Chinesische Billigzellen 30.05.2014, 13:35 Uhr

Gefährliche Stromspeicher: Branche sieht auch Politik in der Verantwortung

Die Markenhersteller von Stromspeichern unterstützen die Initiative des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Speicher einer intensiven Prüfung zu unterziehen. Zugleich glauben die Markenhersteller, dass weiterhin viele Unternehmen aus Kostengründen billige, unsichere chinesische Akkuzellen verbauen. 

Ein Bremer Solar-Dach geriet in Brand. Für Feuerwehrleute ist das eine besondere Gefahr.

Ein Bremer Solar-Dach geriet in Brand. Für Feuerwehrleute ist das eine besondere Gefahr.

Foto: Feuerwehr Bremen

„Die Politik hat die Solarindustrie in Deutschland fast zerstört, da darf man sich nicht wundern, wenn solche Unternehmen jetzt im Markt mit stationären Speichern einen Rettungsanker sehen“, kritisiert Daniel Quinger, früherer Leiter der TÜV Süd Battery Testing GmbH und heute Leiter der Abteilung Batteriemanagement des Batterien-Dienstleisters Lion Smart, in den VDI nachrichten.

Diese Firmen hätten oft weder die Zeit noch das Geld, alle aufwendigen Sicherheitstests für Akkus zu machen. Eine Norm werde noch mindestens eineinhalb Jahre auf sich warten lassen. Batteriekunden müssen beim Kauf bis dahin weiter selbst genau hinschauen. Vergangene Woche hatten die VDI nachrichten exklusiv über einen Test des KIT berichtet, in dem mehrere Stromspeicher bei einfachen Störungen, wie sie im Alltag vorkommen können, in Flammen aufgegangenen waren.

Markenhersteller begrüßen KIT-Initiative

Die großen Markenhersteller von Stromspeichern unterstützen im Gespräch mit den VDI nachrichten das KIT. „Wir begrüßen die Arbeit des KIT“, sagte zum Beispiel Milan Nitzschke, Sprecher des Bonner Solarkonzerns Solarworld, den VDI nachrichten. Das Unternehmen bringt in diesem Jahr einen stationären Lithium-Ionen-Akku für den Einsatz in Privathäusern auf den Markt, der nun besonders hohe Sicherheitskriterien einhält. „Dieses Batteriesystem wird alle geltenden Sicherheitsstandards und Zertifikate erfüllen“, unterstreicht Nitzschke und nennt neben dem Sicherheitszertifikat UN 38.3 sechs VDE- und DIN Normen.

Explosion eines Lithium-Ionen-Akkus.

Explosion eines Lithium-Ionen-Akkus.

Quelle: ExtraEnergy/Batso

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Valmet GmbH-Firmenlogo
Sales and Service Manager in the area of Energy, Recovery and Environmental Services (m/f/d) Valmet GmbH
Darmstadt, Langenfeld, Magdeburg, Oberhaching, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektleiterinnen / Projektleiter Energiewirtschaft (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur oder Projektleitung (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH-Firmenlogo
Referent Kommunale Wärmeplanung (m/w/d) Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH
Bayreuth Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Projektkommunikation und -koordination Rückbau BER II Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Abwasserverband Fulda-Firmenlogo
Ingenieur | Master (m/w/d) Wasserwirtschaft | Umwelt | Tiefbau Abwasserverband Fulda
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Bauingenieur*innen / Ingenieur*innen Umweltschutz /-technik /-planung / Geolog*innen (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung - Gas / Wärme / H2 Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG-Firmenlogo
Betriebsingenieur:in Wärmeanlagen (m/w/d) STAWAG - Stadt und Städteregionswerke Aachen AG
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte (w/m/d) im Bereich Planung und Bau Die Autobahn GmbH des Bundes
GELSENWASSER AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Trinkwasser GELSENWASSER AG
Gelsenkirchen Zum Job 
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover-Firmenlogo
Ingenieur*in (jeglichen Geschlechts; FH-Diplom oder Bachelor) der Fachrichtung Elektrotechnik oder vergleichbarer Studienrichtung Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Hannover Zum Job 
Universität Münster-Firmenlogo
Ingenieur*in / Techniker*in Elektrotechnik Universität Münster
Münster Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Ingenieur*in Tiefbau / Verkehr als Fachbereichsleitung (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 

Gerade das Zertifikat UN 38.3 bietet wichtige Orientierung. Es schreibt Höhensimulation für den Lufttransport unter Niedrigdruckbedingungen vor, Prüfung bei Temperaturänderungen, einen Vibrations- und Stoßtest sowie eine Schlagprüfung. Außerdem muss ein äußerer Kurzschluss, die Reaktion auf Überladung sowie eine erzwungene Entladung überstanden werden.

Schwachpunkt: Selbstentwickelte Steuerungselektronik einiger Speicheranbieter

Einige Speicheranbieter importierten chinesische Module nach Deutschland und versehen sie hier mit einer selbst entwickelten Steuerungselektronik, kritisieren die Markenhersteller gegenüber den VDI nachrichten. Doch diese eilig zusammengeschusterten Systeme könnten nicht dieselbe Sicherheit bieten, wie Geräte der Markenanbieter, sagt Andreas Piepenbrink, Chef des Oldenburger Speicheranbieters E3/DC. „Firmen wie SMA, Kaco, Kostal, Bosch oder E3/DC, die Systemlieferanten oder Wechselrichterhersteller seien, kaufen komplette Batteriesysteme, die nicht weiter modifiziert werden“, so Piepenbrink. 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.