Forschungsprojekt 03.12.2024, 13:04 Uhr

Fernwärme der Zukunft: „CoolDown“ optimiert Wärmenetze für die Energiewende

Der Ausstieg aus der Kohleverstromung stellt die Wärmeversorgung vor neue Herausforderungen. Im Projekt „CoolDown“ entwickeln Experten Lösungen, um Wärmenetze zu optimieren und erneuerbare Wärme effizient zu nutzen.

Fernwärme

CoolDown: Optimiert Fernwärmesysteme und fördert die Dekarbonisierung.

Foto: PantherMedia / dgdimension

Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 und der europäische Klimaschutzplan führen zum schrittweisen Verzicht auf Kohle und langfristig auch auf Erdgas. Dieser Ausstieg hat direkte Auswirkungen auf die Wärmeerzeugung und die Fernwärmeversorgung. Um die Klimaziele im Wärmebereich zu erreichen, sind neben der flächendeckenden Gebäudesanierung und der Umstellung auf Wärmepumpen auch erhebliche Investitionen in den Ausbau der Fernwärme nötig.

Daher entwickeln das Fraunhofer IEE und Partner aus der Fernwärme-, Wohnungswirtschaft und dem Handwerk im Projekt „CoolDown“ praxisorientierte Lösungen zur Optimierung und Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung sowie zur Nutzung erneuerbarer Wärmequellen in Bestandsgebäuden.

Umsetzbare Maßnahmen für die Transformation von Wärmenetzen entwickeln

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt „CoolDown“ hat das Ziel, schnell umsetzbare Maßnahmen für die Transformation von Wärmenetzen zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Sekundärseite und bestehenden Gebäuden. Im Rahmen des Projekts werden technische, regulatorische und wirtschaftliche Anforderungen analysiert und bewertet. Das Projekt läuft von Oktober 2024 bis September 2028. Kürzlich fand das erste Arbeitstreffen des Projektteams am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel statt.

Die Senkung der Systemtemperaturen in Wärmenetzen verbessert den Anlagenbetrieb und ermöglicht die Nutzung größerer Mengen erneuerbarer Wärme, auch dezentral. Auch aus wirtschaftlicher Sicht sind solche Maßnahmen wichtig. Sie können Einsparungen von etwa 0,5 €/MWh*K bringen, was in der EU jährlich rund 14 Milliarden Euro spart. Zudem erhöht eine effiziente Rückkühlung die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf, wodurch die Transportkapazität des Fernwärmesystems steigt und Platz für zusätzliche Anschlüsse ohne Netzverstärkung entsteht.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Projektingenieur*in der Fachrichtung Elektrotechnik (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur im Bereich Ladeinfrastruktur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

„Für eine kostengünstige und dekarbonisierte Wärmeversorgung ist es notwendig, von der Verbrennung fossiler Brennstoffe, die höhere Systemtemperaturen ermöglichen, Abstand zu nehmen. Vielmehr müssen die Systemtemperaturen gesenkt werden, was sinnvollerweise mit der sekundärseitigen Reduktion der Rücklauftemperaturen beginnt. So können lokal verfügbare erneuerbare Wärmequellen effizient eingebunden werden, was wiederum zu stabileren Wärmepreisen und einer günstigeren Wärmeversorgung führt“, erklärt Dr. Dietrich Schmidt, Projektleiter am Fraunhofer IEE in einer Pressemitteilung.

Forschungsfragen, die im Projekt geklärt werden

  • Welche technischen Maßnahmen und Technologien (TRL 6-8) können die Rücklauftemperaturen über die festgelegten Grenzen hinaus senken?
  • Wie lassen sich ineffizient arbeitende Abnehmer/Gebäude mithilfe von Zählerdatenanalyse identifizieren?
  • Welche Erzeugergrößen und Steuerungskonzepte eignen sich für eine kostengünstige nachträgliche sekundärseitige Temperaturerhöhung und wie werden sie umgesetzt?
  • Wie können die Ergebnisse des Projekts in den relevanten Branchen (Haustechnik, Gebäudewirtschaft, Fernwärmebetrieb) verbreitet werden und wie können Schulungsmaßnahmen dem Facharbeitermangel entgegenwirken?

Herausforderungen bei der Wärmeversorgung unsanierter Gebäude

In alten, unsanierten Gebäuden ist es schwer, bei niedrigeren Vorlauftemperaturen genug Wärme zu liefern. Eine mögliche Lösung ist, fehlerhafte Ausführungen oder Einstellungen der Anlagentechnik zu korrigieren, um eine effizientere Rücklaufauskühlung zu erreichen und die Versorgung zu optimieren.

Viele Maßnahmen sind bekannt, werden aber in der Praxis oft nicht ausreichend umgesetzt. Deshalb ist es wichtig, herauszufinden, welche Systeme ökonomisch und ökologisch geeignet sind, um die Probleme in verschiedenen Gebäudetypen zu lösen. Diese Lösungen müssen außerdem effizient mit dem Fachhandwerk kommuniziert werden.
Die Gebäudeeigentümer setzen die Maßnahmen um, während die Wärmenetzbetreiber von einem optimierten Netzbetrieb profitieren. Für die Netzbetreiber ist die Frage, wie sie die Anschlussnehmer motivieren können und welche Technologien geeignet sind, um die Rücklauftemperaturen weiter zu senken.

Mehr Infos zum Projekt

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.