Stahlfachwerk verbindet Betonteile 17.04.2013, 12:42 Uhr

Leistungsfähigere Windkraftanlagen dank höherer Hybridtürme

Die Leistungsfähigkeit von Windkraftanlagen kann künftig gesteigert werden, wenn Hybridtürme noch höher als bisher gebaut werden. Wissenschaftler der TU Mittelhessen haben dafür eine neue Konstruktionstechnik entwickelt: Sie ersetzen Betonteile durch Stahlfachwerk.

Der Betonbau des neuen Hybridturmes besteht aus Stahlbetonfertigteilen, die durch Stahlfachwerk verbunden sind.

Der Betonbau des neuen Hybridturmes besteht aus Stahlbetonfertigteilen, die durch Stahlfachwerk verbunden sind.

Foto: Technische Hochschule Mittelhessen

Professor Jens Minnert und sein Team von der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen arbeiten gemeinsam mit dem Oberhessischen Spannbetonwerk in Nidda an dem Projekt. Um höhere Hybridtürme bauen zu können, ersetzen sie die Eckelemente, die sonst aus konisch nach oben schmaler werdenden Betonteilen bestehen, durch ein Stahlfachwerk. „Es dient zur Aussteifung des Turms und zur Verbindung der Eckelemente. Zwischen den einzelnen Turmstücken wird jeweils ein horizontaler Stahlring zur Stabilisierung und Verbindung angebracht. Er erleichtert die Montage der darüber liegenden Turmsegmente erheblich, da Herstellungstoleranzen leichter ausgeglichen werden können. Außerdem leistet er einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität des Turms“, erläutert Minnert. Auch auf die Betonfugen wirkt sich die neue Konstruktion positiv aus: Sie zeigen weniger Ermüdungserscheinungen. Minnert: „Mit der Entwicklung dieses Hybridturms wird ein weiteres Anwendungsfeld von Verbundbauteilen aus Stahl und Beton erschlossen.“ Der neue Hybridturm ist zum Patent angemeldet.

Serienmäßige kostengünstige Herstellung möglich

Mit Betonkonstruktionen aus Fertigbauteilen können sehr hohe Windkraftanlagen gebaut werden, ohne dass Transportprobleme entstehen. Vorhandene Schwachstellen wollen die hessischen Forscher reduzieren: So soll die Verbindung der Betonfertigteile untereinander verbessert sowie der Materialbedarf verringert werden. Möglich wird dies durch Stahlfachwerk. Die Stahlbetonfertigteile können mit nur einer einzigen Schalungsform serienmäßig günstig hergestellt werden. Mit der neuen Konstruktionsart lassen sich Material und Arbeit sparen, betont Minnert.

Die Wirtschaftlichkeit von Windkraftanlagen im Binnenland hängt von der Höhe der Türme ab. Der Stromertrag einer Anlage steigt um 0,8 Prozent pro Meter an. Heutige Windkraftanlagen sind hundert Meter hoch, einige sogar noch höher. Freitragende Stahlrohrtürme waren in der Vergangenheit Standard. Man kann sie allerdings nicht beliebig aufstocken. Denn auf der Straße können nur Rohre mit maximal vier Metern Durchmesser transportiert werden, was die Tragfähigkeit des gesamten Turms begrenzt. Betonkonstruktionen aus Fertigbauteilen sind eine kostengünstige Alternative. Mit ihnen lassen sich ohne Transportprobleme sehr hohe Türme bauen.

In letzter Zeit kommen vermehrt Hybridtürme zum Einsatz. Dabei wird auf einen Betonbau ein Stahlrohrturm aufgesetzt. Schwachstellen der aktuellen Modelle wie hoher Materialbedarf werden durch den Einsatz des Stahlfachwerks künftig behoben.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Valmet GmbH-Firmenlogo
Sales and Service Manager in the area of Energy, Recovery and Environmental Services (m/f/d) Valmet GmbH
Darmstadt, Langenfeld, Magdeburg, Oberhaching, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektleiterinnen / Projektleiter Energiewirtschaft (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur oder Projektleitung (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur oder Naturwissenschaftlerin / Naturwissenschaftler für den Gewässerschutz (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH-Firmenlogo
Referent Kommunale Wärmeplanung (m/w/d) Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH
Bayreuth Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Projektkommunikation und -koordination Rückbau BER II Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Technische*r Mitarbeiter*in bzw. Ingenieur*in (m/w/d) der Fachrichtung Chemie, Physik, Verfahrenstechnik, Umweltingenieurwissenschaften oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Abwasserverband Fulda-Firmenlogo
Ingenieur | Master (m/w/d) Wasserwirtschaft | Umwelt | Tiefbau Abwasserverband Fulda
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Bauingenieurwesen, Infrastruktur, Umweltingenieurwesen oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Offenburg Zum Job 

Nach Abschluss der Entwicklungsphase will Minnert veranlassen, dass ein Prüfamt für Baustatik eine Typenprüfung vornimmt. Danach  könnten die neuen Hybridtürme an unterschiedlichen Stellen gebaut werden, ohne dass jeweils ein separates Genehmigungsverfahren durchgeführt werden müsste. Das zweijährige Forschungsvorhaben umfasst ein Gesamtvolumen von 560 000 Euro. Die hessische „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) unterstützt das Projekt.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.