Energiekrise 01.08.2022, 13:53 Uhr

LNG-Terminal: Experten haben dringenden Appell

LNG-Terminals sollen von russischem Gas unabhängig machen und Teil der Lösung für die Energiekrise sein. Doch vor dem Bau gibt es einen wichtigen Aspekt zu bedenken, sagen Experten vom VDI.

LNG-Terminals sollen eine Gasknappheit verhindern - und langfristig unabhängig machen. Foto: panthermedia.net/MikeMareen

LNG-Terminals sollen eine Gasknappheit verhindern - und langfristig unabhängig machen.

Foto: panthermedia.net/MikeMareen

Am Ende ist es auch eine Frage der Geschwindigkeit. Deutschland steht vor einer Energiekrise – oder eher: ist schon mittendrin. Schon vor Monaten hatte Bundeskanzler Olaf Scholz eingeräumt, dass lange Verfahrensdauern Projekte für alternative Energien immer wieder ausgebremst hätten. „Wir werden die Zeiten für Verwaltungs-, Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigen, mindestens halbieren“, versprach er bei seiner Eröffnungsrede zur Hannover Messe Ende Mai.

Jetzt drängt die Zeit. Um die Stromversorgung in Deutschland zu gewährleisten, denken Politikerinnen und Politiker fast aller Parteien sehr laut über eine Reaktivierung von Atomkraftwerken und eine AKW-Laufzeitverlängerung nach. Auch EU-Staaten wie Ungarn, Rumänien, die Slowakei und Frankreich machen Druck: Ein Weiterbetrieb deutscher Atomkraftwerke könne erheblich dazu beitragen, Gas zu sparen, heißt es. vonseiten der EU-Partner.

LNG-Terminal: Pläne werden immer konkreter

Längerfristig sollen LNG-Terminals unabhängig von russischem Gas machen. Aktuell plant die Bundesregierung mehrere schwimmenden Terminals sowie den Bau von stationären LNG-Terminals in Brunsbüttel und Stade. Ein erstes schwimmende Terminal soll zum Jahreswechsel einsatzbereit sein. Über eine drei Kilometer lange Pipeline soll die Anlage dann ans Gasnetz angeschlossen werden. Die maximale Kapazität des Terminals soll etwa fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr aufnehmen.

Auch ein weiteres LNG-Projekt wird immer konkreter: Das vom Bund geplante Flüssiggas-Terminal vor Lubmin bei Greifswald soll vom Energiekonzern RWE und der norwegischen Stena-Power betrieben werden, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 geplant.

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LNG steht für „Liquefied Natural Gas“: Erdgas, das auf minus 163 Grad Celsius gekühlt wird und damit einen flüssigen Aggregatszustand annimmt. Dadurch wird das Gas stark verdichtet und kann transportiert und gelagert werden. Um das Gas wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu bringen, bedarf es LNG-Terminals.

Terminals auch für flüssigen Wasserstoff planen

Expertinnen und Experten warnen unterdessen davor, mit den Terminals nur Löcher zu stopfen. Klar ist, dass LNG eine drohende Gasknappheit mit seinen verheerenden Folgen mildern kann. Aber die Anlagen sollten auf Nachhaltigkeit ausgelegt sein, glaubt man zum Beispiel beim VDI.

„Da es sich hierbei um langfristige Investitionen handelt, spricht sich der VDI dafür aus, dass sich die Terminals auch für den Import von grünen Gasen, wie zum Beispiel flüssigem Wasserstoff (LH2), nutzen lassen sollten“, heißt es in einer Mitteilung. Um ein LNG-Terminal auf LH2 umzustellen, sei es sinnvoll, dass zumindest die langlebigen Großkomponenten, wie etwa die Tanks, von Beginn für beide Stoffe mit ihren extrem unterschiedlichen Eigenschaften geeignet sind: Erdgas hat eine Temperatur von minus 163 Grad, flüssiger Wasserstoff hat eine Temperatur von minus 253 Grad Celsius. Die Anforderungen an die thermische Isolierung sind damit deutlich höher.

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Nachrüstung von LNG-Terminals wirtschaftlich unsinnig

Nach Ansicht der Ingenieurinnen und Ingenieure sollte ein Terminal, das für LNG und langfristig für LH2 genutzt wird, am besten gleich so geplant und gebaut werden muss, als würde es ausschließlich mit flüssigem Wasserstoff betrieben. Eine spätere Nachrüstung sei zwar möglich, aber wirtschaftlich nicht sinnvoll, da zu viele Großkomponenten ausgetauscht werden müssten. (mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Peter Sieben

    Peter Sieben schreibt über Forschung, Politik und Karrierethemen. Nach einem Volontariat bei der Funke Mediengruppe war er mehrere Jahre als Redakteur und Politik-Reporter in verschiedenen Ressorts von Tageszeitungen und Online-Medien unterwegs.

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