugt“, sagte er in einem Interview.

Diesen Informationen zufolge sind bereits einige Gezeitenkraftwerke in Betrieb, und es wurden auch die ersten kommerziellen Wellenenergiekonverter eingeführt. Ein solches Gerät von CorPower Ocean wurde kürzlich auf einem Offshore-Testgelände in Portugal erfolgreich getestet, wobei es seine Fähigkeit bewies, heftigen Stürmen standzuhalten, und dabei erschwinglich blieb.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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