Energiewende geschuldet 06.03.2015, 14:09 Uhr

Kraftwerk Irsching: E.On will Block fünf stilllegen

Der Energieriese E.On will eine Anlage stilllegen, die gerade mal vier Jahre alt ist. Sie ist die meiste Zeit außer Betrieb. Nur wenn Wind und Sonne fehlen wird sie kurzzeitig hochgefahren. Das ist den Betreibern zu teuer.

Das Gaskraftwerk Irsching, das möglicherweise stillgelegt wird. In der Mitte ist Block vier zu sehen, der in Betrieb bleibt. 

Das Gaskraftwerk Irsching, das möglicherweise stillgelegt wird. In der Mitte ist Block vier zu sehen, der in Betrieb bleibt. 

Foto: Rolf Sturm/E.ON

Rund vier Jahre alt ist Block fünf des Gas- und Dampfkraftwerks Irsching an der Donau. Jetzt soll die Anlage, die eine Leistung von 870 Megawatt hat, stillgelegt werden. Nach Informationen der ARD wollen der Düsseldorfer Energiekonzern E.On und seine Partner N-Ergie, Mainova und HSE noch im März einen entsprechenden Antrag bei der Netzagentur einreichen. Sie haben rund 400 Millionen Euro in Irsching 5 investiert. Der noch jüngere Block vier, der mit einem Wirkungsgrad von 60,4 Prozent einen Weltrekord hält, ist nicht betroffen.

Mit 59,7 Prozent gehört Block fünf ebenfalls zur Weltspitze beim Wirkungsgrad. Obwohl die Anlage von allen fossilen Kraftwerken die geringsten Kohlendioxid-Emissionen aufweist, wollen die Betreiber sie loswerden. Das Kraftwerk kostet nur Geld, bringt aber praktisch nichts ein. Im vergangenen Jahr produzierte es nicht eine einzige Kilowattstunde auf kommerzieller Basis. Es diente nur dazu, Lücken zu stopfen, die fehlender Wind und fehlende Sonne rissen.

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Block fünf gilt als Europas sauberstes fossiles Kraftwerk

Der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) ist empört, dass im Zuge der Energiewende ausgerechnet das sauberste fossile Kraftwerk Europas stillgelegt werden soll. Er fordert von der Politik die Einführung eines so genannten Kapazitätsmarktes. Bei dieser Handelsform wird nicht mehr nur nach gelieferten Strommengen abgerechnet, sondern auch die Bereitstellung gesicherter Stromerzeugungskapazitäten honoriert.

Laut E.On ist

Laut E.On ist „die wirtschaftliche Perspektive des Gaskraftwerks Irsching äußerst kritisch“.

Quelle: Dominik Zehatschek/E.ON

Das ist nötig, weil sich die Erzeugung von Wind- und Solarstrom nicht an den Bedarf anpassen lässt. Dann müssen fossile Anlagen einspringen, in Deutschland vor allem Steinkohlekraftwerke, die wegen der niedrigen Importpreise und der subventionierten deutschen Kohle günstiger produzieren als Gaskraftwerke, jedoch rund doppelt so viel Kohlendioxid emittieren, von anderen Schadstoffen ganz zu schweigen. Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, lehnt einen Kapazitätsmarkt ab. Er hält ihn für eine Form der Subvention.

Gefahr für Bayerns langfristige Stromversorgung

„Die wirtschaftliche Perspektive des Gaskraftwerks Irsching ist äußerst kritisch“, teilte E.On in einer Stellungnahme mit. „Da sich die Marktbedingungen in den letzten Jahren weiter zugespitzt haben, ist der Weiterbetrieb nach dem Auslaufen der bisherigen vertraglichen Regelung gefährdet.“ Diese endet in einem Jahr. Sie sieht Entschädigungen für die Bereithaltung von Stromerzeugungskapazität vor.

Kraftwerk musste schon einmal gerettet werden

Schon 2013 stand Block fünf auf der Kippe. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und die Bundesnetzagentur setzten sich damals für den Weiterbetrieb als Reservekraftwerk ein. Wobei die bayerische Landesregierung im Hinterkopf hatte, dass 2022 das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet werden muss. Irsching wäre dann ein wichtiger Stromlieferant. Denn ob Windstrom aus Norddeutschland fehlende Kernenergie kompensieren kann ist fraglich. Bayern lehnt die dazu nötigen Stromautobahnen ab.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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