Aachener Ölwärme-Kolloquium 02.11.2012, 19:55 Uhr

Heizöl: Branche sieht noch Technologiepotenzial

Angesichts einer rückläufigen Marktentwicklung im Heizungsbereich setzt die Heizölbranche auf Innovationen. Neue Brennerkonzepte sowie die Kombination mit erneuerbaren Energien in Hybridsystemen sollen die Attraktivität des Brennstoffs steigern.

Erdölförderung auf einer Bohrinsel.

Erdölförderung auf einer Bohrinsel.

Foto: ccvision.de

Brennstoffqualitäten, neue Brennerkonzepte, sinkender Wärmebedarf, Einsatz in Hybridsystemen sowie Chancen in der Mikro-KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) – all dies beschäftigte jüngst die Experten auf dem Aachener Ölwärme-Kolloquium. Veranstalter der nunmehr siebten Veranstaltung waren das Oel-Waerme-Institut (OWI) und das Institut für Wärme- und Oeltechnik (IWO).

Besonders kontrovers wurden die Wirtschaftlichkeit der Mikro-KWK und die Option für Heizöl diskutiert. Aus Sicht von Werner Klausmann von den Viessmann-Werken jedenfalls muss und wird die Mikro-KWK eine Rolle in der Energiewende spielen – als Mosaikstein in einem Energiesystem der Zukunft.

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Für die Energieträger Erd- und Flüssiggas werden zunehmend neue Technologien im Bereich bis 2 kW elektrische Leistung auf den Markt gebracht, konstatierte Lambert Lucks vom IWO. Doch für die etwa 4,9 Mio. Heizölkunden in Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland sei derzeit keine technische Lösung im vergleichbaren Leistungsbereich verfügbar.

Während im Bereich Dieselmotoren Mini-KWK bereits etabliert sind, befinden sich alle Ansätze für eine heizölbetriebene Mikro-KWK noch im Entwicklungsstadium, betonte Lucks. Hier habe das IWO im Dezember 2011 die A.T. Süd mit einer Anpassungsentwicklung für einen Dieselmotor kleiner Leistung mit integriertem Generator beauftragt.

Das Thema Heizöl ist und bleibt aktuell

Ernüchternd die Erfahrungen im Bereich des Stirlingmotors. 2010 habe das IWO mit der australischen WhisperTech im Rahmen der Technologie-Initiative der Mineralölwirtschaft eine Kooperationsvereinbarung für die Entwicklung eines modulierenden Ölbrenners für einen gasbetriebenen Stirlingmotor geschlossen, berichtete Lucks. Im Rahmen dieser Kooperation sei am OWI auch ein Funktionsmuster eines Flächenbrenners entwickelt worden. Doch könne die jetzt erforderliche Integration des Ölbrenners in das Stirlinggerät bei Efficient Home Energy (ehe) in Spanien (ein Unternehmen von WhisperTech und Mondragón Corporación Cooperativa) derzeit nicht geleistet werden, so dass das Projekt vorläufig gestoppt wurde.

Allgemein aber ist und bleibe das Thema Heizöl aktuell, unterstrich Klaus Lucka vom OWI. Dazu zählten Fragen zu Brennstoffen, zur thermischen Stabilität sowie zur Lagerstabilität von Heizöl.

Ein „Dauerbrenner“ sei die Brennerentwicklung. Hier habe sich der Themenschwerpunkt von Low-NOx-Techniken zu Vormischtechniken und modulierenden Brennern kleiner Leistung verschoben.

„Der abnehmende Wärmebedarf von Gebäuden führe zur Nachfrage nach modulierenden Heizsystemen, die sowohl den konstant hohen Leistungsbedarf für die Warmwasserbereitung als auch den niedrigen Leistungsbedarf für die Bereitstellung der Heizwärme abdecken können“, betonte Detlev Gerling von Bosch Thermotechnik.

Seien Produktmerkmale wie Leistungsmodulation und kompakte Bauweise bei Gasbrennwertgeräten längst Stand der Technik, so stellte Gerling für die Marke Buderus nun ein neues Produktkonzept für die Ölbrennwerttechnik vor. Herzstück ist ein Ölverdampfungsbrenner mit einem Modulationsbereich von 5 kW bis 15 kW. Das Brennersystem wird an einem Aluminiumguss-Wärmetauscher betrieben, der speziell für die Anforderungen im Austauschgeschäft entwickelt wurde.

Viessmann entwickelt neuen modulierenden Heizölbrenner

Das Brennerkonzept beruht auf einem Oberflächenbrenner, bei dem Ölverdampfung und Vermischung mit der Verbrennungsluft von der Verbrennungszone räumlich getrennt sind. Dies senke Schadstoffemissionen und Verbrennungsgeräusche, unterstreicht Gerling. Durch Einsatz stromsparender Komponenten und Optimierung des Systems auf niedrige Druckverluste habe man den Stromverbrauch gegenüber bisherigen Systemen um 60 % bis 75 % senken können, betonte Gerling.

Ein neuer modulierender Heizölbrenner soll bei Viessmann in 2013 in einer Zeolith-Adsorption-Wärmepumpe den Praxistest aufnehmen, erklärte Klausmann. Die Serienfertigung sei jedoch frühestens 2015 möglich. Mit Unterstützung des OWI entwickelt Viessmann ein Brennermodul sowohl für den Einsatz von Heizöl als auch für die Verwendung biogener, flüssiger Brennstoffe als Beimischung, berichtete dazu Heide Pohland vom Schloß vom OWI. Der Leistungsbereich des Brennermoduls liege bei stufenloser Modulation zwischen 4 kW und 16 kW.

Ein Beitrag von:

  • Robert Donnerbauer

    Freier Journalist und Fotograf. Themengebiete: Energie (Gebäude, Industrie, Verkehr), Heiztechnik, Brennstoffzellen, Kraft-Wärme-Kopplung,  Verkehr (alternative Antriebe, Nutzfahrzeuge).

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