Projekt "AlpStore" 08.03.2013, 22:00 Uhr

EU sucht Energiespeicher im Alpenraum

Je stärker Photovoltaik und Windenergie die Stromerzeugung beeinflussen, desto größere Bedeutung gewinnt seine Speicherung. Das jetzt gestartete EU-Projekt „AlpStore“ soll speziell für den Alpenraum Lösungen aufzeigen. Pumpspeicher finden dort noch immer wenig Zustimmung.

Energiespeicher speziell für den Alpenraum werden im EU-Projekt "AlpStore" gesucht.

Energiespeicher speziell für den Alpenraum werden im EU-Projekt "AlpStore" gesucht.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

„Sonne, Wasser und Biomasse sind ein natürliches Kapital des gesamten Alpenraums. Neben intelligenten Netzen werden vor allem Speichersysteme ein Schlüssel hin zu einer überwiegend aus erneuerbaren Ressourcen gespeisten Energieversorgung sein“, heißt es einführend zum EU-Projekt „AlpStore“. 19 Partner aus sieben Alpenländern wollen bis Ende 2014 nach Erfolg versprechenden Stromspeichermöglichkeiten und deren Nutzung suchen.

„Die Energiewende hört nicht an Ländergrenzen auf. Gemeinsam müssen Speichertechnologien weiter vorangebracht werden“, sagte Bayerns Umweltminister Marcel Huberder letzte Woche zum Auftakt des Projekts in Grafing bei Ebersberg. Dort übergab er gleich einen Förderbescheid über 66 Mio. €. Die Teilfinanzierung mit öffentlichen Mitteln ist Voraussetzung für die Beteiligung der EU.

Ökologisch sensibler Alpenraum

Im ökologisch sensiblen Alpenraum seien an die besonderen Gegebenheiten angepasste und einheitliche Maßnahmen gefragt, betonte Huber. Gezeigt werden soll auch, wie sich mobile und stationäre Stromspeicher in öffentlichen Infrastrukturen, Gewerbegebieten und Technologieparks, Unternehmen und „intelligenten“ Gebäuden nutzen ließen.

Grundsätzlich will AlpStore – mit Schwerpunkt auf die Alpenregionen – alle technischen Möglichkeiten betrachten und die Erkenntnisse daraus in grenzübergreifende Vereinbarungen fassen. Dennoch wird ein Schwerpunkt auf Pumpspeichern liegen. Mit überschüssigem Strom aus Wind- und Sonnenenergie wird Wasser in ein höher gelegenes Reservoir gepumpt und bei Bedarf zur Rückgewinnung von Strom wieder abgelassen. Gegenwärtig bestehen in Deutschland 35 solcher Anlagen, acht davon in Bayern. Weitere gelten angesichts des weiteren Ökostromausbaus als unverzichtbar für die Versorgungssicherheit.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) Chemische Produktion Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
Jungheinrich AG-Firmenlogo
EHS-Projektingenieur (m/w/d) mit Schwerpunkt Energieeffizienz Jungheinrich AG
deutschlandweit Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Vertrieb Energiedienstleistungen (m/w/d) ENGIE Deutschland GmbH
Frankfurt oder Stuttgart, bundesweit Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Senior-Mehrsparten-Projektbearbeiter (m/w/d) Realisierung Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Naturwissenschaftler/in oder Ingenieur/in als Experte für Immissionsschutz (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/in / Umweltwissenschaftler/in im Bereich Energie und Emissionshandel (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler (m/w/d) Technischer Vertrieb naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden), Schallstadt, Donaueschingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
VH-7 Medienküche GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Umweltingenieur oder Ingenieur Umweltschutztechnik (M/w/d) VH-7 Medienküche GmbH
Stuttgart Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Koordinator*in im Arbeits-, Brand- und Umweltschutz Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik/Energietechnik für die Niederspannung bzw. Hochspannung Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Strategische Netzplanung (m/w/d) für Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik / Ausbildung zum Sachverständigen Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Industriepark Höchst/Frankfurt am Main Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Quartiersentwicklung Anschlussservice (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
TA Europe Business Consulting GmbH-Firmenlogo
Real Estate Consultant ESG & Sustainability (m/w/d) TA Europe Business Consulting GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 

Doch stoßen neue Projekte auf heftigen Widerstand. Nur wenige Tage zuvor sorgte die Energieallianz Bayern, ein Zusammenschluss kommunaler Energieversorger, für Schlagzeilen: Auf dem 1565 m hohen Jochberg östlich von Walchen- und Kochelsee in Oberbayern sei ein solcher Speicher ins Auge gefasst.

Pumpspeicherkraftwerke kritisiert

Natur- und Umweltschützer bezogen Position: Christine Margraf, Regionalreferentin des Bunds Naturschutz für Oberbayern, kritisierte gegenüber der Tagespresse die Pläne auf dem Jochberg scharf und Pumpspeicherkraftwerke im Allgemeinen. Der große Eingriff in die Natur sei nicht gerechtfertigt. Der Alpenverein meldete Bedenken an: Er fürchtet um das beliebte Wandergebiet.

Im Berchtesgadener Land plant der regional verwurzelte Unternehmer Max Aicher, nach eigenen Worten einer der größten Stromverbraucher Bayerns, ein Pumpspeicherwerk mit 450 MW installierter Leistung: „Die Speicherung mithilfe von Wasser ist die einzige derzeit technisch und wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeit, Strom auch wirklich zu speichern.“

Erste Probebohrungen haben stattgefunden, das Raumordnungsverfahren läuft. Wird es positiv abgeschlossen, soll die Planfeststellung rasch folgen, 2014 der Bau beginnen und das Werk in vier Jahren entstehen. Doch auch dieses Vorhaben bewegt sich in heftigem Gegenwind. Obwohl ein neuer Bergsee in den Alpen kaum die breite Öffentlichkeit beeinträchtigen würde, haben Natur- und Landschaftsschutz dort besonderen Stellenwert. Die Standortsuche wird vom Ringen um gesellschaftliche Akzeptanz begleitet sein müssen. 

Ein Beitrag von:

  • Ralf Roman Rossberg

    Freier Journalist und Buchautor, der im wesentlichen zu Eisenbahnthemen schrieb. Studium der Elektrotechnik in München und Berlin, später viele Jahre im Pressedienst der Deutschen Bundesbahn.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.