Energiemix Japan 18.11.2019, 11:30 Uhr

Fukushima soll Zentrum für grünen Strom werden

11 Solar- und 10 Windenergieanlagen sind geplant. Die Präfektur will 2,75 Milliarden Dollar investieren. Doch das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Erneuerbaren fristen in Japan eher ein Schattendasein.

Kraftwerk mit Tür zur Windenergie

Solar- und Windenergie sollen Fukushima zu grünem Strom verhelfen.

Foto: panthermedia.net/marcosborne

In der japanischen Präfektur Fukushima, die 2011 von einem Tsunami mit nachfolgender Reaktorkatastrophe verwüstet worden ist, bricht ein neues Energiezeitalter an. Die Region soll auch zur Versorgung der 240 Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio mit Strom aus erneuerbaren Quellen beitragen, vor allem aus Sonne und Wind. Schon 2018 hatten die in Fukushima angesiedelten Wind-, Solar-, Geothermie-, Wasser und Biomassekraftwerke eine Leistung von 1,5 Gigawatt.

2040 soll grüner Strom 100 % erreichen

Den Aufbau hatte die Präfektur beschlossen, nachdem ein Seebeben der Stärke 9,0 eine gewaltige Flutwelle ausgelöst hatte, die die Notkühlung des für eine derartige Wassermenge fahrlässigerweise nicht ausgelegten Kraftwerks lahmlegte. In der Folge kam es in einigen Blöcken zu Kernschmelzen und der Freisetzung großer Mengen an radioaktivem Material.

2040 soll die Region zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt, dazu noch ein Beitrag für die Hauptstadt geleistet werden. Die Neuausrichtung begann schon kurz nach der Katastrophe. 2012 lag die Gesamtleistung bei 400 Megawatt, 4 Jahre später bei einem Gigawatt. Zwischen 2016 und 2018 kamen 500 Megawatt dazu.

600 Megawatt in 5 Jahren

Nach den jetzigen Plänen sind 11 neue Solarkraftwerke und 10 Windparks geplant. Standorte sollen landwirtschaftlich nicht genutzte Flächen und Bergregionen sein. Die „Nikkei Asian Review“ berichtet von Investitionen in Höhe von umgerechnet 2,75 Milliarden US-Dollar in den kommenden 5 Jahren. Die Leistung steigt so um weitere 600 Megawatt. Eine neue Hochspannungsleitung mit einer Länge von 80 Kilometern soll die Metropolregion Tokio mit Strom versorgen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Bruno Bock Group-Firmenlogo
Project Manager (m/w/d) Energy Management Bruno Bock Group
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums (m/w/d) für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsselodrf Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 

Japan hat nach 2011 den Bau von umweltneutralen Kraftwerken forciert. Landesweit sind heute rund 60 Gigawatt an Solarenergie installiert. Damit liegt Japan hinter China und den USA weltweit auf Platz 3. Deutschland kommt auf gut 40 Gigawatt. Teilweise schwimmen die japanischen Anlagen auf Seen oder ruhigen Meeresbuchten.

Fossile Kraftwerke mit Abstand führend

Auf Kernenergie verzichtet das Land nicht, allerdings sind die meisten Kernkraftwerke abgeschaltet. Vor der Katastrophe produzierten sie 30 % des japanischen Stroms. Heute sind nur noch neun der einst 54 Kraftwerksblöcke in Betrieb. 4 weitere gelten als Kandidaten für eine Wiederinbetriebnahme. 2018 bezog Japan seinen Strom zu rund 70 % aus fossilen Kraftwerken. Erdgas war mit rund 37, Kohle mit 28 % dabei. Kernenergie kam auf nur noch 5 %, die Erneuerbaren auf magere 15 %. Der Rest kommt aus anderen thermischen Quellen, etwa Müllverbrennungsanlagen.

Weitere Themen:

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.