Nach Fukushima-Katastrophe 11.08.2014, 13:33 Uhr

Japan plant die ersten Wasserstoff-Kraftwerke

Die japanische Regierung will bis zum Jahr 2030 Kraftwerke mit umweltfreundlichen Brennstoffzellen ausstatten, um zehn Prozent des landesweiten Strombedarfs zu decken. Das soll die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus dem Ausland senken, die nach der Katastrophe in Fukushima rasant gestiegen ist. 

Japans will bis zum Jahr 2030 die ersten Kraftwerke mit Brennstoffzellen ausstatten. Sie gewinnen Reaktionsenergie, wenn sie Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser umwandeln.

Japans will bis zum Jahr 2030 die ersten Kraftwerke mit Brennstoffzellen ausstatten. Sie gewinnen Reaktionsenergie, wenn sie Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser umwandeln.

Foto: dpa

Japan will nicht nur die Massenproduktion von Kraftfahrzeugen mit Wasserstoffantrieb vorantreiben, sondern Brennstoffzellen auch für die Stromerzeugung nutzen. Ein Wasserstoff-Energie-Weißbuch fordert den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Land. Veröffentlicht hat es die halbstaatliche Organisation New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO). NEDO will jetzt erste Gespräche mit den Stromversorgern des Landes aufnehmen, um einen Fahrplan für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu formulieren. Die langfristige Vision der Regierung in Tokio ist der Einsatz von Wasserstoff in Kraftwerken bis 2030.

Fukushima-Unglück hat Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verstärkt

Hinter dem ehrgeizigen Plan steht die japanische Regierung, die auf der Suche nach alternativen Energiequellen ist. Das schwere Fukushima-Kernkraftwerkunglück hat die Energiewirtschaft des Landes stark in Mitleidenschaft gezogen. Atomkraft soll im japanischen Energiemix künftig eine deutlich geringere Rolle spielen. Nach Fukushima ist die Abhängigkeit Japans von fossilen Brennstoffen von 60 auf 90 Prozent gestiegen. Mehr als 80 Prozent des Öls und 30 Prozent des Erdgases kommen dabei aus dem Nahen Osten.

Das havarierte Atomkraftwerk in Fukushima: Seit der Katastrophe ist Japans Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen rasant gestiegen. 

Das havarierte Atomkraftwerk in Fukushima: Seit der Katastrophe ist Japans Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen rasant gestiegen.

Quelle: dpa

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Regulierungsmanager in Teilzeit/Vollzeit (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Sachgebietsleitung (m/w/d) Deponietechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 

Die Experten bei NEDO sind der Auffassung, dass Wasserstoff eines Tages zehn Prozent des japanischen Energiebedarfs decken könnte. Das aber ist ein schwieriges Unterfangen, denn Wasserstoff wurde bislang nie in derartigen Mengen produziert. Wasserstoff muss zudem zu den Verbrauchsanlagen in speziellen Behältern befördert werden. Dafür muss eine völlig neue Infrastruktur geschaffen werden.

Wasserstoff könnte mit billigerem Nachtstrom produziert werden

Wasserstoff kann auf vielfältige Weise hergestellt werden. Derzeit wird der Großteil aus Erdgas gewonnen, aber es ist auch möglich den Prozess einer Brennstoffzelle umzudrehen. Eine Brennstoffzelle gewinnt normalerweise Reaktionsenergie, wenn sie Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser umwandelt. Im umgekehrten Prozess verwandelt Elektrizität Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Ein Szenario ist zum Beispiel vorstellbar, bei dem Wasserstoff mit billigerem Nachtstrom außerhalb der Stoßzeiten produziert wird. Nach Aussagen von NEDO kann Wasserstoff auch aus minderwertiger Kohle erzeugt werden – beispielsweise in Australien oder Kanada, die über genügend Kohlevorhaben verfügen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.