Kernkraft 25.04.2013, 14:45 Uhr

Kleinkraftwerke sollen Kerntechnik eine Zukunft geben

Nach der durch Erdbeben und Tsunami im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ausgelösten Katastrophe suchen Energieunternehmen und Wissenschaftler in aller Welt nach Wegen, die Akzeptanz der Kernenergie wieder zu verbessern. Kleine, modular aufgebaute Kraftwerkstypen sollen die Zukunft darstellen – industriell herstellbar, nach dem Vorbild der Energiequellen für Atom-U-Boote.

Bislang werden kleine Atomreaktoren nur in U-Booten eingesetzt wie hier auf dem russischen Atom-U-Boot Jekaterinburg. Jetzt gibt es Konzepte, kleine Reaktoren lokal einzusetzen, beispielsweise für die Stromversorgung entlegener Gebiete oder von Industriegebieten.

Bislang werden kleine Atomreaktoren nur in U-Booten eingesetzt wie hier auf dem russischen Atom-U-Boot Jekaterinburg. Jetzt gibt es Konzepte, kleine Reaktoren lokal einzusetzen, beispielsweise für die Stromversorgung entlegener Gebiete oder von Industriegebieten.

Foto: dpa

Wenigstens 25 neue Kernkraftwerke konventioneller Größe kommen laut Prognose der International Atomic Energy Agency, der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA), in Südostasien bis 2025 ans Netz – ganz abgesehen von China und selbst Japan, wo nach und nach auch ein Teil der älteren Kernkraftwerke wieder angefahren werden soll.

Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam haben weit entwickelte Nuklearpläne. Singapur dagegen, so Temasek, das staatliche Investment-Unternehmen, hält bisher in dem wirtschaftlich boomenden Stadtstaat nukleare Großtechnik für nicht geeignet.

Kleine Kernkraftwerke für den lokalen Einsatz

Das könnte sich schnell ändern. Paul Genoa, Politikdirektor des Nuclear Energy Institute, hält sogenannte Small Modular Reactors (SMR), kleine Kernkraftwerke mit zwischen 10 MW und 311 MW elektrischer Leistung, für einen künftigen Königsweg. Denn die einzelnen Module ließen sich zu größeren oder kleineren Einheiten zusammenstellen – je nach Bedarf und dem lokalen Umfeld.

Während konventionelle, große Kernkraftwerke der Gigawattklasse immer vor Ort gebaut werden müssten – oft nach schwieriger Standortsuche und schier endlosen Genehmigungsverfahren – ließen sich die SMR in Serie in Fabriken und damit entsprechend billiger produzieren, so Genoa.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 

Jose Reyes, als Mitgründer von Nu-Scale Power in den USA, selbst einer der potenziellen Produzenten kleiner Kernkraftwerke, sieht nur Vorteile in der modularen Bauweise. „Statt für den Austausch der Brennstäbe wie bisher das ganze große Kraftwerk stilllegen zu müssen, ist immer nur ein Modul außer Betrieb“, betont er.

Modelle gibt es schon reichlich. Etablierte wie wenig bekannte Hersteller haben kleine Kernkraftwerke im Programm.

Kleinkraftwerke sollen Kerntechnik eine Zukunft geben

Kleinkraftwerke sollen Kerntechnik eine Zukunft geben

In sehr vielen der Konsortien arbeiten West und Ost, Nord und Süd zusammen. Ihnen allen geht es darum, eine möglichst breit akzeptierbare, wirtschaftliche Form der Kernkraftnutzung zu finden.

Sie argumentieren, dass seit gut 60 Jahren schon kleine Kernkraftwerke beispielsweise U-Boote und Flugzeugträger antreiben, die die Weltmeere befahren. Ähnlich sicher, wenn nicht noch sicherer sei ihr Betrieb an Land.

Industrie sieht kleine AKWs als ideal für entlegene Gebiete

Mit den vielen Möglichkeiten, die SMR zu kühlen – neben Wasser, Luft und Gas auch Salz und Metalle mit niedrigen Siedepunkten – eigneten sich die kleinen Reaktoren auch als ideale Stromquelle in einsamen, nur schwer zugänglichen Gebieten. Das ist einer der Gründe, warum Stiftungen wie die Bill Gates Foundation jetzt begonnen haben, die Entwicklung serienreifer SMR zu fördern.

Die US-Regierung unterstützt zudem innerhalb der nächsten fünf Jahre mit 452 Mio. $ (ca. 400 Mio. €) einen Prozess, nach dem zwei SMR-Modelle bis 2022 eine Standardzulassung bekommen sollen. Damit würden sie die Hürde der Zertifizierung durch die amerikanische Nuclear Regulatory Commission überspringen, der als sehr streng geltenden US-Atombehörde. Die Kraftwerksbauer haben sich verpflichtet, bei den Fördermitteln für die Zulassung mindestens mit der amerikanischen Regierung gleichzuziehen.

Erst vergangene Woche unterzeichneten das U.S. Department of Energy (DOE) und mPower, eine Tochter von Babcock & Wilcox (B&W), einen Vertrag, um die SMR-Technik von mPower weiterzuentwickeln. Jetzt können in einer ersten Phase 79 Mio. $ Fördergelder des DOE fließen. Ziel von B&W, so dessen CEO E. James Ferland, ist es, die weltweit erste kommerzielle Fabrik für SMR in den USA zu errichten.

Ein Beitrag von:

  • Katharina Otzen

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.